Filmforum Landsberg

Das Filmforum Landsberg macht Sommerpause bis Anfang september

Programm Dezember 2009

DEZEMBER

Mo. O7.12.09 | 20:00
JERICHOW

Reihe: NEUER DEUTSCHER FILM

Drei Menschen treffen mit schicksalhafter Zufälligkeit aufeinander: Thomas, jung , kräftig, wortkarg, Zeitsoldat in Afghanistan, unehrenhaft aus der Armee entlassen. Ali, ein türkischer Unternehmer, der mit seinen Imbissbuden in Deutschland reich geworden ist, misstrauisch - aber immer noch leutselig. Laura, Alis Frau, attraktiv, distanziert, beherrscht, wie jemand, der schon vieles hinter sich hat. Auf den ländlichen Straßen des deutschen Nordostens, in den Wäldern des weiten Landes, an den Klippen über der Ostsee entfaltet sich das Drama dieser drei Menschen, deren Sehnsüchte sich immer wieder in einem anderen, tieferen Traum brechen. Die sich immer tiefer in ihre Leidenschaften, Wünsche, Abhängigkeiten und Geheimnisse verstricken, bis das, was sie voneinander wollen, nur noch über den Preis des Verrats möglich scheint. Von Anfang an entwickelt der Film einen fast physisch erfahrbaren Sog. Er entsteht durch Bilder, die in ihrer lichten Klarheit den deutschen Osten zeigen und doch die Abstraktionskraft einer großen Kinoerzählung besitzen. Und durch grandiose Schauspieler, deren Blicke und Körper den Dialogen immer einen Schritt voraus sind.

R + B: Christian Petzold – K: Hans Fromm – D: Nina Hoss, Ali Hilmi Sözer,
Benno Fürmann - M: Stefan Will – Deutschland 2008, L: 93 Min.


Do.10.12.09 | 20:00
FELLINIS LA STRADA

SPRACHE ITALIENISCH + DT.UT. / VHS

In der Rangliste der Welt-erfolgs-Filme nimmt LA STRADA einen Platz ein, den nur ganz wenige beanspruchen können: LA STRADA ist gewiss einer der besten Filme aller Zeiten! Es die Geschichte des grobschlächtigen Gauklers Zampano und seiner Assis-tentin Gelsomina, die von ihm verachtet und misshandelt wird, sich aber trotzdem an ihn gebunden fühlt und unbeirrbar zu ihm hält. Doch als Zampano den Seiltänzer Matto tötet, einen engen, über alles geliebten Freund von Gelsomina, ist nichts mehr so wie vorher. Weder in ihrem, noch in Zampanos Leben. Ein filmisches Meisterwerk, das man immer wieder mit unverminderter Hingabe und Begeisterung erlebt.
R + B: Federico Fellini – K: Otello Martelli – M: Nino Rota – D: Anthony Quinn, Guiletta Masina, Richard Basehart, Aldo Silvani – Italien 1954, L: 103 Min.


So.13.12.09 | 11:00
LAURENZ WEIKINGER / PIANO
SPIELT WERKE VON WOLFGANG AMADEUS MOZART

So.13.12.09 / 11:30
DIE ZAUBERFLÖTE

GESPIELT VOM SALZBURGER MARIONETTENTHEATER

In Mozarts Heimatstadt Salzburg pflegt man die großen Werke des Genies nicht nur bei den Salzburger Festspielen. Schon vor deren Gründung im Jahr 1913 rief der Puppensspieler Anton Aicher das Salzburger MarionettenTheater ins Leben. Diese Institution befindet sich heute noch in der dritten Generation in den kunstvollen Händen der Familie Aicher und ist in aller Welt bekannt. Man wagte hier das Experiment, Opern mit Marionetten aufzuführen. Eine der bedeutendsten Produktionen der letzten Jahre ist DIE ZAUBERFLÖTE, die 1994 in Zusammenarbeit mit dem ZDF und 3sat entstand. Einer der populärsten Schauspieler, Regisseure und Autoren dieser Zeit, Sir Peter Ustinow, begleitet die Aufführung als begnadeter Erzähler und Opernkenner. Das Playback für das faszinierende Puppenspiel liefert das Rias Symphonie Orchester Berlin unter Ferenc Fricsay. Die Gesangs-Elite: Rita Streich als Königin der Nacht, Dietrich Fischer-Dieskau als Papageno, Lisa Otto als Papagena und Josef Greindl als Sarastro. – Österreich 1994, L: 105 Min.



So.13.12.09 | 20:00
DIE ZAUBERFLÖTE

Reihe: DER BESONDERE MUSIKFILM

Mozarts komödiantisches Schauspiel vom Kampf der Mächte des Lichts und der Finsternis, von himmlischer und irdischer Liebe in einer kongenialen Filmfassung von Ingmar Bergman. Der große Regisseur hat sich nicht damit begnügt, eine Bühnenaufführung abzufilmen, sondern benutzt die Kamera als schöpferisches Mittel und Mitspieler im Geschehen. Die Geschichte, in der sich Naives und Mythisches mischen, wurde auf ein menschliches Maß reduziert und fürs heutige Publikum begreifbar gemacht. Viele Motive aus früherem Werk Bergmans klingen an ( die grüblerische Suche nach der wahren Kommunikation zwischen Gott und Mensch, Mann und Frau ), hier allerdings ins Optimistische und Helle gewendet dank Güte, Toleranz, Weisheit und Liebe, die über Vereinsamung und Hass triumphieren. Ein optischer und musikalischer Genuss von seltener Ausgewogenheit und Schönheit.

R: Ingmar Bergman – K: Sven Nykvist – Sänger/-innen: Ulrik Cold (Sarastro), Josef Köstlinger (Tamino), Birgit Nordin (Königin der Nacht), Irma Urrila (Pamina), Elisabeth Erikson (Papagena) – Mit dem Schwedischen Radio Sinfonieorchester und dem Schwedischen Rundfunkchor unter der Leitung von Eric Ericson – Schweden 1975, L:129 Min.








Mo. 14.12.09 | 20:00
UZALA - DER KIRGISE

Reihe : MENSCH & NATUR

Der Forschungsreisende Wladimir Arsenjew begibt sich zu Anfang des 20. Jahrhunderts in die Wildnis der russischen Taiga. Sein Ziel ist es, das unerforschte Gebiet kartographisch zu erschließen. Als der Nomade Uzala dazu stößt, entdeckt der Forscher mit dessen Hilfe etwas viel Wesentlicheres: die betörende Schönheit der Natur und eine die Zivilisation überschreitende Freundschaft. Regisseur Akira Kurosawa, der große Altmeister des japanischen Kinos, inszenierte diesen zutiefst beeindruckenden Film mit mythischen Naturbildern und einer tiefen Verbundenheit zur unbändigen Natur. Kurosawas Werk, das nicht zuletzt auch eine Anklage an die zivilisierte Welt und ihre verheerenden Bändigungsversuche bedeutete, wurden die höchsten Auszeichnungen zuteil.

R: Akira Kurusawa – B: Akira Kurusawa + Juri Nagibin – K: Asakazu Nakai – M: Isaak Schwarz – D: Juri Solomin, Maxim Munsuk, Swetlana Danilchenko, Dima Kortichew – Japan/UdSSR 1973-1975, L: 136 Min.

Do. 16.12.09 / 20:00
KÖNIG LEAR

VON WILLIAM SHAKESPEARE

Lear ist König, alle müssen sich ihm beugen. Aber er möchte auch geliebt sein. Unter seinen drei Töchtern initiiert er einen Wettstreit: als Preis für ihr Erbe sollen sie ihm ihre Zuneigung bekunden. Eloquent entlegen sich die beiden älteren dieser Aufgabe. Deren Heuchelei bringt die jüngste, Cordelia, dazu, sich zu verweigern. Wutentbrannt verstößt ihr Vater sie und teilt sein Reich unter den beiden anderen Schwestern auf. Die Worte seines Narren, zu ihm als Warnung gesprochen, können ihn nicht erreichen. Von allen Totentänzen des Theaters ist derjenige des König Lear das Virtuosenstück. In Luc Bondys umjubelter Inszenierung von 2007, einer Koproduktion des Burgtheaters mit den Wiener Festwochen, spielt den alten König der amtierende König der Schauspieler: Gert Voss. Die Aufführung wurde zu einem Triumph für Luc Bondy, Gert Voss und die weiteren Schauspieler. Wir zeigen sie die exzellente Filmaufzeichnung von Peter Schönhofer statt des für heute vorgesehenen Burgtheater-Gastspiels, das auf Januar 2010 verschoben werden musste.

R: Luc Bondy – K: Peter Schönhofer – D: Gert Voss / Lear, Martin Schwab / Graf von Gloster, Birgit Minichmayr / Narr, Andrea Clausen / Goneril, Caroline Peters / Regan,
Adina Vetter / Cordelia, Christian Nickel / Edmund, Klaus Pohl / Graf von Kent –
Österreich / Deutschland 2007, L: 140 Min.



Mo. 21.12.09 | 20:00
DER ENGLISCHE PATIENT

Reihe: VIELGEWÜNSCHTE WIEDERAUFFÜHRUNGEN

In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges verschlägt es den verunglückten und gedächtnislosen Grafen Lazlo in die einsame Atmosphäre eines italienischen Klosters, in dem die tragischen Kriegsopfer versteckt und behandelt werden. In fieberigen Visionen erinnert sich Lazlo an Wüstenexpeditionen, Kriegswirren und seine leidenschaftliche Liebesaffäre mit einer Verheirateten Frau in Kairo. Dem Vorbild einer großartigen literarischen Vorlage folgend, verbindet der Film die Themenkomplexe Liebe, Krieg und Tod in kunstvoll poetischer Verflechtung des Gegenwärtigen und Vergangenen zu einem mehr von Gefühlen als von äußeren Aktionen bestimmten Epos. Eine große filmische Leistung, mit 9 !!! Oscars bedacht
und einem begeisterten Publikum weltweit.

R: Anthony Minghella – B: Anthony Minghella nach dem gleichnamigen Roman von Michael Ondaatje – K: John Seale – M: Gabriel Yared – D: Ralph Fiennes, Kristin Scott Thomas, Juliette Binoche, Willem Defoe, Cilin Firth - USA 1996, L:154 Min.


Di. 22.12.09 | 15:00
DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER

EIN WEIHNACHTSGESCHENK VON ERICH KÄSTNER

Die Schüler eines Internats und einer benachbarten Schule bekriegen sich. Zum Glück gibt es Justus, den von allen geachteten Haus-lehrer, und den Nichtraucher, der in einem alten Eisenbahnwagen wohnt und von dem die Jungs immer gute Ratschläge erwarten können. Dieser Film berührt seit einem halben Jahrhundert die Herzen aller Jahrgänge.

R : Kurt Hoffmann – B: Erich Kästner – D: Paul Dahlke, Paul Klinger, Bruno Hübner, Erich Ponto, Peter Kraus – Deutschland 1954, L: 88 Min.

Di. 22.12.09 | 20:00
RENDEZVOUS NACH LADENSCHLUSS

EIN WEIHNACHTSGESCHENK VON ERNST LUBITSCH

Zwei Menschen, die in einem anonymen Briefwechsel miteinander stehen, werden, ohne es zu wissen, in einem feinen Lederwaren-geschäft Kollegin und Kollege. Nach einem hintergründig-turbulenten Versteckspiel mündet die im Budapest der 30er Jahre angesiedelte Geschichte am Weihnachtsabend in einen märchenhaft-romantischen Schluss. Eine glänzende Komödie mit wunderbaren Darstellern.

R: Ernst Lubitsch – B: Samson Raphaelson – K: William H. Daniels – M: Werner
E. Heymann – D: James Stewart, Margaret Sullavan, Frank Morgan – USA 1940, L: 95 Min

Programm Mai/Juni 2009

Mo. 22.06.09 / 20:00 BURN AFTER READING
REIHE: DER BESONDERE FILM

Nach dem Oscar-Segen für NO COUNTRY FOR OLD MEN, den wir im Mai zeigten, hier nun der neueste Film der Coen-Brüder, der sich jetzt schon halb im Kult-Status befindet. In dieser schwarzen Komödie über Geheimagenten, Seitensprünge, Geldgier und Schönheitsoperationen laufen Brad Pitt und George Cloony neben Francis McDormand, Tilda Swinton und John Malkovich zur Hochform auf. Und die Coen-Brüder beweisen mit dieser irrwitzigen Agentensatire und Komödie mal wieder ihr absolutes Ausnahmetalent. Ein großer, intelligenter Kinospaß!

R + B : Ethan & Joel Coen – K: Emmanuel Lubezki – M:Carter Burwell – D: George Cloony, Brad Pitt, John Malkovich, Frances McDormand, Tilda Swinton –
USA 2008, L: 92 Min.



Mo. 29.06.09 / 20:00 KIRSCHBLÜTEN - HANAMI
REIHE: DER NEUE DEUTSCHE FILM

Die Geschichte einer aufopfernden Liebe und eine Reise in das Innere des Seins: Nur Trudi weiß, dass ihr Mann Rudi Krebs im Endstadium hat. Sie überredet ihren Mann, mit ihr die Kinder und Enkel in Berlin zu besuchen. Doch die sind viel zu sehr mit ihrem eigenen Leben beschäftigt, um sich um die beiden zu kümmern. Dem enttäuschenden Besuch folgt ein Aufenthalt an der Ostsee, wo Trudi völlig unerwartet stirbt und den todkranken Rudi erschüttert zurücklässt. Mit dem Gefühl, seine Frau nie richtig gekannt und ihren großen Lebenstraum, Butoh-Tänzerin in Japan zu werden, verhindert zu haben, reist er mit ihren Kleidungsstücken im Gepäck nach Tokio. Dort lernt Rudi eine junge, obdachlose Butoh-Tänzerin kennen, die ihn in die Geheimnisse des Butoh-Tanzes einweist und ihm schließlich auch seinen (ehemals Trudis) größten Wunsch erfüllt: einen Ausflug an den wolkenverhangenen Berg Fuji. Elmar Wepper als Rudi wurde zu Recht mit dem bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.

Programm Juli 2009

Unser Juli-Programm konzentriert sich auf ungewöhnliche, besonders interessante Theater-und Literaturverfilmungen von bedeutenden ( deutschsprachigen ) Autoren und Regisseuren. Das FILMFORUM arbeitet dabei mit dem LITERARISCHEN KABINETT zusammen, das mit Lesungen zu THOMAS BERNHARD und MAX FRISCH das filmische Programm ergänzen und bereichern wird.

So. 05.07.09
THOMAS BERNHARD:

11:00 IST ES EINE KOMÖDIE? IST ES EINE TRAGÖDIE?

Erzählung, gelesen von Helbert Häberlin und Ralf Weikinger

11:20 DAS MALLORCA – INTERVIEW / DIE URSACHE BIN ICH SELBST

Berühmt / berüchtigte Stellungnahmen des Dichters zu den Themen Theater,
Kultur, Glaube, Liebe, Hoffnung – L: 94 Min.

20:00 DER IGNORANT UND DER WAHNSINNIGE

Aufzeichnung der Uraufführung bei den Salzburger Festspielen 1972
Regie: Claus Peymann / Darsteller: Bruno Ganz, Ulrich Wildgruber, Angela
Schmid, Otto Sander / Bühnenbild: Karl-Ernst Herrmann / L: 111 Min.
Joachim Kaiser in der Süddeutschen Zeitung: „ Einige der Zuschauer
verließen die Uraufführung vorzeitig. Einige lachten und husteten
demonstrativ , ließen also gehorsam erkennen, dass sie die Zumutungen des
Autors tatsächlich als Zumutungen empfunden hatten. Doch als dann der
Vorhang fiel, setzte donnernd ostentativer Premieren-Beifall ein. Er galt einer
Inszenierung von hoher Intelligenz und Präzision mit grandiosen
Kunst auch keinen Trost bieten kann, hat wohl kaum einer unbarmherziger
gezeigt und obsessiver wiederholt als Thomas Bernhard.

Mo. 06.07.09 / 20:00
THOMAS BERNHARD
DIE MACHT DER GEWOHNHEIT

Aufzeichnung der Uraufführung bei den Salzburger Festspielen 1974
Regie: Dieter Dorn / Darsteller: Bernhard Minetti, Anita Lochner, Fritz
Lichtenhahn, Bruno Dallansky / Bühnenbild: Wilfried Minks / L: 116 Min.
Ein Zirkusdirektor hat sich in die Idee verbissen, mit seinem Zirkusvolk das
Forellenquintett von Franz Schubert aufzuführen. Doch die Artisten wissen
sein Verlangen zu boykottieren. Der Dompteur betrinkt sich, der Jongleur stört
durch Rettichgeruch, der Clown lässt die Maske fallen. Zirkusdirektor
Caribaldis Tiraden und Belehrungen sind vergebens und Quell des Spotts.
Wer könnte diesen Caribaldi besser spielen als Bernhard Minetti? Minetti:
„Man kann sich stundenlang in Bernhard´schen Sätzen unterhalten. Man
kann von den Sätzen leben.“ Die Aufführung wurde zu einem Riesenerfolg.






Mo. 13.07.09 / 20:00
CHRISTOPH SCHLINGENSIEF:
EINE KIRCHE DER ANGST VOR DEM FREMDEN IN MIR

Diese Aufführung der Ruhr-Trienale 2008 wurde beimTheatertreffen Berlin 2009 aufgezeichnet. Wer sie erlebt hat, wird sie schwerlich vergessen können. Nach seiner schweren Krebserkrankung und der Entfernung eines Lungenflügels hat Schlingensief sich in die Arbeit geflüchtet und dieses Fluxus-Oratorium, wie er es
bezeichnet, inszeniert. „Ich gieße eine soziale Plastik aus meiner Krankheit, und ich arbeite am erweiterten Krankenbegriff “, sagt Schlingensief in Anlehnung an Joseph Beuys. Nach der Aufführung möchte man den Kinderglauben fast für wahr halten, das Kunst doch direkt ins Zuschauerleben eingreifen, es verändern und verwandeln kann. Es ist ein komplexes Fluxus-Oratorium, eine bizarre Mischung aus Happening, Gottesdienst und Installation samt Abendmahlsfeier, Ministranteneinmarsch und Schlingensief als Hohepriester in eigener Krankensache. Die Privatheit seiner Sterbensangst hat er so zum öffentlichen Gut gemacht, derart intim, dass die Zuschauer zu Gliedern der großen Endlichkeitsgemeinde werden. Jeder erfährt sich selbst auf unerhört unabweisbare Weise als Sterblicher.
Die Inszenierung ist bereits legendär, weil sie nur wenige sahen, aber inzwischen viel
darüber gesprochen wurde. Spieldauer: 90 intensive Minuten.


Die folgenden drei Filme sind Teil einer Retrospektive, die das FÜNF-SEEN-FILM-FESTIVAL ( 28.07. – 05.08.09 ) dem Regisseur VOLKER SCHLÖNDORFF widmet, der persönlich anwesend sein wird.

Mo. 20.07.09 / 20:00
HEINRICH BÖLL
DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM

Eine junge Frau wird durch die kurze Bekanntschaft mit einem angeblichen Anarchisten zum wehrlosen Opfer von Polizei, Justiz und Sensationsprozessen. Der handwerklich ausgezeichnete Film bezieht sich – wie Bölls Buch – auf Streitfragen im Zusammenhang mit der Terrorismus-Debatte der 70er Jahre: Verfilzung staatlicher Institutionen mit privatwirtschaftlicher Macht; Möglichkeiten der Manipulation auflagestarker Boulevard-Zeitungen im Dienste politischer Restauration.; Machtlosigkeit der einzelnen Person gegenüber einer zur Massenhysterie angeheizten öffentlichen Meinung. Der Verzicht auf Differenzierung , die traktathafte Reduzierung der Handlung, die Überzeichnung der Figuren sowie der polemische Inszenierungsstil ergänzen sich zu einem effektvollen Gesamtbild, das einerseits absolut überzeugt – aber auch zur Diskussion herausfordert.

R: Volker Schlöndorff - B: Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta nach einer Erzählung von Heinrich Böll – K: Jost Vacano – M: Hans Werner Henze – D: Angela Winkler, Mario Adorf, Heinz Bennent, Jürgen Prochnow, Hannelore Hoger, Karl-Heinz Vosgerau – D 1975, L: 106 Min.




So. 26.07.09 /11.0O
MAX FRISCH

Lesung aus seinenTAGEBÜCHERN
Gelesen von Helbert Häberlin und Ralf Weikinger ( L: 15 Min. )

So. 26.07.09 /11.2O
MAX FRISCH
CITOYEN

Filmdokumentation über den Bürger Max Frisch
Regisseur und Drehbuchautor: Matthias von Gunten ( L: 92 Min. )
Eine Schriftstellerlegende. Ein Autor, der für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den wichtigsten Europas zu zählen ist. Der Regisseur Matthias von Gunten befragte Weggefährten und Freunde des Schriftstellers, den Schweizer Autor Peter Bichsel etwa, der sichtlich bewegt von seinem knapp 80-jährig verstorbenen Freund erzählt, oder Günter Grass und Christa Wolf. Oder eben politische Köpfe wie Altbundeskanzler Helmut Schmidt und Ex-US-Außenminister Henry Kissinger.Bei alledem wird hier der Fokus bewusst auf den politischen Menschen Max Frisch gelegt, auf den, der sich einmischt, der Stellung bezieht, der Rat gibt. ( L: 92 Min. )


So. 26.07.09 / 20:00
HOMO FABER

Ein älterer Ingenieur, der als gefühlsarmer Rationalist alles für berechen- und machbar hält, gerät gerade durch das Leugnen von Schicksal bei einer Liebesbeziehung in den Inzest mit seiner ihm nicht bekannten Tochter, dem Kind einer verlassenen Jugendgeliebten. Ein in der Interpretationsnähe zur Ödipus –Tragödie nach Max Frischs Roman gestaltetes Drama, das in überwältigenden Bildern die Stationen einer falschen Selbstdefinition beschreibt. Vor allem der glaubhafte Hauptdarsteller ( Sam Shepard ) macht den Prozess der leidvoll auferlegten Selbsterkenntnis eines Menschen deutlich, der sich dem Glauben an ein höheres Walten entzieht.

R: Volker Schlöndorff – B: Rudolph Wurlitzer und Volker Schlöndorff nach dem Roman von Max Frisch – K: Giorgos Arvanitis – M: Stanley Myers – D: Sam Shepard, Julie Delby, Barbara Sukowa, Dieter Kirchlechner
Deutschland/Frankreich/Griechenland 1991, L: 114 Min.


Mo. 26.07.09 / 20:00

ROBERT MUSIL
DER JUNGE TÖRLESS

In einem Jugendinternat entwickeln sich unter den aus wohlhabenden Kreisen stammenden Zöglingen Hierarchien der Macht und der Abhängigkeit, die in der Misshandlung eines Außenseiters jüdischer Herkunft gipfeln. Der junge Törless beobachtet das Treiben aus der Distanz: neugierig, tatenlos, nicht ohne Mitgefühl, dennoch schuldhaft in die Exzesse seiner Kameraden verstrickt. Eine kongeniale Robert-Musil-Adaption, die der klaustrophobischen, von Dekadenz gezeichneten Atmosphäre ihrer Vorlage gerecht wird und auch deren subtile Psychologie präzise rekonstruiert. Törless Verhalten demonstriert die fatalen Folgen einer inneren Emigration, deren Neutralität zum Mitläufertum wird.,
R: Volker Schlöndorff – B: Volker Schlöndorff nach dem Roman von Robert Musil – K: Franz Rath – M: Hans Werner Henze – D: Mathieu Carriére, Bernd Tischer, Marian Seidowsky, Alfred Dietz, Hanna Axmann-Rezzori, Herbert Asmodi-
Deutschland/ Frankreich 1965, L: 87 Min.



R +B: Doris Dörrie – K: Hanno Lentz – M:Claus Bantzer
D: Elmar Wepper, Hannelore Elsner, Birgit Minichmayr, Maximilian Brückner, Nadja Uhl –Deutschland 2008, L: 122Min.

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Programm September - November 2009

SEPTEMBER

So. 13.09.09 / 11:00
MAN ON WIRE

KLEINOD DES DOKUMENTARFILMS

Es ist uns eine große Freude, die neue Spielzeit mit dieser Filmperle beginnen zu können: ein Film voller Elan, Kreativität, Mut , Selbstvertrauen, Glück, Schönheit und Humor. 1974 erregte der französische Hochseilartist Philippe Petit weltweite Aufmerksamkeit, als er zwischen den Türmen des World Trade Centers auf einem Drahtseil balancierte. Der Hochseilartist, Zauberkünstler und Pantomime, der sein Leben und sein Lebenswerk selbst schildert, entpuppt sich dabei als liebenswerter Fantast und Querdenker, der beim Zahnarztbesuch als Junge einen Zeitungsartikel über die Konstruktion des World Trade Centers liest. Das ist der Beginn einer Obsession: Philippe Petit will unbedingt zwischen diesen gigantischen Türmen seinen Drahtseilakt vollführen. Insgesamt sechs Jahre wird das Unterfangen zusammen mit Freunden vorbereitet. Schließlich gelingt das Unglaubliche: Petit betritt den Draht und schwebt auf dem Dach der Welt. Der Regisseur lässt die Ereignisse von allen Mitgliedern des Teams nacherzählen und hat parallel dazu die ganze Aktion in Schwarz-Weiß-Szenen nachgestellt, die wie ein perfekter Gaunerkrimi funktionieren. Die Anspannung, aber auch die fast kindliche Begeisterung, die Petit und seine Freund spürten, überträgt sich sofort auf den Zuschauer. In ihren Augen, die beim Erzählen immer noch zu leuchten scheinen, spiegelt sich die gesamte Schönheit des Augenblicks, die Begeisterung über das Kunststück, die wundervoll verspielte, waghalsige Natur des Künstlers Philippe Petit.

R: James Marsh – Großbritannien/Frankreich 2007/8, L: 100 Min.


So. 13.09.09 / 20:00
INTO THE WILD

Reihe: MENSCH & NATUR

Nach seinem Collegeabschluss entscheidet sich der 22-jährige Chris, seine bisherige Existenz hinter sich zu lassen. Anstatt an der renommierten Harvard-Universität sein Jura-Studium zu absolvieren, spendet er seine gesamten Ersparnisse, verbrennt sein letztes Geld und zerschneidet sämtliche Kreditkarten und Ausweispapiere. Ohne einen Cent in der Tasche trampt er quer durch die Staaten in Richtung Alaska, in die Wildnis. Unterwegs trifft er auf andere Aussteiger, erfährt menschliche Nähe, schließt Freundschaften. Doch es zieht ihn immer weiter, bis das Abenteuer in Alaska ein jähes Ende findet. Unter der Regie von Sean Penn entstand ein Film, dessen eigentliche Heldin die betörende Schönheit visuell eingefangener Natur ist. Sie bestimmt den Rhythmus des Geschehens und das Verhalten der Protagonisten.

R: Sean Penn – B: - K: M: - D: Emile Hirsch, Marcia Guy Harden, William Hurt – USA 2008, L: 142 Min.



M0.14.09.09 / 20:00
DAS PIANO

Reihe: VIELGEWÜNSCHTE WIEDERAUFFÜHRUNGEN

Neuseeland, Mitte des 19. Jahrhunderts: Eine stumme Europäerin trifft mit ihrer Tochter bei ihrem unbekannten zukünftigen Ehemann ein, im Gepäck das geliebte Piano, das bald zum Symbol der zunächst einseitig-begehrlichen, später von ihr erwiderten Leidenschaft eines Mannes in ihrer Nachbarschaft wird. In grandiosen Sinn-Bildern erzählte Parabel über die Selbstbefreiung und –findung einer Frau durch eine verbotene Liebesbeziehung. Vor allem die hervorragenden Schauspieler verleihen der Beschreibung des Prozesses Intensität, Dichte und Intimität. Der mit vielen Auszeichnungen bedachte Filme fand auch ein breites Publikumsinteresse.

R + B: Jane Campion – K: Stuart Dryburgh – M: Michael Nyman – D: Holly Hunter, Harvey Keitel, Sam Neill, Anna Paquin – Australien/Frankreich 1992, L: 120 Min.

So. 20.09.09 | 11:00
SKETCHES OF FRANK GEHRY

Reihe: KUNST UND KÜNSTLER

Mit „Sketches of Frank Gehry“ beleuchtet der Oscar-Preisträger Sydney Pollack den Menschen hinter den architektonischen Meisterwerken: eine scharfsinnige und humorvolle Betrachtung einer fremden Welt durch einen Laien – so sieht Pollack sich in diesem Fall erklärtermaßen selbst. Pollack und Gehry, zwei befreundete Visionäre, denen die eigenen Visionen manchmal ein Rätsel sind. Es ist kein Film, worin ein ausführlicher Diskurs gepflegt wird. Im Gegenteil: Pollacks Fähigkeit, die Schranken architektonischer Theorie zu durchbrechen, erlaubt ihm einen tiefen Einblick in das Leben eines außergewöhnlichen Architekten und seiner einzigartigen baulichen Schöpfungen. Er führte Gespräche mit Weggefährten Gehrys, mit Bauherren, Lehrmeistern und Widersachern. Zu den Mitwirkenden vor der Kamera gehören u.a. Ed Ruschka, Mildred Friedman, Philip Johnson, Dennis Hopper, Julian Schnabel, Hal Forster. Die erstaunliche Qualität dieses Films rührt daher, dass es ihm gelingt, den Enthusiasmus eines Amateurs mit der Sichtweise von echten Kennern zu verbinden – und dabei auf beiden Feldern zu gewinnen.

R: Sidney Pollack - K: Sydney Pollack, George Tiffin, Claudio Rocha – M: Sorman & Nystrom – USA 2007/08, L: 85 Min.



So. 20.09.09 / 20:00
I´M NOT THERE

Reihe: DER BESONDERE MUSIKFILM

Bob Dylan, die schillernden Ikone des Folk, Rock und Pop tritt gleich sechsfach in Erscheinung. Als 11-jähriger Singer-/Songwriter reist er Ende der 50er Jahre durchs Land wie einst die schwarzen Blues-Legenden. Mit 19 ist er ein scharfzüngiger Poet, wenig später ein erfolgreicher Folk-Troubadour im pulsierenden Greenwich-Village der frühen 60er. Kaum als Stimme einer neuen Generation gefeiert, erfindet er sich als Bandleader neu und verwirrt seine Fans mit elektrifiziertem Rock. Er reüssiert als Schauspieler, scheitert als Familienvater, gerät als Prediger schnell in Vergessenheit und taucht wieder auf als ein in die Jahre gekommener Outlaw, der sich noch einmal (erfolgreich) auf die Reise macht. Der Film nähert sich dem Geheimnis hinter dem Mythos Bob Dylan mit sensibler Intelligenz und erzielt mit den darstellerischen Qualitäten eines sensationellen Ensembles eine mitreißende Intensität, die der einzigartigen Bedeutung dieses Künstlers voll und ganz gerecht wird.

R: Todd Haynes – B:Todd Haynes + Oven Moverman – K: Edward Lachman – M: Bob Dylan – D: Cate Blanchett, Christian Bale, Richard Gere, Heath Ledger, Ben Wishaw, Julianne Moore, Marcus Carl Franklin – USA 2008, L:130 Min.


21.09.09 / 20:00
AN IHRER SEITE

BEITRAG ZUM WELT-ALZHEIMER-TAG

Seit 50 Jahren sind Grant und Fiona Anderson glücklich verheiratet - bis Fiona immer stärker unter Gedächtnisverlust leidet und man bei ihr die Alzheimer - Krankheit diagnostiziert. Freiwillig geht sie in ein Pflegeheim . Zu den Regeln dort gehört, dass Patienten in den ersten 30 Tagen ihres Aufenthalts keinen Besuch empfangen dürfen, um sich ungestört einleben zu können. Als Grant nach Ablauf dieser Zeit seine Frau endlich wieder besuchen darf, erkennt sie ihn nicht wieder. Ihre ganze Zuneigung gehört jetzt vielmehr Aubrey, einem anderen Heimbewohner. Was kann er machen, damit das Erinnerungsvermögen von Fiona zurück kehrt?
Eine berührende Liebesgeschichte, die einem das Herz bricht, aber die Seele erfüllt und uns die Möglichkeit gibt, Zugang zu dieser so schwer begreifbaren Krankheit zu finden.

R: Sarah Polley – B: Sarah Polley nach dem Buch von Alice Munro – K: Luc Montpellier – M: Jonathan Goldsmith – D: Julie Christie, Gordon Pinsent, Olympia Dukakis, Michael Murphy – GB / Kanada 2008, L: 110 Min.

Sa. 26.09.09 / 19:00
PICASSO ( LE MYSTERE PICASSO )

Reihe: KUNST UND KÜNSTLER

Ein filmisch überragender Versuch, Picassos Malkunst “direkt” und unmittelbar darzustellen: Vor der Kamera malt Picasso auf ein transparentes Spezialmaterial und kommentiert dabei höchst eigenwillig und amüsant seine Ideen. Der Regisseur
Henri-Georges Clouzot hat mehr als drei Monate bei der Erarbeitung dieses Films mit seinem Freund Picasso verbracht. Das Ergebnis ist eine technisch brillante Studie über den künstlerischen Schaffensprozess. Unbedingt sehenswert !!!

R: Henri-Georges Clouzot – K: Claude Renoir – Georges Auric – F 1955 / L: 80 Min.
WIR ZEIGEN DIESEN LEGENDÄREN FILM IN DER KUNSTNACHT UM 19 UHR !!!






Sa. 26.09.09 / 21:00
GOGOL, ODER DER SEELENVERKAUF
IN DER MODERNEN GESELLSCHAFT

Eine Kunstaktion im Theater-Foyer von
ALEXANDER EWGRAF

Diese Hommage an Nikolai Gogol zu seinem 200. Geburtstag geht aus von seinem Roman „Die toten Seelen“. Übertragen in die Jetztzeit ergeben sich Fragen über die Existenz der Seele überhaupt, ob man, wenn man keine besitzt, eine kaufen möchte, oder ob man, falls man eine besitzt, diese vielleicht verkaufen möchte. Welchen Wert misst man der Seele zu. MEPHISTO ist unterwegs, um Seelen einzukaufen und zu verkaufen. Die Kamera ist dabei und protokolliert die Reaktionen - es entsteht eine Video-Installation.( Das FILMFORUM wird die Dokumentation nach endgültiger Fertigstellung aufführen.)




Mo. 28.09.09 | 20:00
DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON

Reihe:LITERATURVERFILMUNGEN

„Ich wurde unter ungewöhnlichen Umständen geboren.“ So beginnt die Filmfassung einer Erzählung von F. Scott Fitzgerald aus den 1920er Jahren. Ein Mann kommt als über 80-jähriger Greis auf die Welt und wird immer jünger. Von seiner Geburt 1918 in New Orleans über eine weite Seefahrt und die Bombardierung von Pearl Harbor bis zu seiner Heimkehr – Benjamins Geschichte ist zwar außergewöhnlich, sein Leben unterscheidet sich aber dennoch in seiner Alltäglichkeit kaum von normalen Biografien. Der exzellent inszenierte und grandios gespielte Film ist das Epos einer abenteuerlichen Zeitreise durch die Freuden des Lebens , die Täler des Todes und einer Liebe, die alle Zeiten überdauert. Er wurde mit 3 Oscars ausgezeichnet, ist aber auch ohne dergleichen Dekor unbedingt sehenswert.

R: David Fincher – B: Eric Roth nach F. Scott Fitzgerald – K: Claudio Miranda – M: Alexandre Desplat – D: Brad Pitt, Cate Blanchett, Julia Ormond, Jason Flemyng – USA 2008, L: 159 Min.










OKTOBER

Mo. 05.10.09 | 20:00
THINGS WE LOST IN THE FIRE

Reihe: REGIE SUSANNE BIER / DOGMA-KREIS

Nach dem Tod einer geliebten Person hat jeder etwas verloren. Den Ehemann, den Vater, den Sohn, den einzig wirklichen Freund. Wie geht man mit solch einem Verlust um und findet zurück ins Leben? Diese Frage beleuchtet die Regisseurin in ihrem äußerst emotionalen und fesselnden Drama: Brian, ein herzensguter Mensch und liebevoller Vater, fährt zum Eisholen und kommt nicht mehr zurück. Er hat beobachtet, wie ein Mann eine Frau niedergeschlagen hat, eilte dieser zu Hilfe und wurde dabei erschossen. Seine Frau Audrey und die Kinder, der zehnjährige Harper und die sechsjährige Dory, kommen nicht alleine über diese Verlustsituation hinweg. Als Audrey bewusst wird, dass der Junkie und Jugendfreund ihres Mannes , nicht so zwielichtig ist, wie sie immer geglaubt hatte, bittet sie ihn , in das Gästezimmer ihres Hauses zu ziehen. Dieser nimmt das Angebot an und wird schnell zum Vaterersatz für die Kinder. Die Beziehung zu Audrey ist jedoch durch Höhen und Tiefen geprägt, was schließlich zu einer dramatischen Eskalation führt. Der Zuschauer wird durch eine Berg-und-Talfahrt der Gefühle geschickt, bei der man oft gleichzeitig weinen und lachen möchte. Susanne Bier inszeniert ihr amerikanisches Debüt gleich mit zwei Oscar-Preisträgern in den Hauptrollen: Benicio Del Torro als abgebrannten Junkie, der zu neuer Kraft und Lebenswillen findet, und Halle Berry, die durch den tragischen Unfall aus einem Leben voller Glück in ein tiefes Loch voller Missgunst und Hass stürzt. Es gelang ein großer Film mit überzeugenden Leistungen in allen Bereichen.

R: Susanne Bier – B: Allan Loeb – K: - M: D: Benicio Del Torro, Halle Berry, David Duchovny, Alexis Liewellyn, Micah Berry – USA 2008, L: 117 Min.

So. 11.10.09 | 11:00
DEUTSCHLAND IM HERBST

Reihe : ZEITGESCHICHTE / 60 JAHRE BRD

Der Versuch von 11 Regisseuren, Situation und Stimmung in der Bundesrepublik Deutschland nach der Schleyer-Entführung und den Selbstmorden der in Stammheim inhaftierten Terroristen im Herbst 1977 zu beschreiben. Ein breites Spektrum disparater Annäherungsversuche von unterschiedlicher Qualität und Methodik: vom Thesenstück über den Antagonismus von Kunst und Politik (Heinrich Böll / Volker Schlöndorff) über die dialektische Montage von Dokumentarbildern (Alexander Kluge) bis zu schonungslosen physischen wie psychischen Selbstentblößung (Rainer Werner Fassbinder). Insgesamt, gerade wegen seiner Ungereimtheiten, Widersprüche und Schwächen, ein authentischer Reflex deutscher Geistesverfassung in der Krise. Unbedingt sehenswert, heute, 30 Jahre danach!

R: Alf Brustelin, Bernhard Sinkel, Rainer Werner Fassbinder, Alexander Kluge, Edgar Reitz, Volker Schlöndorff, Katja Rupé, Beate Mainka-Jellinghaus, Maximiliane Mainka, Peter Schubert und Hans Peter Cloos in Zusammenarbeit mit Michael Ballhaus, Hannelore Hoger, Heinz Bennent, Wolf Biermann, Vadim Glowna, Helmut Griem, Angela Winkler, Mario Adorf, Enno Patalas u.v.a. – Deutschland 1978, L: 119 Min.





So. 11.10.09 | 20:00
DEUTSCHLAND 09

Reihe: ZEITGESCHICHTE / 60 JAHRE BRD

Dreißig Jahre, nachdem sich die Regisseure des Neuen Deutschen Films zusammentaten, um in „Deutschland im Herbst“ eine Bilanz zum Thema Terrorismus und innere Sicherheit zu ziehen, haben 13 deutsche Filmemacher/-innen erneut den Versuch unternommen, die komplexe Lage unseres Landes in einem großen Spektrum von Perspektiven und in vielen Vignetten zu untersuchen. Es geht also darum, Deutschland aus den verschiedensten Blickwinkeln politisch, gesellschaftlich und ästhetisch unter die Lupe zu nehmen: wir bekommen sehr persönliche, absurde, neugierige, witzige, wütende und neugierige Statements zu sehen und zu hören. Man kann sich bestätigt fühlen, sich ärgern und hin und wieder beglückt sein. Sicher ist: den Film will man wahrscheinlich in 30 Jahren auch wieder sehen!

R: Fatih Akin, Wolfgang Becker, Sylke Enders, Dominik Graf, Christoph Hochhäusler, Romuald Karmakar, Nicolette Krebnitz, Dani Levy, Angela Schanelec, Hans Steinbichler, Isabelle Stevers, Tom Tykwer und Hans Weingartner in Zusammenarbeit mit vielen namhaften Darstellern und weiteren Filmschaffenden.
Deutschland 2009, L: 140 Min.

Mo.12.10.09 | 20:00
THE INTERNATIONAL

EIN ANTIGLOBALISIERUNGSTHRILLER

Mit der Weltpremiere dieses Politthrillers von Tom Tykwer wurde die diesjährige Berlinale eröffnet. Der Film schildert die kriminellen Geschäfte zur Finanzierung von Finanzierung und Terror. Im Mittelpunkt der actionreichen Handlung stehen ein Interpol-Agent und eine New Yorker Staatsanwältin, die die Spur des Geldes von Berlin über Luxemburg, Lyon, Mailand, New York nach Istanbul verfolgen. Dabei gerät eine der mächtigsten Weltbanken – THE INTERNATIONAL – ins Visier der Ermittler. Der Film verfügt von der ersten Minute an über eine atmosphärische Dichte, die man sehr selten sieht. Die Architektur der ständig wechselnden Schauplätze, die exakt in unserer Wirklichkeit verankert sind, wird erwähnenswert klug in die Handlung integriert. In dem furiosen Actionhöhepunkt des Films, die den riesigen Raum des New Yorker Guggenheim-Museums in eine minutenlange Schießerei einbezieht, wirken die Szenen bei aller Übertreibung doch realistisch und dienen der Geschichte. Kinetik pur, ohne deswegen kein Reflektionskino zu sein. Ein Antiglobalisierungsthriller, der diesen Namen verdient.

R: Tom Tykwer – B: Eric Singer – K: Frank Griebe – M: Tom Tykwer / Johnny Klimek/ Reinhold Heil – D: Clive Owen, Naomi Watts, Armin Müller-Stahl, Ulrich Thomsen - USA / Deutschland 2009, L: 140 Min


Mo. 19.10.09 | 20:00
DIE STADT DER BLINDEN

Reihe: LITERATURVERFILMUNGEN

Von einer Sekunde zur anderen verliert ein Mann am Steuer seines Wagens das Augenlicht. Zunächst wird ein medizinischer Sonderfall vermutet, doch als kurz darauf auch seine Frau, sein Arzt und alle Menschen, die mit ihm in Kontakt standen, erblinden, ist die Epidemie nicht mehr aufzuhalten. Aus Angst vor Ansteckung werden alle Betroffenen ohne weitere Behandlung in einer ehemaligen Nervenheilanstalt interniert. Immer mehr Opfer werden in den überfüllten Räumen untergebracht: Chaos, Gewalt und Anarchie greifen um sich. Doch es gibt unter ihnen einen Menschen, der von der Epidemie verschont geblieben ist. Der Roman von Nobelpreisträger José Saramago galt lange als unverfilmbar. Fernando Meirelles und seine vorzüglichen Darsteller schufen jedoch ein meisterliches Epos über eine in Blindheit gestürzte Welt, das dem Zuschauer die Augen öffnet.

R: Fernando Meirelles – B: Don McKellar nach dem Roman von José Saramago – K: César Charlone – M: Marco Antonio Guimaraes – D: Julianne Moore, Mark Ruffalo, Danny Glover, Gael Garcia Bernal – Spanien / Portugal 2008, L: 116 Min.











NOVEMBER

So. 01.11.09 | 11:00
CASPAR DAVID FRIEDRICH

Reihe: KUNST UND KÜNSTLER

An Hand von Werk und Leben des Romantikers Caspar David Friedrich interpretiert der Film den Maler als einen Vorreiter ökologischen Bewusstseins. Es ist ein Porträt, das die Empfindungen anspricht und die zeitgeschichtlichen Hintergründe beleuchtet. Dem Regisseur Peter Schamoni und seinem Kameramann Gérard Vandenberg ist es gelungen, in Filmbildern – die in Gemälde Friedrichs überblenden – die Landschaften kongenial wieder zu finden und zu erneuern, die Friedrich einst inspirierten. Die Zusammenarbeit mit der DEFA im Entstehungsjahr 1985 ermöglichte es, an den Originalschauplätzen ( Pommern, Ostseeküste, Insel Rügen ) zu drehen.1985 erschien außerdem in der DDR ein Buch mit unbekannten Dokumenten aus dem Leben des Malers, die den Filmemachern viel neues Material lieferte und von ihnen in das Filmwerk integriert wurde.

R: Peter Schamoni – B: Hans A.Neunzi + Peter Schamoni – K: Gérard Vandenberg – M: Franz Schubert, Hans Posegga – D: Helmut Griem, Sabine Sinjen, Walter Schmiedinger, Hans Quest – Deutschland 1986, L: 85 Min.


So. 01.11.09 | 20:00
WAS VOM TAGE ÜBRIG BLIEB

Reihe: LITERATURVERFILMUNGEN

Die Geschichte eines englischen Butlers, der seinem aristokratischen Arbeitgeber bis zur totalen Unterdrückung aller persönlichen Gefühle dienstbar ist , wird zum Porträt einer Epoche, deren äußerer Glanz kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges die Defizite der angelsächsischen Klassengesellschaft nicht mehr verdecken kann. Ein sensibler, von vorzüglichen Schauspielern profitierender Film, in dem intime Psychologie und sozialer Kommentar nahtlos ineinander greifen. Sehr sehenswert!

R: James Ivory – B: Ruth Prawer Jhabvala nach einem Roman von Kazuo Ishiguro – K: Tony Pierce-Roberts – M: Richard Robbins – D: Anthony Hopkins, Emma Thompson, James Fox, Christopher Reeve, Hugh Grant – USA / Grossbritanien ,L:130 Min.


Mo. 02.11.09 | 20:00
NACH DER HOCHZEIT

REGIE :SUSANNE BIER / DOGMA-KREIS

Das Familiendrama über Lügen und Geheimnisse, schmerzhafte Enthüllungen und tiefgreifende Entscheidungen ist ein Meisterwerk an Inszenierung und Darstellung. Jacob arbeitet als Vorsteher eines Waisenhauses in Indien. Als es von einer Schließung bedroht wird, erhält Jacob von Jorgen, einem dänischen Geschäftsmann, ein ungewöhnliches Angebot. Er bietet dem Waisenhaus eine großzügige Spende an, die jedoch an eine seltsame Bedingung geknüpft ist: Jacob muß selbst nach Europa reisen und den Vertrag unterzeichnen. Zufällig fällt Jacobs Ankunft mit der Hochzeit von Jorgens Tochter Anna zusammen und Jorgen bittet Jacob, an der Feier teilzunehmen. Auf der Hochzeit stellt Jacob fest, dass die Mutter der Braut und Ehefrau seines Wohltäters, seine Jugendliebe Helene ist. Als Jacob hört, dass Jorgen nicht der leibliche Vater Annas ist, steigt eine unfassbare Ahnung in ihm auf......

R: Susanne Bier – B: Anders Thomas Jensen – K: Morten Soborg _ M: Johan Söderqvist – D: Mads Mikkelsen, Rolf Lassgard, Sidse Babett Knudsen, Stine Fischer Christensen – Dänemark 2006, L: 119 Min.


09.11.09 | 20:00
OPENING NIGHT / DIE ERSTE VORSTELLUNG

INDEPENDENCE-FILM :JOHN CASSAVETES

Vom innovativsten Ur-Vater der unabhängigen Filmemacher Amerikas John Cassavetes (1929-1989) würden wir gern im FILMFORUM eine komplette Retrospektive aller Filme bringen, die er mit seiner „Film-Familie“ gedreht hat. Leider überschreitet das unseren Möglichkeitsrahmen – und so beginnen wir einfach mal mit einem ersten Schritt: DIE ERSTE VORSTELLUNG mit seiner Frau Gena Rowlands, dieser großartigen Schauspielerin in der Hauptrolle, mit der er ein intensives Leben lang so genial zusammengearbeitet hat. In OPENING NIGHT gerät die Hauptdarstellerin während der Proben zu einem Broadwaystück in eine Identitätskrise. Sie verfällt dem Alkohol, sucht verzweifelt Zuneigung und zeigt schizophrene Verhaltensweisen. Wir sehen eine präzise und einfühlsame Schilderung des Mangels an Kommunikation zwischen Menschen, die miteinander leben und arbeiten. Faszinierend: die grandiose darstellerische Leistung von Gena Rowlands. Ebenso überzeugend ist Ben Gazzara als Regisseur. Er gehört ebenfalls zur „Familie“ und spielt eine Hauptrolle in vielen Filmen von John Cassavetes.

R+ B: John Cassavetes – K: Al Ruban, Frederick Elmes – M: Bo Harwood – D: Gena Rowlands, Ben Gazzara, Joan Blondell, Paul Stewart – USA 1977, L: 139 Min.

Mo. 16.11.09 | 20:00
IM WINTER EIN JAHR

Reihe: NEUER DEUTSCHER FILM

Graue Tage, Novembertief, Trauerarbeit ist angesagt. Der Film spürt einem Toten nach. Sein Titel meint: Im Winter wird es ein Jahr her sein, dass Alex starb, und Vater, Mutter, Schwester wirken noch immer von Schmerz gelähmt. Der 19-jährige Alex hat sich erschossen. Auch die Mutter weiß, obwohl sie es nicht wahrhaben möchte, dass es kein Unfall war. Das Ehepaar lebt in einer eisig durchgestylten Designervilla und hat sich bewusst in Arbeit geflüchtet, um die Verzweiflung, die Begegnung mit den Schuldgefühlen von sich fernzuhalten. Die Tochter, die für sich allein in der Stadt wohnt und eine Schauspielschule besucht, tritt dem Leben mit einem skeptisch-negativen Grundton entgegen. Der Film beginnt damit, dass die Mutter bei einem berühmten, doch schwierigen Maler erscheint – und ein etwa lebensgroßes Doppelporträt von ihrer Tochter und dem toten Sohn in Auftrag gibt.
Zwischen dem verwirrten Mädchen und dem alternden Mann entwickelt sich ( welch ein Glück!) keine Maler-und-Modell-Passion , doch eine behutsam in Halbschritten der Zuneigung erzählte Geschichte von tröstlicher Nähe, die beiden guttut. Am Ende aber genügt der Mutter ein kurzer Blich für die Feststellung, dass das fertige Bild seinen Preis nicht wert sei.

Kürzere Alternative:

Eliane Richter ( Corinna Harfouch) und ihr Mann ( Hanns Zischler) bitten den Künstler Max Hollander (Josef Bierbichler) , ein Porträt ihrer beiden Kinder zu malen: der 21-jährigen Lilli (Karoline Herfurth) und des 19-jährigen Alexander, der im Winter vor einem Jahr tödlich verunglückt ist. Als Lilli , zunächst lustlos, zu den Sitzungen erscheint, erkennt der Maler schnell, dass das Mädchen in großen emotionalen Schwierigkeiten steckt. Er beschließt, mehr über die Tiefe Verbindung der Geschwister zu erfahren. Mit der allmählichen Vertrautheit zwischen Maler und seinem Modell entsteht schließlich ein Bild, das die ganze Familie für immer verändern wird. Die Oscarpreisträgerin Caroline Link hat nach sieben Jahren erneut einen fesselnden und psychologisch ungemein genauen Film über Verlust und Neuanfang gedreht. Dabei stand ihr ein exzellentes Darsteller-Ensemble zur Verfügung, das allein den Film schon sehenswert macht.

R+B: Caroline Link – K: Bella Halben – M: Niki Reiser – D: Karoline Herfurth, Josef Bierbichler, Corinna Harfouch, Hanns Zischler, Misel Maticevic – Deutschland 2008, L: 123 Min.




23.11.09 | 20:00
ZEITEN DES AUFRUHRS

Reihe: LITERATURVERFILMUNGEN

Inventur des Lebens, das Leben als Inventur, darum geht es in dem Bestseller „Revolutionary Road“ von Richard Yate - nach dem dieser Film gedreht wurde.
Für Frank und April hat es am Anfang ihrer Liebe große Erwartungen und Träume gegeben. April hat von der Schauspielerei geträumt, Frank hat Erinnerungen an das lebendige Paris, wo er als Soldat war und sich dort ein Leben als Künstler vorstellte. Beide möchten zurück zu diesen ursprünglichen Impulsen, weg von der Leere und Langeweile, von der lähmenden Mittelmäßigkeit, die sich nach gemeinsamen Jahren in der „Revoltionary Road“ entwickelt hat. Wir sind was Besonderes, sagt April. Sie will die Resignation rückgängig machen, diesen Rückzug vom Leben. Gehen wir nach Paris, sagt sie eines Abends. Ich kann dort eine tolle Position in einem der diplomatischen Dienste bekommen. Und du kannst dich endlich selbst verwirklichen, als Künstler, vielleicht als Schriftsteller. Am Ende bleibt nichts übrig von den Träumen. Viele wollten dieses Kultbuch , das 1962 erschien, verfilmen. Der große Theater- und Filmregisseur Sam Mendes bekam schließlich den Zuschlag und realisierte diesen von der Kritik gefeierten Film, der als einer der besten des letzten Jahres gilt. Und die schauspielerischen Leistungen von Leonardo DiCaprio und Kate Winslet als Frank und April sind zum Niederknien!

R: Sam Mendes – B: Justin Haythe nach dem Roman von Richard Yates – K: Roger Deakins – M: Thomas Newman – D: Leonardo DiCaprio, Kate Winslet, Kathy Bates – USA / GB 2008, L: 114 Min.






Mo. 30.11.09 | 20:00
DER VORLESER

Reihe: LITERATURVERFILMUNGEN

Als Michael die wesentlich ältere Hanna kennen lernt, ist das eine schicksalhafte Begegnung. Die Schaffnerin kümmert sich um den Jungen, als ihm plötzlich in der Straßenbahn übel wird. Er besucht sie, und schnell sind beide in eine leidenschaftliche Affäre verstrickt, die einem seltsamen Ritual folgt: Vor den Liebesumarmungen muss Michael der rätselhaften, begehrenswerten Schönen vorlesen. Eines Tages verschwindet Hanna spurlos, und erst Jahre später begegnet Michael seiner großen Leidenschaft wieder: Auf der Anklagebank, wo sich Hanna für ihre grausame Vergangenheit als KZ-Aufseherin verantworten muss. Aus einer literarischen Sensation wird ein bewegendes Kinoereignis. Bernhard Sinkels Weltbestseller hätte kein besseres Ensemble für seine Kinoadaption finden können :

R: Stephen Daldry – B: David Hare – D: Kate Winslet, David Kross, Ralph Fiennes, Alexandra Maria Lara, Bruno Ganz, Hanna Herzsprung, Karoline Herfurth -Großbritannien / USA 2008, L: 120 Min.

Spielzeit 2008/2009

Neues Programm September - Dezember 2008

Mo. 10.11.08 / 20:00 DER GROSSE DIKTATOR
Ein großer Film vom großen Charles Chaplin

Zwei Jahre bevor Ernst Lubitsch „Sein oder Nichtsein“ ins Kino brachte ( 1942 ), drehte Charles Chaplin diese ins grotesk Neurotische verzerrte Karikatur Hitlers. In einer Doppelrolle spielt er Hitler als auch einen jüdischen Friseur, der dem irren Tyrannen wie ein Zwilling gleicht. Chaplins erster Dialog-Film ist ein persönliches und politisches Bekenntnis mit komischen, tief bewegenden und genialischen Züge. Als Zeit- und Charakterzeugnis von bleibendem Interesse.

R + B: Charles Chaplin – K: Karl Struss, Roland H. Tothero- M: Charles Chaplin – D: Charles Chaplin, Paulette Goddard, Jack Oakie, Reginald Gardiner, Billy Gilbert – USA 1940, L: 120 Min.


Mi. 12.11.08 / 20:00 GEFÄHRLICHE LIEBSCHAFTEN
In Zusammenarbeit mit der VHS – Englisch / dt. UT


Die Verfilmung des berühmten Briefromans von Choderlos de Laclos ( 1782 ), der sich um einzynisches Spiel der Intrige und Verführung dreht, bei dem sich die Intriganten am Ende eines frivolen Ränkespiels selbst zerstören. Eine formal brillante Umsetzung des Stoffes, elegant, amüsant und hinreißend gespielt.

R: Stephen Frears – B: Christopher Hampton nach seinem Theaterstück und der Romanvorlage – K: Philippe Rousselot – M: George Fenton – D: Glenn Close, John Malkovich, Michelle Pfeiffer, Keanu Reeves, Uma Thurmann - Großbritannien / 1989, L: 112 Min.- Sprache: Englisch mit deutschen Untertiteln


Mo. 17.11.08 / 20:00 PERSEPOLIS
Ein Comic vom Überleben in der Diktatur

Basierend auf ihren hochgelobten, gleichnamigen Comics erzählt die gebürtige Iranerin Marjane Satrapi ihre autofiktive Lebensgeschichte. Faszinierend nüchtern im Stil und ungeheuer dicht im Erzählerischen , illustriert diese hinreißend subversive Trickanimation das abenteuerliche Leben der kleinen Marjane und schildert en passant das Überleben in Zeiten von Diktatur, Revolution und Krieg ohne pathetischen Firlefanz. Benannt ist der Film nach der altpersischen Residenzstadt Persepolis. Auf den Festspielen in Cannes gab es für das Werk neben rauschenden Ovationen auch gleich den Preis der Jury.

R: Marjane Satrapi und Vincent Paronnaud - Frankreich 2007, L: 95 Min.


So. 23.11.08 / 11:00 PAUL KLEE
Reihe: Kunst und Künstler

Mit seinem Film DIE STILLE DES ENGELS unternimmt der Regisseur Michael Gaumnitz eine außergewöhnliche Reise in die Welt eines der bedeutendsten und originellsten Maler des 20. Jahrhunderts, des großen Farbbaumeisters Paul Klee ( !879 – 1940 ), dessen Gesamtwerk nicht weniger als 9.000 Werke abseits der großen zeitgenössischen Strömungen in der Kunst umfasst. Ausgehend von den Schriften, dem Leben und den Werken Klees, führt der Film mitten hinein in das poetische Universum dieses visionären Künstlers und Avangardisten, dem es auf seiner Suche nach Wesen und Wirkungsweise von Formen und Farben gelang, die gängigen Grundsätze in Komposition und Perspektive zu revolutionieren und den starren Gegensatz von figürlicher und abstrakter Darstellung zu überwinden.

Schweiz / Frankreich / Deutschland 2005, L: 58 Min.



So. 23.11.08 / 15 Uhr DER KLEINE EISBÄR
DER BESONDERE ZEICHENTRICKFILM

Lars, der kleine Eisbär, erlebt eine Menge Abenteuer mit seinen Freunden. Mit der Robbe Robby und dem Wal Orca taucht er durch das Eismeer, mit dem Schneehasen Lena saust er auf einem selbst gemachten Snowboard die Eisberge hinunter. Ein großes Fischfangschiff sorgt für Aufregung am Polarkreis und bringt die Heimat der Tiere in Gefahr. Doch am Ende geht alles gut: als Lars auch in Gefahr gerät, kommen ihm seine starken Freunde Hippo und Orca zu Hilfe. Wunderschöne Landschaftsgemälde und eine liebenswerte Geschichte bieten ein unvergessliches Kino-Erlebnis.

R: Thilo Graf Rothkirch, Piet de Rycker – B: Bert Schrickel, Thomas Wittenburg nach den Bilderbüchern von Hans de Beer – M: Nigel Clarke, Michael Csányi-Wills –
Deutschland 2001, L: 78 Min.



So. 23.11.08 / 20:00 DIE BLECHTROMMEL
Literaturverfilmung nach Günter Grass

An seinem dritten Geburtstag verweigert der 1924 in der Freien Stadt Danzig geborene Oskar Matzerath weiteres Wachstum und Teilnahme an der Welt der Erwachsenen. Auf seiner Blechtrommel artikuliert das ewige Kind seinen Protest gegen Nazis und Mitläufer, und erst nach Kriegsende fasst Oskar den Beschluss, wieder zu wachsen, um mitzubestimmen. Volker Schlöndorffs brillant inszenierte und opulente Bestseller-Verfilmung ist von großer sinnlicher Kraft und erhielt den Oscar als bester nichtenglischsprachiger Film.


R: Volker Schlöndorff – B: Jean-Claude Carriére, Volker Schlöndorff und Franz Seitz nach dem Roman von Günter Grass – K: Igor Luther – M: Maurice Jarre – D: David Bennent, Angela Winkler, Mario Adorf, Katharina Thalbach, Charles Aznavour, Otto Sander – Deutschland 1978, L: 145 Min.




Mo. 24.11.08 / 20:00 KUKUSHKA
Ein Antikriegsfilm von Aleksandr Rogoshkin

Ein Kuckuck im Nest der klassischen Kriegsfilme, ein aberwitziges Kammerspiel in der Weite der Landschaft Lapplands. Sergej Eisenstein wäre begeistert von diesem einfachen und klaren Meisterwerk. Anni lebt allein auf ihrem Hof in der Tundra. Zwei Fremde finden bei ihr vor den Kriegswirren Unterschlupf : ein verletzter Russe und ein Finne auf der Flucht. Anni verdreht den beiden den Kopf und sehr bald liegen sich die Männer gehörig in den Haaren. Da keiner die Sprache des anderen versteht, reden alle drei aufs Vergnüglichste aneinander vorbei - dennoch entsteht ein wunderbarer Beitrag zur besseren Völkerverständigung.

R: Aleksandr Rogoshkin – D: Anni-Kristiina Juuso, Viktor Bytchkov, Ville Haapasalo – Russland / Finnland 2005, L: 100 Min. – Originalfassung Russisch / Finnisch / Samisch mit deutschen Untertiteln.



Mi. 26.11.08 / 20:00 VOLVER
In Zusammenarbeit mit der VHS – Spanisch / dt. UT

Raimunda steht am Rande eines Nervenzusammenbruchs: Während vorne in ihrem iRestaurant ein äußerst lebhaftes Filmteam eine ziemlich lautstarke Party feiert, lagert hinten im Kühlraum ein äußerst lebloser und ziemlich schweigsamer Männerkörper. Der muss dringend fortgeschafft werden! Grosse Not mobilisiert Frauensolidarität und allerhand kriminelle Energie. Der Kadaver ist bald fort, aber die Probleme fangen erst jetzt an..... Großes spanisches Vollblutkino von Pedro Almodóvar.

R + B : Pedro Almodóvar – K: José Louis Alcaine – M: Alberto Iglesias – D: Penélope Cruz, Carmen Maura, Lola Duenas, Blanca Portillo, - Spanien 2005, L:117 Min.
Sprache Spanisch mit deutschen Untertiteln




So. 30.11.08 / 11:00 TOUCH THE SOUND
Faszinierende Bilder zu subtilen Tönen

Eine außergewöhnliche Bild – und Tonsymphonie, eine Dokumentation über das Sichtbarmachen von Musik und gleichzeitig das zärtliche Portrait der Ausnahmemusikerin Evelyn Glennie . Ein gelungener Versuch, die Welt der Klänge mit den visuellen Mitteln des Kinos zu entdecken. Thomas Riedelheimer durchbricht ( wie bereits in seinem vielfach preisgekrönten Film RIVERS AND TIDES ) die konventionellen Kategorien der Wahrnehmung. Der Film ist ein opulentes Fest für Auge und Ohr.

R: Thomas Riedelheimer – M: Evelyn Glennie, Fred Frith, Horacio Hernandes, Taiko-
Gruppe Ondekoza, Deutschland / L:


So. 30.11.08 / 15:00 PETER UND DER WOLF
von Sergei Prokofjew als Animationsfilm

Seit vielen Jahrzehnten begeistert Prokofjews Werk Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt. Die Fabel vom kleinen Jungen, der den bösen Wolf fängt, hat die britische Regisseurin Suzie Templeton in einer neuen Technologie zu einem genialen Animationsfilm mit faszinierenden Bildern ausgearbeitet. Fünf Jahre dauerten die Dreharbeiten. Das ehrwürdige Philharmonia Orchestra London spielt unter der Leitung des Dirigenten Mark Stephenson, der die Regisseurin inspiriert hatte, über die „Kollaboration“ von Film und Musik nachzudenken. Das Ergebnis dürfte nicht nur Klassikfans begeistern.

R + B: Suzie Templeton – K: Mikolaj Jaroszewicz – M: Sergei Prokofjew in einer Einstudierung des Philharmonia Orchestr Londondon unter Mark Stephenson – Großbritannien 2006, L: 110 Min.


So. 30.11.08 / 20:00 TRIP TO ASIA
Die Berliner Philharmoniker in Asien

Der Dokumentarfilm von Thomas Grube begleitet eine dreiwöchige Reise der Berliner Philharmoniker unter Leitung Ihres Dirigenten Sir Simon Rattle im Jahr 2006 nach Asien. Auf dieser Reise in die Metropole Peking, Seoul, Shanghai, Hongkong, Taipeh und Tokio wird das asiatische Publikum mit Meilensteinen des klassisch-romantischen Repertoires von Richard Strauss und Ludwig van Beethoven sowie einem zeitgenössischen Stück von Thomas Adés konfrontiert. Die Begegnung zwischen abendländischer Tradition und fernöstlicher Lebensphilosophie wird zu einem Trip in das Innenleben eines weltbekannten Orchesters und in die Gefühlswelten von sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten auf der Suche nach dem perfekten Klang. Thomas Grube, der mit den Berliner Philharmonikern bereits das Projekt RHYTHM IS IT ! so genial realisiert hatte, zeigt Bilder von den Aufführungen, liefert Eindrücke von den hypermodernen Städten Asiens und den begeisterten Reaktionen der Menschen. Für Auge und Ohr ein wahrer Hochgenuss.

R + B: Thomas Grube – K: René Dame, Alberto Venzago, Stefan Ciupek – M : Richard Strauss, Ludwig van Beethoven, Thomas Adés – Deutschland 2008, L:108 Min.



Mo. 01.12.08 / 20:00 RICHARD III. von William Shakespeare
Theaterverfilmung durch Laurence Olivier

Das Königsdrama aus der blutigen Endphase im Kampf der Häuser York und Lancaster: Richard III. ( 1452 – 1485 ) ist ein zynischer Krüppel, der durch Heuchelei, Verrat und Mord an die Macht kommt und ein Terrorregime führt, bis er in der Schlacht von Bosworth von rebellischen Edelleuten getötet wird. Unterstützt von der souveränen Kamera und einem Ensemble kompetenter Shakespeare-Darsteller ( allen voran der Regisseur ) übertrug Olivier die Vorlage opulent und werkgetreu auf die Leinwand. Ein Königreich für diesen Film!

R: Laurence Olivier – B: Laurence Olivier, Alan Dent, David Gent nach dem Bühnenstück – K: Otto Heller – M: William Walton – D: Laurence Olivier, John Gielgud, Ralph Richardson, Claire Bloom, Nicholas Hannen – Großbritannien 1956, L: 150 Min.


Mi. 03.12.08 / 20:00 DIE BESTEN JAHRE / Teil I
In Zusammenarbeit mit der VHS – Italienisch / dt.UT

Wir stehen hier vor einem der großartigsten Melodramen der letzten Jahre, ein meisterhaftes Familien- und Geschichtsepos, das inzwischen Kultstatus erreicht hat.
Anhand des Schicksals einer römischen Familie umfasst der Film die letzten vierzig Jahre der italienischen und letztendlich der westeuropäischen Geschichte. Ein Wunderwerk, das es unbedingt wert ist, dass man sich dafür die Zeit nimmt. Wer sich darauf einlässt, erlebt, was Kino vermag. Der vielfach preisgekrönte Film kann glücklicherweise im Originalton mit ausgezeichneten deutschen Untertitel gezeigt werden.

R: Marco Tullio Giordana – B: Sandro Petraglia - K: Roberto Forza – D: Luigi Lo Cascio, Alessio Boni, Adriana Asti, Sonia Bergamasco, Fabrizio Gifuni, Maya Sansa, Valentina Carnelutti, Jasmine Trinca – Italien 2003, L: 180 Min ./ Teil II 156 Min.
Sprache Italienisch mit deutschen Untertiteln

Do.04.12.08 / 20:00 DIE BESTEN JAHRE / Teil II



Mo. 08.12.08 / 20:00 ENGELSGESICHT
Reihe: Film Noir – Mythen

Der Krankenpfleger Frank wird zu einem Noteinsatz auf das noble Anwesen der Tremaynes gerufen, wo die Hausherrin beinahe einer mysteriösen Gasvergiftung erlegen wäre. Frank verfällt dort auf der Stelle dem liebreizenden Charme der Stieftochter Diane, die einem Engel zu gleichen scheint. Hinter ihrer unschuldigen Fassade verbirgt sich jedoch eine Frau ohne Skrupel. Frank gerät immer tiefer in einen Strudel aus Wahnsinn und Gewalt.... Wir erleben ein bitterböses Film-Noir-Juwel vom großen Otto Preminger mit den Hollywood-Legenden Jean Simmons und Robert Mitchum.

R: Otto Preminger – B: Frank Nugent – K: Harry Strandling – M: Dimitri Tiomkin – D: Robert Mitchum, Jean Simmons, Herbert Marshall, Mona Freeman – USA 1952, L: 91 Min.


So. 14.12.08 / 11:00 WILLIAM KENTRIDGE
Reihe: Kunst und Künstler

Der Kohlestift und der Radierer sind seit Ende der achtziger Jahre die wichtigsten Instrumente von William Kentridge , geboren 1955, Zeichner und Regisseur aus Johannisburg/Südafrika. Zeichnen und Auslöschen, Konturen ziehen und verwischen, Schwärze anhäufen und Helligkeiten hineinreißen: ein ständiger Prozess der Veränderung findet auf seinen Blättern statt, aufgezeichnet von der Kamera. Mit diesen Strichen pflügt er gewissermaßen die Vergangenheit Südafrikas um. In früheren Gemälden war seine Handschrift deutlich von einer Auseinandersetzung mit Max Beckmann geprägt. Seine Arbeiten sind in allen bedeutenden Kunstausstellungen und Museen der Welt zu sehen.

R: Maria Anna Tappheiner , Reinhard Wulf - 2008, L: 90 Min.


So. 14.12.08 / 15 Uhr MORGEN, FINDUS, WIRD´S WAS GEBEN
DER BESONDERE ZEICHENTRICKFILM

Der alte Pettersson hat ein kleines Problem. Seit sein Kater Findus erfahren hat, dass es den Weihnachtsmann gibt, hat er den brennenden Wunsch, der Weihnachtsmann möge auch zu ihm kommen. Obwohl Pettersson selbst nicht an den Weihnachtsmann glaubt, will er Findus nicht enttäuschen und hat die Idee, Findus eine Weihnachtsmannmaschine zu bauen, Doch bis er die endlich am Heiligen Abend benutzen kann, geschehen viele seltsame Dinge. Am Ende fügt sich auf wundersame Weise alles so, wie es sich Findus und Pettersson gewünscht haben. Die Verfilmung des Kinderbuchklassikers von Sven Nordquist erzählt die magisch angehauchte Weihnachtsgeschichte voller Wärme in liebevollen Bildern.

R: Jörg Lerdam, Anders Sörensen - Schweden / Deutschland 2005, L: 74 Min.



So. 14.12.08 / 20:00 MRS. DELLOWAY
Literaturverfilmung nach Virginia Woolf

Eine Dame der Londoner Gesellschaft begegnet auf einer ihrer legendären Partys jenem Mann wieder, der ihr vor 30 Jahren den Hof machte , den sie jedoch zugunsten eines grundsoliden Nebenbuhlers verschmähte. Das Wiedersehen irritiert sie und lässt sie ihren Werdegang hinterfragen.
Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Virginia Woolf, die durch die psychologisch differenziert beschriebene Gefühlsverwirrung der zentralen Figur sowie die virtuose Interpretationskunst der Hauptdarstellerin fesselt. Kommentar der SZ : Ein Film, der wirkt, als habe man mit offenen Augen geträumt.

R: Marleen Gorris – B: Eileen Atkins nach dem Roman von Virginia Woolf – K: Sue Gibson – M: Ilona Sekacz – D: Vanessa Redgrave, Natascha McElhone , Rupert Graves, Alan Cox – Großbritannien / Niederlande 1998, L: 97 Min.


Mo. 15.12.08 / 20:00 THE HOURS
Von Ewigkeit zu Ewigkeit

Drei Zeitperioden, drei Frauen und ihre drei Geschichten, die ineinander fließen. Jede Frau ist mit den beiden anderen eng verbunden. Doch keine von ihnen ahnt, wie ein großartiges Stück Literatur ihr Leben unwiderruflich verändern wird. Virginia Woolf ( Nicole Kidman) kämpft gegen ihre kranke Psyche, schreibt aber gerade die Anfangssequenz zu ihrem Roman „Mrs. Dalloway“. Laura Brown ( Julianne Moore ) vernachlässigt ihren Mann und ihren Sohn, bis ihr das Buch „Mrs. Dalloway“ in die Hände fällt. Clarissa Vaughan ( Meryl Streep ) will für ihren alten Freund , einen an Aids leidenden begnadeten Dichter eine Überraschungsparty organisieren. Doch als
„Mrs. Dalloway“ ( wie er seine Freundin nennt ) kommt, um ihn abzuholen, ist er bereit , für sie in den Tod zu gehen. Ein wundervoll vielschichtiges Meisterwerk mit einer wirklich großen Schauspieler-Elite. Oscarprämiert!

R: Stephen Daldry – B: Michael Cunningham – K: Seamus McGarvey – M: Philip Glass – D: Nicole Kidman, Julianne Moore, Meryl Streep, Ed Harris, Claire Danes,
Jeff Daniels – USA 2003, L: 110 Min.


Mi. 17.12.08 / 20:00 ACHT FRAUEN
In Zusammenarbeit mit der VHS – Französisch / mit dt. UT

Eine klassische Agatha-Christie-Situation mit einer absoluten Starbesetzung. In einer verschneiten Villa trifft sich eine Großfamilie, um die Weihnachtstage miteinander zu verbringen. Doch statt der trauten Bescherung findet man das Familienoberhaupt ermordet unter dem Weihnachtsbaum. Die Mörderin kann sich nur unter den acht Frauen befinden, die dem Mann am nächsten standen. Jede ist verdächtig, jede hat ein Motiv, jede birgt ein Geheimnis. Der Regisseur Francois Ozon inszeniert das spannende, amüsante , temperamentvolle Kammerspiel als ein Fest der Schauspielkunst und der raffinierten Dialoge. Ein Kinoereignis!

R: Francois Ozon – B: Robert Thomas – K: Jeanne Lapoirie – M: Pierre Gamet –
D : Catherine Deneuve, Isabelle Huppert, Emmanulle Beart, Fanny Ardant, Danielle Darrieux, Vergine Ledoyen, Ludvine Sagnier, Firmine Richard, Frakreich 2002, L:106
Min.


Mo. 22.12.08 / 20 :00 AMADEUS
Eine Mozartkugel zum Weihnachtsfest

Die letzten zehn Lebensjahre von Wolfgang Amadeus Mozart ( 1756-1791 ) , in einer fiktiven Lebensbeichte erzählt von seinem Rivalen, dem Hofkomponisten Antonio Salieri. Mozart, vom Regisseur Milos Forman zugleich menschlich entmystifiziert und als Genie verklärt, wird zum populären Helden eines aufwendig inszenierten Musik- und Künstlerfilms. Der Konflikt zwischen Genie und Mittelmaß, zwischen Schein und Realiät von Kunstrezeption und Kunstproduktion wird virtuos in die Handlung eingeflochten. Der in jeder Weise mitreißende Film wurde mit einem Segen von 8 Oscars bedacht und ist immer wieder sehenswert.

R: Milos Forman – B: Peter Shaffer- K: Miroslav Ondricek – M: Wolfgang Amadeus Mozart, Antonio Salieri, Giovanni Battista Pergolesi – D: Tom Hulce, F. Murray Abraham, Elizabeth Berridge , Simon Callow, Christine Ebersole, Barbara Byrne – USA 1984 / L: 160 Min.


So. 28.12.08 / 11:00 EIN LEBEN IN LEIDENSCHAFT
Reihe: Kunst und Künstler

Eine Filmbiografie des genialen holländischen Malers Vincent van Gogh ( 1853 – 1890 ), die sich sorgfältig und mit großem Respekt an die bekannten Tatsachen in seinem bewegten Leben hält. Auf hohem Unterhaltungsniveau stellt sie den Zusammenhang zwischen seinem menschlichen Schicksal und künstlerischen Werk dar: seine Zeit in den Kreisen der Pariser Impressionisten, die hoffnungslose Liebe zu seiner Cousine, seine Freundschaft mit Paul Gaugin, seine besessene Sucht nach der Vollkommenheit in der Kunst und sein tragisches Ende in der Psychiatrie. Ein ergreifender und vorzüglich gespielter Film.

R: Vincente Minelli - B: Norman Corwin – K: Freddie Young, Russel Harlan – M: Miklos Rozsa – D: Kirk Douglas, Anthony Quinn, Everett Sloane, James Donald, Pamela Brown – USA 1956, L: 117 Min.


So. 28.12.08 / 15:00 DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL
Tschechischer Kultfilm

Aschenputtel, Aschenbrödel, Cinderella : die Geschichte ist alt und tausendfach erzählt. Die tschechische Bearbeitung dieses Stoffes gilt jedoch als „Geniestreich“ und wurde zum „Märchenfilm des Jahrhunderts“ erhoben. Ein Codewort nahezu, das bei den Wissenden und Fans ein Strahlen in die Augen und ein Lächeln auf die Lippen zaubert .Es liegt wohl ganz besonders an den beiden Hauptdarstellern, die der Zuschauer noch nie so differenziert, lebendig und natürlich erlebt hat. Ein Kino-Wunder.

R: Václav Vorlícek– B: Bozena Nemcová – K: Josef Illik – M: Karel Svoboda – D: Libuse Sáfranková, Pavel Trávnícek, Carola Braunbock – Tschech / DDR 1974, L: 86 Min.


So. 28.12.08 / 20:00 NINOTSCHKA
Bei Ernst Lubitsch lacht die Garbo!

Ein abgebrühter adeliger Lebemann in Paris verliebt sich in eine politische Kommissarin aus der noch jungen Sowjetunion, die nach vielen Widerständen seinem Charme und dem der kultivierten bourgeoisen Zivilisation des Westens erliegt. Zwar kehrt sie in ihre sozialistische Heimat zurück, doch schließlich kommt es zu einem Happy-End. Eine klassische Komödie mit der göttlichen Garbo und hervorragenden Darstellern, inszeniert mit hintergründigem Witz nach einem brillant geschriebenen Drehbuch. Unter Lubitschs subtiler Regie spielte Greta Garbo ihre einzige wirklich gelungene komische Rolle.

R: Ernst Lubitsch – B: Billy Wilder, Walter Reisch – K: William H. Daniels- M: Werner R. Heymann – D: Greta Garbo, Melvyn Douglas, Sig Rumann, Bela Lugosi, Ina Claire – USA 1939, L: 108 Min.




Mo. 29.12.08 / 20:00 PETER´S FRIENDS
Eine ungewöhnliche Silvester-Party

Nach zehn Jahren treffen sich sechs Freunde, um gemeinsam Silvester zu feiern. Bald überschatten Neurosen und kleine wie große private Tragödien die Wiedersehensfreude. Lebenslügen brechen zusammen, verletzende Wahrheiten werden offenbart. Am Ende siegt jedoch die Freundschaft. Ein ausgezeichneter Film über Freundschaft und Liebe, durchzogen von subtilem Humor, der auch die galligsten noch abmildert. Hervorragende Darsteller und ein ausgezeichnetes Drehbuch tragen zum intellektuellen Kinovergnügen bei. Das Filmforum zeigt hier zum Jahresausklang vom Guten das Beste.

R: Kenneth Branagh - B: Rita Rudner, Martin Bergman – K: Roger Lanser - M: Andrew Marcus und diverse Songs- D: Stephen Frey, Imelda Staunton, Hugh Laurie, Emma Thompson, Kenneth Branagh, Alphonsia Emmanuel, Rita Rudner, Phillida Law – Großbritannien 1992, L: 100 Min.

Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) zählt mit seinen nahezu 30 Stücken zu den bedeutendsten Schweizer Dramatikern des 20.Jahrhunderts. Daneben entstanden zahlreiche theatertheoretische Schriften und ein beachtliches, erzählerisches, häufig im Justiz- und Kriminalmilieu angesiedeltes Werk. Er schrieb außerdem viele Hörspiele und war ein außerordentlich begabter Zeichner und Maler.
Die Aufführungen der LANDSBERGER BÜHNE von Der Besuch der alten Dame im Januar 2009 begleitet das FILMFORUM zunächst mit einem eindringlichen Porträt Dürrenmatts von seiner Frau Charlotte Kerr, Regisseurin und Journalistin. Es folgen zwei legendäre Fernseh-Inszenierungen von Die Physiker und Der Besuch der alten Dame, die kurz nach den Uraufführungen in Zürich unter Mitarbeit des Dichters entstanden. Das Drehbuch zu dem erfolgreichen Film Es geschah am helllichten Tag schrieb Dürrenmatt nach seinem Roman Das Versprechen. Alle Inszenierungen waren Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre mit den großen Schauspielern dieser Zeit besetzt und wurden von der Kritik in den höchsten Tönen gelobt. Wie sehen wir das heute?


Mo. 12.01.2009 / 20:00 FRIEDRICH DÜRRENMATT
PORTRÄT EINES PLANETEN

Der fast monumentale Dokumentarfilm von Charlotte Kerr (die Dürrenmatt 1984 heiratete) taucht ein ins Universum Friedrich Dürrenmatt und bietet einen direkten und fesselnden Einblick in die Gedankenwelt und Arbeitsweise des Schriftstellers und Malers. Die Erstaufführung fand am 25. Dezember 1984 statt, sie dauerte vier Stunden. Charlotte Kerr im Dezember 2006: „Das Zeitgefühl, der Lebensrhythmus und der eigene Rhythmus haben sich verändert. Nicht Dürrenmatt ! Der Planet bleibt der Planet, aber er kreist etwas schneller. Ich schneide den Film auf drei Stunden. Dokumentarfilm ist Dokument und Manipulation. Die Dramaturgie entsteht am Schneidetisch.“ Schauen und staunen Sie!

R + B: Charlotte Kerr-Dürrenmatt – D: überwiegend Friedrich Dürrenmatt
Schweiz 1984 / 2006, Teil I: 92 Min., Teil II: 82 Min.



Mo. 19.01.2009 / 20:00 DIE PHYSIKER
EINE GROTESKE KOMÖDIE

Das Stück setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit der Wissenschaftler die Verantwortung für seine Forschungsergebnisse übernehmen sollte, um sie vor dem Zugriff der Mächtigen und möglicherweise Skrupellosen zu schützen. Dürrenmatt hat das Stück Therese Giehse gewidmet, die im Film und auch in der Theaterinszenierung mit großem Erfolg das Fräulein Dr. von Zahnd als Leiterin einer psychiatrischen Klinik spielte.

R: Fritz Umgelter – B: Friedrich Dürrenmatt – K: Rolf Ammon – D: Therese Giehse , Siegfried Lowitz , Gustav Knuth, Kurt Erhardt , Wolfgang Kieling
Deutschland 1964 / SWR – L: 125 Min.




So. 25.01.2009 / 20:00 ES GESCHAH AM HELLICHTEN TAG
EIN FILM NACH „ DAS VERSPRECHEN“

Nachdem ein alter Hausierer, der die Leiche eines kleinen Mädchens gefunden und die Polizei informiert hat, selbst als Mörder beschuldigt wurde und sich in seiner Zelle erhängte, kommen dem ermittelnden Kommissar Zweifel. In mühsamer Arbeit und mit Hilfe einer jungen Frau und ihres Töchterchens stellt der dem wahren Mörder eine Falle. Ein Kriminalfilm voll atmosphärischer Spannung und psychologischem Raffinement, mit vorzüglichen Darstellern und einem glänzenden Heinz Rühmann in einer ernsten Rolle.

R: Ladislao Vajda - B: Friedrich Dürrenmatt – K: Heinrich Gärtner – M: Bruno Canfora – D: Heinz Rühmann, Gert Fröbe, Berta Drews, Michel Simon, Ewald Balser, Siegfried Lowitz, Heinrich Gretler, Maria Rosa Salgado, Anita von Ow.
Deutschland 1958 / L: 96 Min.


Mo. 26.01.2009 / 20:00 DER BESUCH DER ALTEN DAME
EINE TRAGISCHE KOMÖDIE

Eine Millionärin kehrt nach langer Abwesenheit in ihre Heimatstadt zurück und macht durch ein verlockendes Geldgeschenk die Bewohner zum Werkzeug ihrer Rache an jenem Mann, der sie einst verließ.

R: Ludwig Cremer – B: Friedrich Dürrenmatt – D: Elisabeth Flickenschild – Hans Mahnke – Rolf Wanka – Robert Taube
Deutschland 1959 / SWR - L: 117 Min.

Mo. 02.02.09 / 20:00 SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
Reihe: DER BESONDERE FILM

Der erfolgreiche, lebensfrohe Chefredakteur eines französischen Magazins erkrankt am Locked-In-Syndrom, einem neurologischen Defekt, der ihn fast gänzlich lähmt und ans Bett fesselt. Gehör und Sehkraft sind normal. Er kann nicht mehr sprechen und erlernt in mühevoller Zusammenarbeit mit seinen Ärzten das Kommunizieren mittels eines Alphabets, dessen Buchstaben nach der Häufigkeit der Verwendung sortiert wurden. Um Worte zu bilden, muss er, wenn der richtige Buchstabe vorgelesen wurde, mit den Augen blinzeln. Der wachsende Erfolg wandelt seinen anfänglichen Fatalismus und bringt ihn schließlich dazu, seine Autobiographie zu diktieren. Der Regisseur und Maler Julian Schnabel hat ein vor allem visuell einprägsames Porträt geschaffen, das das Eingeschlossensein seines Protagonisten durch die Ich-Perspektive der Kamera erfahrbar macht. Der Zuschauer wird von der Fassungslosigkeit des Betroffenen mitgerissen und erfährt eine in sich geschlossene Welt, in der alle Beteiligten um ein Stück Normalität kämpfen. Julian Schnabel verlässt sich nicht nur auf die Dramatik dieser (wahren ! ) Geschichte, sondern zeichnet das Leben des Protagonisten mit fast poetischer Hingabe nach. Diese einzigartige Liebeserklärung an das Leben wurde mit vielen internationalen Preisen bedacht.

R: Julian Schnabel – B: Ronald Harwood nach der Autobiographie von Jean-Dominique Bauby – K: Janusz Kaminski – M : Paul Cantelon – D: Mathieu Amalric, Emanuelle Seigner, Marie-Josée Croze, Anne Consigny, Patrick Chesnais –
Frankreich / USA 2008, L: 150 Min.


Mo. 09.02.09 / 20:00 YELLA
Reihe: DER NEUE DEUTSCHE FILM

„Yella“ ist ganz sicher etwas, das man altmodisch ein Meisterwerk nennen darf. Näher an das Gegenwärtige, daran wie man derzeit lebt, kann man mit den Mitteln des Kinos kaum kommen. Der Regisseur Christian Petzold hat sich von Anfang an dadurch ausgezeichnet, dass er einen Blick auf die Welt wirft, der sich nicht mit der Bebilderung von Vorurteilen begnügt, sondern versucht, das Besondere der Wirklichkeit zu erfassen. Nina Hoss ist „Yella“. Eine Schauspielerin, wie sie das deutsche Kino seit langem nicht mehr gehabt hat. Atemberaubend konzentriert spielt sie eine Frau, die Wittenberge im Osten nach einer gescheiterten Ehe und der Insolvenz der Firma ihres Mannes verlässt, um im Westen, in Hannover, Arbeit und eine Zukunft zu finden. Aber sie gerät in eine Welt der Bilanzen, in der Existenzen auf den Treibsand von Zahlen aufgebaut sind. Aus ihrem Traum wird eine subtile Gruselgeschichte.

R + B: Christian Petzold – K: Hans Fromm – M:Dirk W. Jakob– D: Nina Hoss, Devid Strieson, Hinnerk Schönmann, Barbara Auer – Deutschland 2008, L: 87 Min.

Mo. 16.02.09 / 20:00 HAUTNAH
Reihe: THEATERVERFILMUNGEN

Nach dem preisgekrönten Theaterstück von Patrick Marber liefert uns der Regisseur Mike Nichols ( Die Reifeprüfung, Wer hat Angst vor Virginia Woolf? ) eine ebenso tiefgründige wie bissige und präzise Analyse von Romantik in unseren modernen Zeiten: geistreich, mit bitterem Witz und kompromisslos ehrlich! Eine grandiose Besetzung ( Julia Roberts, Clive Owen, Natalie Portman, Jude Law ) brilliert mit messerscharfen Dialogen in einem ebenso sinnlichen wie unerbittlichen Kampf der Geschlechter. Zwei Männer, zwei Frauen, deren Beziehungen durch zufällige Begegnungen vollkommen durcheinander geraten. Das Bühnenstück erhielt den Laurence Olivier/BBC-Award in England und in den USA den New York Critics-Award.

R: Mike Nichols – B: Patrick Marber nach seinem gleichnamigen Bühnenstück –
K: Stephen Goldblatt – D: Julia Roberts, Clive Owen, Natalie Portman, Jude Law –
USA 2004, L: 100 Min.


Sa. 21.02.09 / 17:30 CONTROL
Reihe: GROSSE MUSIKFILME

Mit CONTROL, der Geschichte des kurzen Lebens des legendären Joy-Division-Sängers Ian Curtis, gibt der weltberühmte Fotograf Anton Corbijn sein fulminantes und überragendes Debüt als Filmregisseur. In exquisitem, expressiven Schwarzweiß fotografiert, zeichnet Corbijn das Porträt eines verlorenen jungen Mannes, der, von Depressionen, Schuldgefühlen und Epilepsie gequält, mit seinem einzigartigen Gesang zu einer der Ikonen der Postpunk-Bewegung wird, aber am Druck des Ruhms und seines Privatlebens zerbricht. Der Film erhielt in allen Bereichen ( Regie,
Darsteller, Kamera und Musik ) die höchsten /internationalen Auszeichnungen und
wurde von der European Film Academy für die „Europäische Entdeckung 2007“ nominiert.

R: Anton Corbijn – B: Matt Greenhalgh – K: Martin Ruhe – M: Ian Neil / Joy Division
D: Sam Riley, Samantha Morton, Alexandra Maria Lara –
Grossbritannien 2007, L: 117 Min.



Sa. 21.02.09 / 20:00 BIRD
Reihe: GROSSE MUSIKFILME

Szenen aus dem Leben des Jazz-Saxophonisten Charlie „Bird“ Parker, der als musikalischer Erneuerer und schöpferisches Genie des Jazz schon zu Lebzeiten zur Legende wurde, dessen Leben jedoch in gleichem Maße von Drogen- und Alkoholabhängigkeit sowie von Selbstzweifeln und persönlichen Rückschlägen geprägt wurde. Eine exakt recherchierte, mit konsequenten Stilmitteln gestaltete Annäherung an Leben und Mythos Parkers, geprägt von Respekt und Zuneigung an den Menschen und seine Musik, die in brillanter Tonqualität als Schlüssel zum Verständnis geboten wird. NEWSWEEK schrieb: „Der beste amerikanische Jazzfilm, der je gedreht wurde.

R: Clint Eastwood – B: Joel Orliansky – K: Jack N. Green – M: Charlie Parker – D: Forest Whitaker, Diane Venora, Michael Zelniker, Sam Wright, Keith David –
USA 1988, L: 154 Min.



So. 22.02.09 / 11:00 BASQUIAT
Reihe: KUNST + KÜNSTLER

Das Porträt des New Yorker Künstlers Jean-Michel Basquiat, der in den 80er Jahren vom unbekannten Graffiti-Sprayer zum gefeierten Star der Kunstszene aufstieg. Andy Warhol hatte sein einzigartiges Talent erkannt und verhalf ihm zu dem kometenhaften Aufstieg. Doch der konsumorientierten Kunst-Kultur in der Szene Sohos ist die selbst zerstörerische Seele Basquiats nicht gewachsen. Mit 27 stirbt er an einer Überdosis Heroin. Julian Schnabel, selbst anerkannter Künstler der zeitgenössischen Kunstszene, schuf ein sensibles Porträt .Mit David Bowie, Dennis Hopper, Gary Oldman, Courtny Love und vielen anderen stand ihm ein hochkarätiges Ensemble zur Verfügung.

R: Julian Schnabel – B: Lech Majewski / John F. Bowe - K: Ron Fortunato – M: John Cale – D: Jeffrey Wright, Chrisopher Walken, Willem Defoe + die vorgenannten darsteller. USA 1998, L: 102 Min.



So. 22.02.09 / 15:00 KINDER DES OLYMP
Reihe: MEISTERWERKE DER FILMGESCHICHTE

Im Jahre 1827 begegnen sich in Paris die schöne Garance, der Pantomime Debureau, der Schauspieler Frédéric und der anarchistische Gauner Lacenaire.
Garance, die nie aufhören wird Debureau zu lieben, wird ebenso allein sein wie er, der sie viele Jahre später, nach Missgeschick und Trauer in der Karnevalsmenge für immer verlieren wird. Lieben und Schicksale, scheiternde Hoffnungen und Enttäuschungen verweben sich in dieser kunstvollen Filmarbeit zu einem gleichnishaften Gesamtbild vom Leben als Theater und vom Theater als Lebensbühne. Ein Meisterwerk ohnegleichen, das durch Dialogreichtum und – qualität, darstellerische Glanzleistungen und poetische Grundhaltung besticht.
KINDER DES OLYMP zählt zu den Filmen, die bei jedem Wiedersehen faszinieren.

R: Marcel Carné – B: Jacques Prévert – K : Roger Hubert – M : Maurice Thiriet / Joseph Kosma – D : Arletty, Jean-Louis Barrault, Pierre Brasseur, Maria Casarés, Louis Salou –Frankreich 1943-45, L : 177 Min.



So. 22.02.09 / 20 :00 UM MITTERNACHT / ROUND MIDNIGHT
Reihe : GROSSE MUSIKFILME

Wir bleiben in Paris, ein gutes Jahrhundert später. Ein alternder, vereinsamter Jazzmusiker kehrt nach Paris, der Stätte seiner großen Erfolge, zurück, um noch einmal seine Musik aufleben zu lassen. Durch einen Fan, der sich seiner annimmt, erfährt er jene Zuneigung und Geborgenheit, die er in seiner Musik erträumt, die sich aber nicht dauerhaft festhalten lässt. In meisterhaftem Erzählrhythmus entwickelt der Film behutsam und liebevoll das Porträt eines Musikers. Empfindungen und Leidenschaften, Schönheiten des Augenblicks sowie deren Vergänglichkeit werden in kunstvollen Details zu einem Ausdruck leiser Trauer und doch beständiger Daseinsfreude verdichtet. Vor dem Hintergrund der Musik von Dexter Gordon, Herbie Hancock und Wayne Shorter schenkt uns der Regisseur Bertrand Tavernier einen
wunderbaren Film mit der Widmung: „The real music always begins round midnight.“

R: Bertrand Tavernier – B: David Rayfiel / Bertrand Tavernier – K: Bruno de Keyzer –
D: Dexter Gordon, Francois Cluzet, Gabrielle Haker, Sandra Reaves-Phillips, Martin Scorsese und Philippe Noiret –
Frankreich / USA 1986, L : 126 Min.


Mo. 23.02.09 / 17 :30 THE BAND / THE LAST WALTZ
Reihe: GROSSE MUSIKFILME

Die in den 70er Jahren ( auch als Begleitband von Bob Dylan ) berühmt gewordene Folk-Rockgruppe THE BAND lud 1976 zu ihrer Abschiedsvorstellung zahlreiche Stars der Rock-, Folk- und Blues-Musik zu einem gigantischen Konzert ein, bei dem die einzelnen Musiker hintereinander und schließlich miteinander auftraten. Martin Scorsese filmte dieses musikalische Großereignis mit sieben Kameramännern und montierte daraus einen grandiosen Musikfilm: der faszinierenden Musik selbst kann man sich ohnehin nicht entziehen, aber auch die mit großer Sorgfalt gefertigte Montage bringt uns THE LAST WALTZ eindringlich und bewegend nahe.

R: Martin Scorsese – B: Mardik Martin – K: Michael Chapman, Laszlo Kovacs, Vilmos Zsigsmond, David Meyers, Bobby Byrne, Michael Watkins, Hiro Narita – D:
The Band, Eric Clapton, Neil Diamond, Bob Dylan, Joni Mitchel, Neil Young, Van Morrison, Paul Butterfield, Dr. John, Emmylou Harris, Ronnie Hawkins, Muddy Waters –USA 1978, L:117 Min.


Mo. 23.02.09 / 20:00 SHINE A LIGHT / THE ROLLING STONES
Reihe : GROSSE MUSKFILME

Im Herbst 2006 gaben die ROLLING STONES zwei Konzerte im New Yorker Beacon Theatre. In der fast intimen Atmosphäre dieses schönen alten Theaters wird noch einmal klar, warum die Altmeister des Rock´n Roll als Legenden gelten. Vor einem begeisterten Publikum performen die Stones ihre Welthits ebenso wie weniger bekannte Songs mit einer unglaublichen Leidenschaft und Perfektion. Gastauftritte von Christina Aguilera , Buddy Guy und Jack White von den White Stripes machen den Konzertabend zu einem musikalischen Erlebnis. SHINE A LIGTH ist nicht nur ein großer Hörgenuss. Es ist zugleich ein Gipfeltreffen der besten Kameramänner Hollywoods, die unter der Regie Martin Scorseses unvergessliche Bilder zur legendären Musik abliefern.

USA 2007, L: 117 Min.

März 2009


Mo. 02.03.2009 / 20:00 BABEL
Reihe: DER BESONDERE FILM

Ein Schuss in der Wüste von Marokko ist das auslösende Moment einer ganzen Kette von Ereignissen, die vier Schicksale von unterschiedlichen Menschen auf drei Kontinenten miteinander verbindet: Da ist ein amerikanischer Tourist, der in Marokko um das Leben seiner schwer verletzten Frau kämpft. Ein mexikanisches Kindermädchen, das verzweifelt versucht, die Grenze mit ihren beiden amerikanischen Schützlingen zu überqueren. Ein taubstummer japanischer Teenager, der gegen den eigenen Vater und dessen mysteriöse Vergangenheit rebelliert. Und zwei kleine Jungs auf der Flucht vor der eigenen Verantwortung. Geschichten und Schicksale, die nur scheinbar keine Verbindung haben. Dem Regisseur Alejandro Gonzáles Inárritu ist ein filmisches Gesamtkunstwerk über Zufall und Schicksal, Ursache und Wirkung, Schuld und Sühne gelungen.

R: Alejandro Gonzáles Inárritu – B: Guillermo Arriaga – K:Rodrigo Prieto – M: Gustavo Santaolalla – D: Brad Pitt, Cate Blanchett, Gael García Bernal, Koji Yakusho
USA 2007 / L: 138 Min.

Mo. 09.03.2009 / 20:00 AUTISTIC DISCO
Reihe: NEUER DEUTSCHER FILM

Auf einer abgeschiedenen Alm in den Berchtesgadener Alpen finden sich in Begleitung eines Jägers sieben namenlose junge Frauen und Männer ein, die aus der Gesellschaft gefallen sind. Sie werden dort von einer Sozialarbeiterin und einem Helfer empfangen. Diese sollen den Jugendlichen in einem einmaligen Resozialisierungsprojekt den schwierigen Weg zurück in die Gemeinschaft weisen. Die übermächtige Natur, die die Gruppe berühren und öffnen soll, wird bald zu einer bedrohlichen, weglosen Bühne, auf der sich die jungen Menschen, in ihre eigene Geschichte eingesperrt, entfremdet und verstört bewegen. Die Haltlosigkeit und Schwäche der Verantwortlichen greift auf die Gruppe über und mündet in einen offenen Kampf um Anerkennung, Zugehörigkeit und Liebe, der eine fatale Konsequenz beschwört. Nach seinen ersten beiden mit vielen Preisen bedachten Spielfilmen HIERANKL und WINTERREISE ( mit Josef Bierbichler ) zeigt der Regisseur Hans Steinbichler erneut sein großes psychologisches Einfühlungsvermögen in seine Figuren und seine feinsinnige Meisterschaft, die richtigen Bilder für die zu erzählenden Geschichten zu finden.

R: Hans Steinbichler – D: Benjamin Bieber, Markus Böker, Samia Muriel Chancrin, Anne Grabowski, Andreas Meyer u.a.
Deutschland 2008, L: 82 Min.




Mo. 16.03.2009 DER PROZESS
Reihe: LITERATURVERFILMUNGEN

Der kleine Angestellte Josef K. wird eines Tages unter die Aufsicht einer obskuren Justizbehörde gestellt. Sein Prozess schleppt sich dahin, ohne dass der Angeklagte über Sitz, Funktion und Absicht des Gerichts Genaueres erfährt. Versuche, über Frauenbekanntschaften und Mittelspersonen zum Ziel zu kommen, scheitern. Am Ende wird Josef K. von den übermächtigen Instanzen hingerichtet. Franz Kafkas Novelle in einer Filmfassung von Orson Welles, der die Vorlage zu einem expressionistischen Kinoalbtraum verdichtet. Die Inszenierung fesselt durch ihre optische Brillanz, virtuos verfremdete Schauplätze und exzellente Schauspieler.

R: Orson Welles – B: Orson Welles nach der Novelle von Franz Kafka – K: Edmond Richard – M: Jean Ledrut, Tomaso Kafka – D: Anthony Perkins, Jeanne Moreau, Orson Welles, Romy Schneider, Elsa Martinelli –
Deutschland/Frankreich/Italien 1962, L: 108 Min.



Mi. 18.03.2009 / 20:00 LOST IN TRANSLATION
VHS / ORIGINALSPRACHE engl. + dt. UT

Bob Harris und Charlotte sind zwei ziellose Amerikaner mitten in Tokio. Bob, ein alternder Schauspieler , der gerade einen Werbespot für Whiskey dreht, und Charlotte, eine junge, frisch verheiratete Frau, die ihren Mann, einen viel beschäftigten Fotografen, begleitet. In einer schlaflosen Nacht lernen sich Bob und Charlotte an der Bar eines Luxushotels kennen. Was als zufällige Begegnung beginnt, entwickelt sich überraschend schnell zu einer ungewöhnlichen und intensiven Freundschaft. Ihre gemeinsamen Streifzüge durch die fremde Metropole am anderen Ende der Welt führen sie nicht nur in amüsant-bizarre Situationen, sondern eröffnen den beiden ungeahnte Perspektiven und einen neuen Blick auf ein Leben, das ihnen bisher unbekannt war. Prämiert mit Golden Globes und dem Oscar!

R: Sofia Coppola – B: Sofia Coppola – D: Bill Murray, Scarlett Johansson, Anna Faris, Giovanni Ribisi –
USA 2004, L: 97 Min.

Mo. 23.03.2009 / 20:00 DRACHENLÄUFER
Reihe: LITERATURVERFILMUNGEN

Aus dem Bestsellerroman wurde ein kraftvolles Plädoyer für mehr Menschlichkeit und einer der meistgefeierten Filme des vergangenen Jahres. Als Jungen waren Amir und Hassan unzertrennliche Freunde – bis eine schicksalsschwere Tat die beiden auseinander riss. Jahre später begibt sich Amir auf eine gefährliche Reise, um das Unrecht der Vergangenheit wieder gutzumachen. Er rehabilitiert sich auf Wegen, die er nie in Betracht gezogen hat und zeigt schließlich das Äußerste an Mut und Hingabe für seinen Freund. Unter der Regie von Marc Forster entwickelt sich in diesem Film die Hoffnung, dass es Gerechtigkeit in der Welt geben könnte: Schönheit und Brutalität, Poesie und Grausamkeit halten sich auf faszinierende Weise die Waage.

R: Marc Forster – B: David Benioff nach dem Roman von Khaled Hosseini – K: Roberto Schaefer – M: Alberto Iglesias – D: Homayoun Ershadi, Shaun Toub, Atossa Leoni, Said Taghmaoui –
Frankreich / Türkei 2008, L: 123 Min.


Mo. 30.03.2009 / 20:00 ONKEL WANJA
Reihe: THEATERVERFILMUNGEN

Die atmosphärisch dichte Verfilmung des berühmten Bühnenstücks von Anton Tschechow schildert die Tragödie eines Mannes, der an seinen eigenen Grenzen und Schwächen scheitert. Wanja ist ein verschlossener, arbeitsamer Mensch, der zusammen mit seiner Nichte Sonja deren Landgut im zaristischen Russland verwaltet. Seit Jahrzehnten übergibt er alle erwirtschafteten Gelder an den Mann seiner verstorbenen Schwester, Professor Serebrjakow. Als dieser eines Tages mit seiner neuen Frau Lejena auf dem Anwesen eintrifft, erkennt Wanja, dass der Professor, das Genie der Familie, nichts als ein aufgeblasener Schwätzer ist. Wanja fühlt sich betrogen, da er sein ganzes Leben für einen Dummkopf vertan hat. Als Serebrajakow auch noch die Absicht äußert, das Landgut zu verkaufen, verliert Wanja die Beherrschung und greift zur Waffe. Onkel Wanja ist nicht nur die subtilste Übertragung eines Tschechow-Stoffes auf die Leinwand, sondern auch eine beispielhafte filmische Adaption eines Theaterstücks.

R: Andrej Michalkow-Konchalowski – B: Andrej Michalkow-Konchalowski nach dem gleichnamigen Schauspiel von Anton Tschechow – K: Georgi Rerberg / Jewgeni Guslinski - M: Alfred Schnittke – D: Inokenti Smoktunowski, Sergej Bondartschuk, Irina Kuptschenko, Irina Miroschnitschenko

UdSSR 1973 / L: 98 Min.

Programm April 2009

So. 05.04.2009 / 11:00 ANDREJ RUBLJOW
Reihe: KUNST + KÜNSTLER

Das monumentale Meisterwerk von Andrej Tarkowskij gilt als Meilenstein der Filmgeschichte und erzählt in mehreren Episoden die Lebensgeschichte des legendären altrussischen Ikonenmalers Andrej Rubljow (1360 – 1430). Der Film schildert den alltäglichen Kampf des an eher fortschrittlichen Idealen orientierten Malers zwischen Religion und weltlichen Zweifeln. Rubljow wird Zeuge der kompromisslosen Macht-und Kriegspolitik seiner eigenen Auftraggeber. Selbstvorwürfe stürzen ihn in eine tiefe Schaffenskrise, er malt nicht mehr und legt ein Schweigegelübde ab. Der facettenreiche Film, dessen Bilder zugleich von realistischer Schärfe und poetischer Vielschichtigkeit sind, verweigert sich einer voreiligen Ideologisierung, meditiert vielmehr über Zusammenhänge von Kreativität und Spiritualität und vermittelt ein eindrucksvolles Bild des genialen Künstlers im Russland des 15. Jahrhunderts. Trotz sowjetischen Protests wurde der Film 1969 in Cannes aufgeführt und erhielt den Preis der Internationalen Filmkritik.

R: Andrej Tarkowskij – B: Andrej Michalkow-Konchalowski – K: Wadim Jussow – M: Wjatscheslaw Owtschinnikow – D: Anatoli Solonizyn, Iwan Lapikow, Nikolai Grinko, Nikolai Sergejew, Irma Rausch-
UdSSR 1966-1969, L: 170 Min.


So. 05.04.2009 / 20:00 OPFER
Reihe: MEISTERWERKE DER FILMGESCHICHTE

Ein russischer Intellektueller, der sich auf eine schwedische Insel zurückgezogen hat, zieht angesichts einer drohenden atomaren Katastrophe eine radikale Konsequenz. Er bietet sich Gott als Opfer an, verstummt und zerstört alles, was er besitzt. Eine wort- und bildgewaltige poetische Vision, die dem Materialismus der Welt in der Forderung nach Opferbereitschaft eine von spiritueller Sinnsuche erfüllte Gegenwelt des Glaubens gegenüberstellt. In Bildern von großer Schönheit und rätselhafter Symbolik gelingt eine Verbindung von poetischer Filmsprache, visionärer Kraft und philosophischem Diskurs. Im Mai 1986, zwei Wochen nach der Reaktorkatastophe von Tschernobyl, wurde der Film in Cannes uraufgeführt und erhielt den Großen Preis der Jury. Im Dezember desselben Jahres starb Andrej Tarkowskij in Paris.

R: Andrej Tarkowskij – B: Andrej Tarkowskij – K: Sven Nykvist – M: Johann Sebastian Bach, Volksmusik aus Schweden und Japan – D: Erland Josephson, Susan Fleetwood, Valérie Mairesse, Allen Edwall, Gudrun Gisladóttir –
Schweden / Frankreich 1986, L: 142 Min.







Mo. 06.04.2009 DIE LETZTE VERSUCHUNG CHRISTI
Reihe: LITERATURVERFILMUNGEN

Martin Scorseses überwältigendes Filmwerk ist nicht als Übertragung des biblischen Stoffes, sondern als Verfilmung des Romans von Nikos Kazantzakis zu verstehender Versuch, sich mit der Person Jesu von Nazareth, seiner Verkündigung und seinem Kampf bis zur Kreuzigung auseinanderzusetzen. Der Autor: „Die duale Substanz Christi – die Sehnsucht des Menschen, so menschlich und übermenschlich zugleich, Gott nahe zu kommen – war für mich schon immer ein tiefes, undurchdringliches Geheimnis.“ Jesus wird in seiner Menschlichkeit dargestellt, der sich in einer Traumsequenz ausgemalten „letzten Versuchung“ der göttlichen Bestimmung zu entziehen versucht. Zuschauer, die den dargestellten Jesus ausschließlich als Jesus der Bibel verstehen, könnten daran Anstoß nehmen. Unangreifbar sind jedoch die überragenden Leistungen aller an diesem ungewöhnlichen Film beteiligten Künstler : Regie, Drehbuch, Kamera, Musik und Darsteller von höchster Qualität!

R: Martin Scorsese – B: Paul Schrader – K: Michael Ballhaus – M: Peter Gabriel – D: Willem Defoe (Jesus), Harvey Keitel (Judas), Barbara Hershey (Maria Magdalena), Harry Dean Stanton (Paulus), David Bowie (Pontius Pilatus), Verna Bloom (Maria), Victor Argo (Petrus), John Lurie (Jakobus) –
USA 1988, L: 152 Min.



Mo. 20.04.2009 / 20:00 THERE WILL BE BLOOD
Reihe: DER BESONDERE FILM

Dieser Film ist ein Kino-Erlebnis von archaischer Wucht. Ein überwältigendes Meisterwerk über den Aufstieg und Fall eines Öl-Tycoons der Gründerzeit . Auf der einen Seite eben dieser gierige und obsessive Unternehmer, auf der anderen Seite ein machtbesessener Bibelfanatiker: sie liefern sich ein gnadenloses Duell, das Schritt für Schritt beide Familien und eine ganze Kleinstadt immer tiefer in einen Strudel aus Neid und Missgunst, Hass und Rache, Tod und Verderben zieht. Der fünfte Film des Ausnahmeregisseurs Paul Thomas Anderson ist eines dieser großen und verstörenden Erlebnisse, für die das Kino erfunden wurde und die es doch nur selten gibt. Man könnte den Film in jeder Hinsicht mit Superlativen umkreisen: die grandiosen Schauspieler Daniel Day-Lewis und Paul Dano, die unglaublich intensive Kamera von Robert Elswitt und sicher nicht zuletzt die Musik von Jonny Greenwood, die einem den Atem raubt. Kaum zu fassen, dass dieser Film trotz Oscars, vielen weiteren Auszeichnungen und hymnischen Kritiken in den deutschen Kinos keinen besonderen Erfolg hatte. Es gibt dringend was nachzuholen, liebe Filmfreunde.

R: Paul Thomas Anderson – B: Paul Thomas Anderson nach dem Roman von Upton Sinclair – K: Robert Elswitt – M: Jonny Greenwood – D: Daniel Day-Lewis, Paul Dano, Kevin J.O´Connor, Ciaran Hinds, Dillon Freasier –

USA 2008, L: 150 Min.




Di. 21.04.2009 / 20:00 FAHRRADDIEBE
Reihe: MEISTERWERKE DER FILMGESCHICHTE
VHS / ORIGINALTON italienisch + dt. UT

Vittorio de Sicas preisgekröntes Meisterwerk aus dem Jahr 1948 gilt weltweit als einer der besten Filme, die je gedreht wurden, und definiert eine Ära der Filmgeschichte. Im Rom der Nachkriegszeit hofft ein Mann aus ärmsten Verhältnissen mit einer Anstellung als Plakatkleber seine Familie ernähren zu können. Seine neue Stellung gerät in Gefahr, als ihm sein Fahrrad gestohlen wird, das er für diese Arbeit unbedingt braucht. Mit seinem kleinen Sohn macht er sich auf die Suche nach dem Dieb. In seiner einfachen Struktur und umwerfenden Weisheit verkörpert der Film alle Stärken des italienischen Neorealismus: emotionale Klarheit, soziale Gerechtigkeit und uneingeschränkte Ehrlichkeit. Jeder sollte diesen Film sehen – und ihn sich zu Herzen nehmen.

R: Vittorio de Sicca – B: Cesare Zavattini – K: Carlo Montuori - M: Alessandro Cicognini – D: Lamberto Maggiorani, Enzo Staiola, Lianella Carell, Elena Allierie –

Italien 1948, L: 88 Min.


Mo. 27.04.04. / 20:00 DIE ZWEITE FRAU
Reihe : DER NEUE DEUTSCHE FILM

Der 41-jährige Erwin wohnt noch bei seiner Mutter. Mitten im besten Alter leben er und Mama in einer klassischen Co-Abhängigkeit: Sie versorgt ihn und toleriert seine Tücken, während er ihr einen Grund zu leben gibt. Gemeinsam betreiben sie eine kleine Tankstelle mitten im Nirgendwo. Doch nach und nach wird Erwin klar, dass etwas fehlt. Er reist nach Rumänien, denn dort soll es liebe, treue Frauen geben. Bei Interviews in einem sterilen Hotel-Restaurant kommt es zu tragisch-komischen Szenen: keine der Frauen scheint zu Erwin zu passen, bis die junge, geheimnisvolle Irina auftaucht. Irgendwie mögen sie sich , Erwin schlägt ihr ein Test-Engagement vor und nimmt sie mit nach Deutschland, nach Hause zu Muttern. Dort bringt die lebenslustige wie sinnliche Rumänin das festgefahrene Leben von Mutter und Sohn gehörig durcheinander. Dem vielfach ausgezeichneten Regisseur Hans Steinbichler
( wir zeigten von ihm bereits die WINTERREISE und AUTISTIC DISCO ) gelingt hier eine geniale Balance zwischen fröhlicher Komik und sehr sensiblen menschlichen Tönen. In wunderbaren Bildern entwickeln sich die liebevoll gezeichneten Figuren zu kleinen Helden. Neben der hochkarätigen Besetzung von Monica Bleibtreu und Matthias Brandt verzaubert die junge Rumänin Maria Popistasu.

Deutschland 2008, L: 87 Min.

Programm Mai/Juni 2009

So. 03.05.09 / 11:00 JOSEPH BEUYS – KUNST UND ANTIKUNST
REIHE : KUNST + KÜNSTLER

Die im Januar 1970 im Düsseldorfer Bildungsforum veranstaltete Diskussion mit Joseph Beuys, Max Bill, Max Bense und Arnold Gehlen, moderiert von dem Kunsthistoriker Wieland Schmied, war ein Wagnis ohne Vorbild. Der Disput wurde vor einem überfüllten Auditorium geführt und mit der Absicht gefilmt, ihn im Fernsehen auszustrahlen, also den Rahmen der Öffentlichkeit um ein Vielfaches zu erweitern. Es ging um die schwerwiegende Frage, ob eine sich auf Kunst berufende und gleichzeitig aus allen Konventionen austretende Kunst noch unter diesem Begriff zu fassen sei. Der Gesprächsleiter Wieland Schmied schrieb 32 Jahre danach: „Nein, es war nicht das, was man eine gelungene Diskussion zu nennen pflegt, was damals in Düsseldorf stattfand. Es war vielmehr so etwas wie ein Naturereignis. Wir wurden Zeugen eines außergewöhnlichen, eines außerordentlichen Vorgangs: ein Mensch, ein Künstler ging in einer Weise aus sich heraus, wie man es höchst selten - wenn überhaupt je – erleben kann. Es war so etwas wie der Versuch, eine neue Sprache zu finden für ein neues , umfassendes Verständnis der Kunst.“ Unbedingt sehenswert !

Deutschland 1970 / 90 Min. L:114 Min. –
EINFÜHRUNG DURCH DR. GUDRUN SZEPANEK

So. 03.05.09 / 20:00 21 GRAMM
REIHE : DER BESONDERE FILM

Vom Ausnahmeregisseur Alejandro Gonzáles Inárritu konnten wir bereits erfolgreich zwei wahre Meisterwerke aufführen: AMORES PERROS und BABEL. Auch 21 GRAMM darf man als ein filmisches Gesamtkunstwerk bezeichnen. 21 Gramm ist das Gewicht, das wir verlieren, wenn wir sterben. 21 GRAMM zeigt das Leben dreier Personen, deren Schicksale sich durch einen dramatischen Unfall unwiderruflich verbinden. Der todkranke Paul hofft, dass ein Spenderherz sein Leben retten wird. Die Ehefrau und Mutter Cristina muss einen großen Verlust verkraften. Dem Ex – Strafgefangenen Jack wird erneut der Boden unter den Füßen weggerissen. Drei ganz außergewöhnliche Schauspieler machen diesen Film zu einem großen Filmerlebnis, das von der Kritik höchste Lobpreisungen erhielt, im Kino aber eher nur mäßigen Erfolg hatte.

R: Alejandro Gonzáles Inarritu – B: Guillermo Arringa – K: Rodigo Prieto – M: Gustavo Santaollala – D: Sean Penn, Fenicio del Toro, Naomi Watts –
USA 2005 , L: 120 Min.



Mo. 04.05.09 / 20:00 NO COUNTRY FOR OLD MEN
REIHE: LITERATURVERFILMUNGEN

Basierend auf dem Roman von Pulitzer-Preisträger Cormac McCarthy gelang den Coen-Brüdern mit diesem Film eine phänomenale Neudefinition des klassischen Westerns und wurde mit 4 Osacars ausgezeichnet: für den besten Film, die beste Regie, das beste Drehbuch und den besten Darsteller. Die Coen-Brüder lieben es, Geschichten aus dem Herzen Amerikas zu erzählen. Dort, wo die Weite der Landschaft alles überragt, setzen sie eine Spirale aus Gewalt und Chaos in Gang, aus der es letztlich kein Entrinnen gibt. Auf einem blutigen Tatort stolpert ein Mann förmlich über einen mit Heroin vollgeladenen Pick-up-Truck und zwei Millionen Dollar in bar. Seine Entscheidung, das Vermögen für sich zu behalten, löst eine gewaltvolle Kettenreaktion aus. Ein grandioser Film über die trügerische Hoffnung auf ein richtiges Leben im Falschen. Und ein Film mit grandiosen Darstellern.

R: Joel & Ethan Coen – B: Joel & Ethan Coen nach dem Roman von Cormac Mc Carthy – K: Roger Deakins - M: Carter Burwell – D: Tommy Lee Jones, Javier Bardem, Josh Brolin, Tess Harper, Kelly McDonald –

USA 2007, L:120 Min.



Mo. 11.05.09 / 20:00 THE DOORS
REIHE: GROSSE MUSIKFILME

Für viele war er ein Gott, für andere die Ausgeburt des Teufels. Ein Porträt von Jim Morrison, dem 1971 gestorbenen Sänger der legendären Rockgruppe THE DOORS, das den Rock-Poeten als einen von Dämonen getriebenen Menschen darstellt, der in Drogen- und Alkoholexzessen und in zügellosen Sexerlebnissen die Abgründe seiner Seele auszuloten versucht. Ein Film voller visueller Kraft, der mit seiner hervorragenden Gestaltung und Ausstattung den Zuschauer einnimmt. Obwohl er der Person Morrisons nicht ganz gerecht werden kann, ist ihm eine große Faszination nicht abzusprechen, was auch durch das verdienstvolle Bemühen ausgelöst wird, den Zeitgeist der Ära zwischen Woodstock, Vietnam-Krieg und Jugendrebellion einzufangen.

R: Oliver Stone – B: John Randal Johnson – K: Robert Richardson – M: The Doors – D: Val Kilmer, Frank Whaley, Meg Ryan, Kevin Dillon, Kathleen Quinlan
USA 1991, L: 135 Min.



So. 17.05.09 /11:00 VERMEER-DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLOHRRING
REIHE : KUNST + KÜNSTLER

Nur wenige Details sind aus dem Leben des niederländischen Künstlers Johannes Vermeer bekannt, der 1632 geboren wurde und 1675 starb. Er war ab 1654 Vorsitzender der berühmten Künstlergilde St. Lukasund erzielte mit seinen Auftragarbeiten sehr hohe Preise. Seine perfektionistische Malweise erlaubte allerdings nicht, mehr als 3-4 Bilder jährlich zu malen. Die junge Griet kommt als Magd in das Haus des Künstlers, der sofort ihr intuitives Verständnis für die Malerei spürt. Magd und Meister fühlen sich zueinander hingezogen. Trotz der Argwohn und Eifersucht seiner Familie fertigt Vermeer heimlich ein Porträt von Griet und schafft damit eines der größten Meisterwerke aller Zeiten.

R: Peter Webber - B: Olivia Hetreed – K: Eduardo Serra – M: Alexandre Desplat – D:
Colin Firth, Scarlett Johansson, Tom Wilkinson, Judy Parfitt –
Großbritannien / NL 2004, L:96 Min.
So. 17.05.09 / 20:00 P O E M
DIE WELT DER POESIE

Liebe und Leidenschaft, Glück und Unglück – kurz die Macht der Gefühle, das Menschliche und Allzumenschliche zusammengefasst in einer magischen Reise durch die Welt der Poesie und Imagination: das ist Poem. Regisseur Ralf Schmerberg setzt deutschsprachige Lyrik von Hermann Hesse, Ingeborg Bachmann, Heiner Müller, Hilde Domin, Heinrich Heine, Else Lasker-Schüler, Paul Celan, Erich Kästner, Claire Goll, Rainer Maria Rilke (und vielen weiteren) in verführerische Bilder um. Unterstützt von grandiosen Schauspielern wie Klaus Maria Brandauer, Meret Becker, David Bennent, Anna Böttcher, Jürgen Vogel und Sprechern wie Richy Müller, Hannelore Elsner, Lars Rudolph, Anna Thalbach, Herbert Fritsch und weiteren. Dieses Fest der Sinne ist gleichzeitig eine visuell opulente Reise von Rio bis zum Himalaja, von Island bis Spanien, von Berlin nach Wien. Ein wunderbares Spiel mit Worten und Träumen, unerfüllten Sehnsüchten und Symbolismen.

Deutschland 2003, L: 91 / In Zusammenarbeit mit dem KUNSTRAUM SCHWIFTING



Mo. 18.05.09 / 20:00 DIE LIEBENDEN DES POLARKREISES
VHS / ORIGINALSPRACHE SPANISCH + DT.UT.

Die Liebe zweier junger Menschen, die sich bereits als Kinder kennen lernen, sich dann aus den Augen verlieren , sich wieder begegnen und am finnischen Polarkreis zueinander finden. Ein schillernder Film, konzipiert als emotionales Puzzle, das durch die verschiedenen Blickwinkel der beiden Protagonisten eine ambivalente Doppelbödigkeit erhält. Getragen von spröder Poesie , feiert er die Liebe sowie den
Zufall und meidet trotz seiner märchenhaften Form stets folkloristische Gemeinplätze. Das traumwandlerische und gleichzeitig gefühlsstarke Zusammenspiel der beiden Protagonisten verleiht dem Film einen großen, unwirklichen Reiz. Sehr empfehlenswert !

R + B: Julio Medem – K: Gonzalo Fernandez Berridi – M: Alberto Iglesias – D: Najwa Nimri, Fele Martinez, Rancho Novo, Maru Valdivielso, Peru Medem
Spanien / Frankreich 2000, L: 104 Min.



Mo. 25.05.09 / 20:00 WALTZ WITH BASHIR
REIHE: DER BESONDERE DOKUMENTARFILM

Der Regisseur Ari Folman war als Soldat der israelischen Armee am Libanonkrieg 1982 beteiligt. Seine Erlebnisse hat er in diesem Film verarbeitet und dabei ungewöhnliche Mittel verwendet: WALTZ WITH BASHIR ist ein Dokumentarfilm im Animationsformat. Kann man vergessen, was nicht zu vergessen ist, traumatische Kriegserlebnisse etwa. Diese Frage stellt der Filmregisseur Ari seinem Freund Ori , der Psychiater ist. Man kann offenbar, denn der Film ist ein einziger Versuch, aus der dunklen Zone des Unbewussten wieder an die konkreten Erinnerungen heranzukommen. Er ist eine Art Selbsttherapie. In der Abstraktion des gezeichneten Films kann alles nebeneinander und gleichwertig erzählt werden. Diese innovative Ästhetik kann nur aufgehen mit einer kongenialen Grafik und Animation, die Art-Director David Polonsky geschaffen hat. Man geht ästhetisch neue Wege und nutzt alle Mittel des Kinos, um seine politische Botschaft gegen den Krieg auszudrücken. Ganz sicher ist dies einer der aufregendsten Filme der letzten Jahre. Zu Rockmusik ziehen die Soldaten in die Schlacht, und sie wissen schon, dass sie sterben könnten, ihr Leben jedenfalls nie wieder das sein wird, was es vorher war.

R + B: Ari Folman – K: David Poloski – M: Max Richter
Chefanimator: Yoni Goodman – Israel 2008, L: 87 Min.


Mo. 15.06.09 / 20:00 C A C H É
VHS / ORIGINALSPRACHE FRANZÖSISCH + DT. UT.

Eine anonym geschickte Videokassette vergiftet das erfolgreiche Leben von Georges und seiner Familie. Eigentlich ist auf diesen Bildern nicht Kompromittierendes zu sehen: ein Auto wird geparkt, eine Tür fällt ins Schloss. Stille. Doch gerade diese Stille macht die Filmaufnahmen so bedrohlich. Was bezweckt der Unbekannte mit den rätselhaften Filmaufnahmen? Georges ist Moderator einer erfolgreichen Literaturtalkshow im Fernsehen, und deshalb vermutet seine Frau Anne zunächst einen gestörten Fan hinter den rätselhafte Filmaufnahmen. Doch das Gefühl der Beklemmung wird immer stärker und bringt das bürgerlich-intellektuelle Leben der beiden immer mehr aus dem Gleichgewicht. Es entwickelt sich zu einem packenden Verwirrspiel mit der Wahrheit und mit einer Vergangenheit, die keine Ruhe mehr lässt. Der Film erhielt den Europäischen Filmpreis und in Cannes die goldene Palme.

R + B: Michael Haneke – K: Christian Berger – D: Daniel Auteuil, Juliette Binoche, Maurice Benichou, Annie Girardot, Daniel Duval, Nathalie Richard –

Frankreich/Österreich/Deutschland 2005, L:114 Min.

Spielzeit 2007/2008

So. 22.10.07 | 20:00
AVIATOR
HOMMAGE AN MARTIN SCORSESE
In den 30er und 40er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts revolutioniert der junge Multimillionär Howard Hughes Hollywood und wird einer der erfolgreichsten Produzenten der Traumfabrik und der einflussreichste Zeitungsmogul. Nebenbei ist er waghalsiger Pilot und eine treibende Kraft der modernen Luftfahrt. Er war der Reichste, der Innovativste, der Begehrteste – mit starkem Hang zur Selbstzerstörung. Diese skandal- und legendenumwobene Figur, geheimnisvoll und widersprüchlich, hat Scorsese mit grandioser Besetzung und berauschenden Bildern in wirklich großes Kino umgesetzt. Der Film erhielt 5 Oscars.
R: Martin Scorsese – B: John Logan – K: Robert Richardson – M: Howard Shore
D: Leonardo DiCaprio, Cate Blanchett, Jude Law – USA 2004 / 160 Min.

So. 28.10.07 | 15:00
EMIL UND DIE DETEKTIVE
VON ERICH KÄSTNER FÜR JUNG UND ALT
Emil Tischbein wird auf dem Weg zu seiner Großmutter in Berlin im Zug von einem Gauner um 120 Mark bestohlen. Gut daß Emil den Gustav mit der Hupe und dessen Freunde kennen lernt. Gemeinsam heften sie sich an die Fersen des Diebes und stellen ihn.
R: Robert A. Stemmle – B: Erich Kästner – D: Peter Finkbeiner, Kurt Meisel, Margarete Hagen u.v.a. – Deutschland 1954, L: 90 Min.

So. 28.10.07 | 17:00
VERTIGO – AUS DEM REICH DER TOTEN
CINEASTEN – DOUBLE | THRILLER
Ein wegen Höhenangst aus dem Polizeidienst ausgeschiedener Detektiv verliebt sich in die neurotische Frau eines Schulfreundes, die er überwachen soll. Als sie sich von einem Kirchturm stürzt, fühlt er sich an ihrem Tode schuldig. Später begegnet er einer Doppelgängerin der Toten und muss schließlich feststellen, dass er einem Täuschungs-
manöver zum Opfer gefallen ist.
R: Alfred Hitchcock – B: Alec Coppel und Samuel Taylor – K: Robert Burks – M: Bernard Herrmann – D: James Stewart, Kim Novak – USA 1958, L: 120 Min.

So. 28.10.07 | 19:00
SHINING
CINEASTEN – DOUBLE | THRILLER
In einem eingeschneiten Berghotel in Colorado verfällt ein Schriftstel-ler, der dort mit seiner Familie als Hausmeister den Winter verbringt, langsam dem Wahnsinn. Das labyrinthische, menschenleere Haus provoziert Halluzinationen und Angstträume , stürzt den Mann in eine Identitätskrise und treibt ihn zur zwanghaften Wiederholung einer Bluttat, die vor Jahren im Hotel geschah.
R+B: Stanley Kubrick –nach einem Roman von Stephen King – K: John Alcot – M: Béla Bartók, Krzysztof Penderecki, György Ligeti – D: Jack Nicholson, Shelley Duvall – USA 1980, 119 Min.

Mo. 29.10.07 | 20:00
DER EWIGE GÄRTNER
POLIT – THRILLER
Justin Quayle, Diplomat im britischen Hochkommissariat in Nairobi und begeisterter Hobby - Gärtner, führt ein beschauliches Leben – bis zu dem Tag, an dem seine junge Frau Tessa ermordet aufgefunden wird. Justin macht sich auf die Suche nach den Mördern und entdeckt, dass die rebellische Tessa einem Komplott auf der Spur war, in das nicht nur die mächtige Pharma-Industrie, sondern auch höchste britische Regierungskreise verwickelt zu sein scheinen. Ein vielfach ausgezeichnetes Meisterwerk voller Intensität und Dramatik.
R: Fernando Meirelles – B: J. Caine nach einem Roman von John Le Carré. – K: César Charlone, M: Alberto Iglesias – D: Ralph Fiennes, Rachel Weisz, - Großbritannien 2005, L: 129 Min.

Mi. 31.10.2007 | 20:00
TANZ DER VAMPIRE
HALLOWEEN
Ein alter Professor und sein junger treuer Gehilfe gehen in einem Karpatenschloß auf Vampirjagd und geraten dort in eine Familienfeier der Untoten. Alle Klischees und Handlungsmuster des Vampir-Genres werden in grandioser Weise zu einer amüsanten Persiflage genutzt, in der makabre Schocks durch liebevolle Typenkomik ausbalanciert werden. Eine gelungene Hommage an das Horror-Kino und seine Effekte.
R+B: Roman Polanski – K: Douglas Slocombe – M: Krzysztof Komeda – D: Jack MacGowran, Roman Polanski, Sharon Tate, Ferdy Mayne – Großbritannien/USA 1967, L: 107 Min.


Mo. 26.10.2007 | 20:00
DIE RÜCKKEHR ( THE RETURN )
EIN LEINWANDWUNDER | GOLDENER LÖWE VENEDIG
Zehn Jahre lang lebten die Brüder Iwan und Andrej mit ihrer Mutter allein in einer abgelegenen russischen Provinzstadt. Sie führten ein einfaches und unbeschwertes Leben, bis plötzlich der Vater wieder auftaucht, den sie nur von Fotos und den sparsamen Aussagen der Mutter kannten. Er nimmt die Kinder mit auf eine nahezu abenteuerliche Reise ins Unbekannte. Sieben Tage haben die Brüder Zeit, erwachsen zu werden. Der bildgewaltige Debütfilm Andrej Swajagin-zews ist eine faszinierende Geschichte über Liebe und Hass, eingebettet in die grandiose Landschaft Nordrusslands. Muss man sehen!
R: Andrej Swjaginzews - B: Wladimir Moiseenko – K: Michail Kritchman – M: Andrej Dergatschew – D: Wladimir Garin, Iwan Dobronranow, Konstantin Lawronenko,
Natalia Vdovina – Russland 2003 , L: 106 Min.

Mo. 05.11.07 / 20:00
DIE LETZTE METRO
DER REGISSEUR FRANCOISE TRUFFAUT
Während der deutschen Besetzung von Paris wird im Theater „Montmartre“ ein neues Stück geprobt. Da der Theaterleiter, ein deutscher Jude, sich im Keller versteckt halten muss, versucht seine Frau die Gefahren der politischen Situation und menschlichen Komplikationen zu meistern – und das Theater weiterzuführen. In subtilem Ausgleich von Heiterem und Tragischem greifen Spiel und Wirklichkeit ineinander und reflektieren so das Verhältnis von Politik und Kultur jener Zeit. Unbedingt ( wieder- ) sehenswert!
R+B: Francois Truffaut – K: Nestor Almendros – M: Georges Delerue – D: Catherine Deneuve, Gérard Depardieu, Heinz Bennent –Frankreich/Deutschland 1980, L: 126 Min.

Mo. 12.11.07 / 20:00
ACHTEINHALB
KLASSIKER VON FEDERICO FELLINIE TRUFFAUT
Ein Filmregisseur gerät in eine berufliche und private Krise. Mit rastloser Unruhe versucht er sich erfolglos an verschiedenen Projekten. Er erinnert sich seiner verdrängten Komplexe und verlorenen Kindheitsträume, reflektiert über Absurdität seiner Branche, sein Verhältnis zur Kunst und zum weiblichen Geschlecht, schließlich ganz grundsätzlich über den Sinn des Lebens. Ein klug durchdachter „Film-im-Film“, der in die Vision einer solidarischen, erlösten Welt mündet. Vielfach preisgekrönt.
R: Federico Fellini – B: Ennio Flaiano – K: Gianni di Venanzo – M: Nino Rota – D: Marcello Mastoriani, Claudia Cardinale, Anouk Aimée – Italien/Frankreich 1961, L: 132 Min.

So. 18.11.07 | 17:00
ALLES ÜBER MEINE MUTTER
CINEASTEN – DOUBLE | MELODRAM
Nach dem Tod ihres Sohnes, der an seinem 17. Geburtstag unter ein Auto gerät, bricht seine Mutter zu einer Reise in die Vergangenheit auf. In Barcelona trifft sie eine Reihe alter Freundinnen wieder, die alle von nicht geringeren existenziellen Nöten geplagt sind. Sie sucht Kontakt zu Estoban, dem Vater des Jungen. Estoban heißt inzwischen nach einer Geschlechtsumwandlung Lola und arbeitet als Prostituierte. Auch wenn dieser Film Almodovars ebenso offene wie schrille Szenen enthält wie in seinen früheren Filmen, ist hier ein wesentlich stillerer, traurigerer, nachdenklicher Ton spürbar. Überhäuft mit vielen bedeutenden Preisen!
R + B: Pedro Almodovar – K: Alfonso Beato – M: Alberto Iglesias – D: Cecilia Roth, Elöy Azorin, Marisa Peredes, Penélope Cruz, Spanien/Frankreich 1999, L:101 Min.

So. 18.11.07 | 19:00
DEM HIMMEL SO FERN
CINEASTEN – DOUBLE | MELODRAM
Es ist Herbst in Hartford, Connecticut im Jahr 1957. Cathy und Frank sind die „Whitakers“, eine perfekte vorstädtische Einheit mit einem schönen Haus, einem gepflegten Garten, reizenden Kindern und schwarzen Dienstboten. Doch die Idylle trügt: Hinter der gutbürgerlichen Fassade verfällt die sexuell vernachlässigte Ehefrau dem Charme ihres farbigen Gärtners Raymond, während ihr Mann Frank seine Homosexualität in einschlägigen Clubs auslebt. Die gesellschaftliche Katastrophe bleibt nicht aus..... Der Film erhielt wichtige Auszeichnungen in Venedig und Toronto und war für 4 Oscars und 4 Golden Globes nominiert.

R + B: Todd Haynes – K: Edward Lachman - M: Elmer Bernstein – D: Julianne Moore, Dennis Quaid, Dennis Haysbird, USA 2003 / L:102 Min.

Mo. 19.11.07 | 20:00
VANYA – 42. STREET ( ONKEL WANJA VON TSCHECHOW )
THEATER IM FILM
Die filmische Festschreibung eines Theaterexperiments, das der New Yorker Theater-Regisseur André Gregory mehrere Jahre zelebrierte. ONKEL WANJA, ein Stück über ein verschwendetes Leben, voller Welt-schmerz, angesiedelt in der Tiefe der russischen Seele. Ein kluges filmisches Konzept macht den Film zu einem besonderen Erlebnis.
R: Louis Malle – B: David Mamet nach dem Stück von Tschechow – K: Declan Quinn
D: Wallace Shawn, André Gregory, Julianne Moore, – USA/Großbritannien 1994, L: 120 Min.

Mi. 21.11.07 | 20:00
DOGVILLE
DER FILM VON LARS VON TRIER
In der abgeschiedenen Kleinstadt Dogville taucht eine junge Frau auf und sucht dort Zuflucht und gewinnt das Vertrauen der Gemeindemitglieder. Doch als eines Tages ein Steckbrief mit ihrem Konterfei auftaucht, beginnt für die schöne Fremde ein Martyrium. Ein im Studio auf ungewöhnliche, sehr intensive Art inszeniertes Drama, von der Kritik hochgelobt.
R+B: Lars von Trier – K: Anthony Dod Mautle – M: Per Strett – D: Nicole Kidman, Harriet Anderson, Lauren Bacall, Ben Gazzara – Dänemark/Schweden/Deutschland 2003, L: 170 Min.

So. 25.11.07 / 15:00
DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER
VON ERICH KÄSTNER FÜR JUNG UND ALT
Die Schüler eines Internats und einer benachbarten Schule bekriegen sich. Zum Glück gibt es Justus, den von allen geachteten Hauslehrer, und den Nichtraucher, der in einem alten Eisenbahnwagen wohnt und von dem die Jungs immer gute Ratschläge erwarten können. Dieser Film berührt seit einem halben Jahrhundert alle Jahrgänge.
R : Kurt Hoffmann – B: Erich Kästner – D: Paul Dahlke, Paul Klinger, Bruno Hübner, Erich Ponto, Peter Kraus – Deutschland 1954, L: 88 Min.

So. 25.11.07 / 17:00
DIE GROSSE STILLLE
DOKUMENTARFILM
Der erste Film, der jemals über die „ Grande Chartreuse“, das Mutter-kloster des legendären Schweigeordens der Karthäuser gedreht werden durfte. Ein wahrhaftiges Kinoereignis: eine fast stumme Meditation über das Klosterleben in seiner reinsten Form. Im Wechsel der Jahreszeiten das sich immer wiederholende Element eines jeden Tages: das Gebet. Als Film ein kleines Wunder.
R + B : Philip Gröning – Deutschland / Franreich 2004, L: 160 Min.

So. 02.12.07 | 17:00
BLAUBARTS ACHTE FRAU
SCREWBALL – COMEDY
An der Riviera heiratet eine verarmte Adelige unter väterlichem Druck einen siebenmal geschiedenen Millionär. Aus Rache betreibt sie die Scheidung, verliebt sich aber wieder rechtzeitig zum Happy-End. Geistreich-unterhaltsame, leicht frivole Komödie mit ironischen Untertönen. Der Film lebt durch seine köstlichen Dialoge und die weltfremde Skurrilität seiner Figuren. Lubitsch zelebriert wieder einmal die von ihm hochentwickelte Kunst der Andeutung.
R: Ernst Lubitsch – B: Billy Wilder – K: Leo Tover – M: Friedrich Hollaender – D: Claudette Colbert, Gary Cooper, David Niven – USA 1938, 88 Min.

So. 02.12.07 | 19:00
EIN HIMMLISCHER SÜNDER
SCREWBALL – COMEDY
Ein älterer charmanter Lebemann segnet das Zeitliche und begehrt freiwillig Einlass in die Hölle. Er wird vom Teufel höchstpersönlich über seinen frivolen Lebenswandel befragt und am Ende, nach Abwägung der Sünden und Tugenden, in den Himmel verwiesen. Ein geistreiches, fantastisches Kinomärchen von zurückhaltender Eleganz und außergewöhnlichem Charme, das zugleich Gesellschaftsleben und Gesellschaftsmoral in den 20er und 30er Jahren persifliert. Dank der pointierten Dialoge und einer hervorragenden Dramaturgie ist der Film ein Genuss von zeitloser Wirkung.
R: Ernst Lubitsch – B: Samson Raphaelson, K: Edward Cronjager – M: Alfred Newman– D: Gene Tierney, Don Ameche, Charles Coburn – USA 1943, L: 108 Min.

Mo. 03.12.07 | 20:00
SEIN ODER NICHTSEIN
KLASSIKER VON ERNST LUBITSCH
Satirische Komödie über eine polnische Theatergruppe, die ihre für ein Antinazistück hergestellten Kostüme als Uniformen für die Arbeit in der Widerstandsbewegung benutzen. Der Komik mit Grauen stilvoll verquickende Film ist immer noch eine klare und rabiate Abrechnung mit dem Führerkult und seinen Begleiterschei-nungen. Einer der besten Filme von Ernst Lubitsch, der als ätzende Satire die Schergen des Nationalsozialismus als Schmierendarsteller beschreibt und die Schauspielertruppe als tragikomische Helden.
R: Ernst Lubitsch – B: Edwin Justus Mayer – K: Rudolph Maté – M: Werner R. Heymann
D: Carole Lombard, Jack Benny, Robert Stack – USA 1942, L: 93 Min.

Mo. 17.12.07 | 20:00
MACBETH – DAS SCHLOSS IM SPINNWEBWALD
THEATER IM FILM
Shakespeares MACBETH inhaltlich getreu und formal brillant in eine stilisierte japanische Ritterzeit versetzt. Das blutige Drama vom Königsmord aus maßlosem Ehrgeiz bekommt jedoch einen modernen Akzent. Ebenso abschreckend wie der skrupellose Kampf um die Macht zeigt sich die Unterdrückung der Machtlosen. Kurosawa entfaltet ein großartiges Epos, dessen ethische Grundproblematik universelle Bedeutung bekommt.
R: Akira Kurosawa – B: Akira Kurosawa nach William Shakespeare – K: Asakazu Nakai – M: Masaru Sato – D: Isuzu Yamada, Toshiro Mifune, Takashi Shimura – Japan 1957, L 110 Min.


So. 23.12.07 | 15:00
WEIHNACHTEN IN BULLERBÜ
VON ASTRID LINDGREN FÜR JUNG UND ALT
Bullerbü - das ist ein kleiner Ort in Schweden. Schrecklich lang scheint die Zeit bis zu den Weihnachtsferien für Lisa, Inga, Britta, Ole, Bosse, Lasse und die kleine Kerstin. Doch schneller als gedacht ist der Winter da. Das bedeutet: Plätzchen backen, Geschenke basteln, den Weihnachtsbaum im Wald schlagen und dann schmücken. Die Kinder bereiten Weihnachen mit vor...
R: Lasse Hallström – B: Astrid Lindgren – D: Linda Bergström, Anna Sahlin, Henrik Larsson, Crispin Dickson-Wendenius – Schweden 1984, L: 85 Min.


So. 23.12.07 | 17:00
RENDEZVOUS NACH LADENSCHLUSS
ROMANTISCHES WEIHNACHTSMÄRCHEN
Zwei Menschen, die in einem anonymen Briefwechsel miteinander stehen, werden, ohne es zu wissen, in einem feinen Lederwaren-geschäft Kollegin und Kollege. Nach einem hintergründig-turbulenten Versteckspiel mündet die im Budapest der 30er Jahre angesiedelte Geschichte am Weihnachtsabend in einen märchenhaft-romantischen Schluss. Eine glänzende Komödie mit wunderbaren Darstellern.
R: Ernst Lubitsch – B: Samson Raphaelson – K: William H. Daniels – M: Werner E. Heymann – D: James Stewart, Margaret Sullavan, Frank Morgan – USA 1940, L: 95 Min


So. 30.12.07 | 15:00
RONJA RÄUBERTOCHTER
VON ASTRID LINDGREN FÜR JUNG UND ALT
Mitten in einem Gewittersturm kommt Ronja als Tochter des Räuberhauptmanns Matti zur Welt. Es dauert allerdings noch 10 Jahre bis Ronja endlich in den Wald hinaus darf, in dem sie sich jedoch vor dem Wasser, den Gnomen, Trollen und Wichten hüten muss. Da trifft sie Birk, den Sohn des Erzfeindes der Mattisräuber....
R: Tage Danielson – B: Astrid Lindgren – D: Hanna Zetterberg, Dan Häfström, Börje Ahlstedt – Schweden 1984, L: 120 Min.


So. 30.12.07 | 17:00
LEOPARDEN KÜSST MAN NICHT
SCREWBALL - COMEDY
Eine extravagante junge Dame bringt mit ihrem zahmen Leoparden einen ungeschickten Biologie-Professor, der kurz vor der Hochzeit steht, in prekäre Situationen. Er versäumt nicht nur den Hochzeitstermin, sondern erliegt schließlich auch noch ihrem draufgängerischem Charme. Eine Komödie mit wunderbaren Einfällen, pausenlosem Witz und gelungener Situationskomik. Unterhaltung auf höchstem Niveau !
R: Howard Hawks – B: Dudley Nichols – K: Russel Metty – M: Roy Webb – D: Cary Grant, Katherine Hepburn, May Robson – USA 1938, L: 96 Min.

So. 30.12.07 | 19:00
SOME LIKE IT HOT ( MANCHE MÖGEN´S HEISS )
SCREWBALL – COMEDY
Zwei mittellose Musiker werden als Mordzeugen von Gangstern verfolgt. Um ihr Leben zu retten schmuggeln sie sich in eine Damen-kapelle ein, was zu haarsträubenden Verwicklungen führt. Mit herrlichem Witz und spritzigen Dialogen entwickelte, temporeiche und glänzend besetzte Komödie , die einem einen heiter-unbeschwerten Wechsel vom alten ins neue Jahr ermöglicht.
R: Billy Wilder – B: Billy Wilder und I.A.L. Diamond – K: Charles Lang – M: Adolph Deutsch D: Jack Lemmon, Tony Curtis, Marilyn Monroe – USA 1959, 120 Min.

Fr. 01.02.08 | 20:00 MOLIÈRE | Theater im Film
Der genialen Theaterregisseurin Ariane Mnouchkine vom Théathre du Soleil in Paris gelang 1978 mit der theaternahen Inszenierung der Biografie des großen französischen Schriftstellers Molière ( 1622 – 1673 ) ein in Regie und Darstellung absolut faszinierender Bilderrausch. 120 Schauspieler, 600 Statisten und 1300 Kostüme kamen an 220 Schauplätze zum Einsatz, um die Welt und das Jahrhundert des Dichters lebendig werden zu lassen. In grandiosen Bildern einer Zeit voller Widersprüche, geprägt von bitterer Armut und dekadentem Luxus, Scheinheiligkeit und Freidenkertum, grausamer Repression und ausschweifenden Volksfesten wird die ergreifende Geschichte eines Mannes erzählt, der bis zur Erschöpfung für seine Kunst kämpft. Ein Muss für jeden Theater-begeisterten und Cineasten! Selbst wenn das Sitzfleisch bei einer Spieldauer von vier Stunden ( 1/2 Std Pause nach zwei Stunden) einer gewissen Strapaze ausgesetzt sein könnte: Der Geist bleibt hellwach und der Genuss ungeschmälert.

R+B: Ariane Mnouchkine – K: Bernard Zitzermann – M: René Clemencic – D: Philippe
Caubére, Frédéric Ladonne, Odile Cointepas, Joséphine Derenne, Brigitte Catillon, Armand Delcampe, Jean Dasté – Frankreich 1978, L: 250 Min. – Wir zeigen den Film in französischer Sprache mit deutschen Untertiteln. EINTRITT 10 EURO

Sa. 02.02.08 | 17:30 SHAKESPEARE IN LOVE | Theater im Film
Der junge William Shakespeare leidet unter einer Schreibblockade, die schlagartig verschwunden ist, als er sich in eine junge Adelige verliebt. So beginnt die ebenso tempo- wie geistreiche romantische Komödie, die sich die mangelnden biografischen Kenntnisse über Shakespeares Anfänge zunutze macht, um eine witzige, anspielungsreiche Spekulation über die Entstehung von „Romeo und Julia“ zu entfalten. Herausragende Darsteller, ein kongeniales Drehbuch und die entschlossene Inszenierung verbinden sich zu einem fulminanten filmischen Feuerwerk und einer intelligenten Reflexion über Shakespeares Universum. Ein glänzender Film, der 6 Oscars erhielt.

R: John Madden – B: Tom Stoppard – K: Richard Greatrex – M: Stephan Warbeck –
D: Joseph Fiennes, Gwyneth Paltrow, Geoffrey Rush, Judie Dench, Ben Affleck
USA / Großbritannien1998, L: 124 Min.

Sa. 02.02.08 | 20:00 MACBETH | Orson Welles -Theater im Film
Shakespeares Drama vom unmenschlichen Kampf zwischen Gut und Böse am Beispiel des machtgierigen Macbeth, der an seiner Tyrannei zugrunde geht: von Orson Welles beeindruckend in einen abstrakten Film von fast experimentellem Charakter umgesetzt. Die intensive theatralische Wirkung kommt vorwiegend durch die optische Gestaltung zustande, wobei die ausgefallenen Kostüme, die ungewöhnlichen Dekors und der expressive Inszenierungsstil besonders faszinieren. Wir zeigen Orson Welles Meisterwerk in einer exzellent restaurierten Bildqualität.

R: Orson Welles – B: Orson Welles nach der Tragödie von William Shakespeare – K: John L. Russel , William Bradford – M: Jacques Ibert – D: Orson Welles, Jeanette Nolan, Dan O´Herlihy, Roddy McDowall – USA 1947 / L: 92 Min.

So. 03.02.08 | 11:00 DIE MARQUISE VON O. | Heinrich von Kleist
Eine schuldlos von einem russischen Grafen geschwängerte Marquise wird, nachdem ihr Zustand ruchbar geworden ist, von den Eltern des Hauses verwiesen. Heinrich von Kleists Novelle wurde in Eric Rohmers sensibler Verfilmung zum demonstrativen Gegenteil eines sentimentalen Dramas. Mit Sinn für die Absurdität der Geschichte legt der Regisseur die ironische Moralkritik der Vorlage bloß, um daraus ein heiteres Plädoyer für praktizierte Menschlichkeit jenseits bürgerlicher Konventionen zu entwickeln. Die beiden damaligen Stars der Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin, Edith Clever ( als Marquise von O.) und Bruno Ganz ( als Graf ) zeigen beeindruckende Leistungen und machen das Filmwerk zu einem Erlebnis.
R: Eric Rohmer – B: Heinrich von Kleist in einer Bearbeitung von Eric Rohmer – K: Nestor Almendros – M: preußische Militärmusik – D: Edith Clever, Bruno Ganz, Peter Lühr, Ruth Drexel, Otto Sander, Eduard Linkers – Deutschland/Frankreich 1975, L: 102 Min.

So. 03.02.08 | 15:00 DER ZAUBERER VON OZ | Theater mit viel Musik für junge Menschen
Dieser unsterbliche Klassiker basiert auf dem gleichnamigen Kinderbuch von L. Frank Baum und gehört zu den schönsten Filmmärchen, die es gibt. Die kleine Dorothy gerät im Traum in das Land Oz und kann mit ihren Weggefährten, einer Vogelscheuche, einem Zinnmann und einem ängstlichen Löwen, zum mächtigen Zauberer K vordringen, der ihre Wünsche zwar nicht erfüllen kann, sie jedoch zur Selbsthilfe anleitet. Der Film hat viele Höhepunkte: die hinreißende Musik mit dem weltberühmten Song „Somewhere over the Rainbow“, die unglaublich tolle Ausstattung – und perfekte Darsteller allenthalben. Das große Vergnügen für Auge und Ohr wurde mit 2 Oscars belohnt.

R: Victor Flemming – B: Noel Langley, Florence Ryerson – K: Harold Rosson – M: Herbert Stothart – D: Judy Garland, Frank Morgan, Ray Bolger, Bert Lahr, Margret Hammilton
USA 1939, L: 101 Min.

So. 03.02.08 | 17:30 CYRANO DE BERGERAC | Theater im Film
Cyrano, ein durch seine große Nase leicht missgestalteter Gardist, der die Kunst des Fechtens nicht minder beherrscht als die des Dichtens, leidet unter der unerwiderten Liebe zu seiner schönen Kusine. Um ihr nahe zu sein, bietet er seinem Nebenbuhler an, in dessen Namen die amouröse Korrespondenz mit ihr zu erledigen. Auch als die beiden Männer in den Krieg ziehen, schreibt Cyrano weiterhin Liebesbriefe. Erst Jahre später entdeckt die Angebetete die Wahrheit, doch die Liebe findet keine späte Erfüllung. Eine aufwendige, in prachtvollen Bildern gestaltete Verfilmung des gleichnamigen romantischen Theaterstücks von Edmond Rostand. Gérard Depardieu brilliert in der Titelrolle des unglücklichen Liebhabers zwischen draufgängerischem Heldentum und zarter Poesie. Großer Applaus, viele Preise!

R: Jean-Paul Rappeneau – B: Jean-Claude Carrière – K:Pierre Lhomme – M: Jean-Claude Petit D: Gérard Depardieu, Anne Brochet, Vincent Perez, Jacues Weber, Roland Bertin –
Frankreich 1990 / L. 135 Min.

So. 03.02.08 | 20:00 MEPHISTO | Theater im Film
Der Aufstieg des Theaterschauspielers Hendrik Höfgen vom Provinzschauspieler zum Intendan-ten der Berliner Staatsschauspiele während der Nazi-Zeit. Nach Motiven des Romans von Klaus Mann gestaltetes Psychogramm eines Karriere-besessenen, der seine Überzeugungen dem Erfolg opfert. Es ist unmöglich, in diesem Kontext nicht an Gustaf Gründgens denken zu müssen. Hendrik Höfgens Aufstieg ist aber vor allem ein Modellfall für einen vielschichtigen filmischen Diskurs über Politik, Macht, Moral, Kunst und Kultur unter den Bedingungen totalitärer Systeme. Mit großer dramaturgischer und inszenatorischer Sorgfalt und Kraft ist hier ein überzeugender Film gelungen. Ganz herausragend auch die Leistung des Hauptdarstellers. Der Film erhielt den Oscar als bester ausländischer Film.

R+B: Ariane R: István Szabó – B: István Szabó und Peter Dobai nach Klaus Mann – K: Lajos Koltai – M: Zedenkó Tamássy – D: Klaus Maria Brandauer, Rolf Hoppe, Krystyna Janda, Karin Boyd – Ungarn/Deutschland/Österreich 1980, L: 145 Min

Mo. 04.02.08 | 20:00 ORFEU NEGRO | Theater im Film am Rosenmontag
Marcel Camus Neuinszenierung des Orpheus-Mythos in Rio de Janeiro zur Zeit des Karnevals war der Überraschungsgewinner der Goldenen Palme in Cannes und erhielt später noch den Oscar als bester fremdsprachiger Film. Er wurde mit neorealistischen Techniken gefilmt – Laiendarsteller und ausgiebiges Drehen vor Ort in den menschenwimmelnden Straßen – und hoch gelobt für seine lebenssprühende Darstellung brasilianischen Lebens. Orfeu Negro galt zudem als revolutionär, weil er einer der ersten internationalen Kunstfilme mit einer ausschließlich schwarzen Besetzung war. Grandios auch die Musik von Luiz Bonfá und Antonio Carlos Jobim, zwei der bedeutendsten Komponisten afro-brasilianischer Sambas. Besser als im FILMFORUM kann man an diesem Rosenmontag nicht aufgehoben sein!

R: Marcel Camus – B : Marcel Camus nach dem Bühnenstück „ Orfeu da Conceicao“ von Vinitus de Moraes – K: Jean Bourgoin – D: Breno Mello als Orpheus und Marpessa Dawn
als Eurydice – Frankreich/Brasilien 1959, L: 100 Min.

Mo. 11.02.08 | 20:00 FANNY + ALEXANDER | Mythos Familie
Eine episch ausgebreitete Szenenfolge aus dem Leben der großbürgerlichen Familie Ekdahl um die Jahrhundertwende in Schweden. Im Mittelpunkt stehen die beiden Kinder Fanny und Alexander, die, als der Vater stirbt, unter der gefühlskalten Strenge ihres Stiefvaters Bischof Vergerus leiden, bis sie durch die wunderbare Hilfe des Juden Isaak befreit werden. Bergmans Abrechnung mit dem scheinbar Vergangenen, seine Erinnerungen an glückliche und angstvolle Momente der Kindheit ist nicht weniger bitter und scharfsichtig als in früheren Werken, hat hier jedoch die Form eines prächtigen und sinnlichen Schauspiels, das nicht nur zufällig im Theatermilieu angesiedelt ist. Viele Motive und Stile sind miteinander zu einem filmischen Fresko verwoben: Verweise auf Strindberg und Shakespeare, eine an Bunuel erinnernde Logik des Traums und der Fantasie – und Bergmans alte Leidenschaft für metaphysische und religiöse Sinnfragen. Der Film erhielt neben unzählige Auszeichnungen den Oscar für den besten ausländischen Film.

R+B: Ingmar Bergman – K: Sven Nykvyst – M. Daniel Bell – D: Bertil Guve, Ewa Fröling, Gunn Wallgren, Jarl Kulle, Pernilla Allwin, Gunnar Björnstrand – Schweden 1983 / L:187 M.

Mo. 18.02.08 | 20:00 DER MENSCHLICHE MAKEL | Literaturverfilmung
Als 2000 der Roman von Philip Roth erschien, avancierte dieser in Kürze zum Bestseller. Der Universitätsprofessor Coleman Silk (Anthony Hopkins) steht vor dem Nichts. Ein einziges un-bedachtes, angeblich rassistisches Wort genügte, um sein Leben zu zerstören. Sein glänzender Ruf ist ruiniert, seine lange Karriere beendet und seine Frau stirbt an den Folgen des furchtbaren Skandals. Er begreift, dass er sich seiner Lebenslüge stellen muss. Bekräftigt durch die Beziehung zu Faunia (Nicole Kidman) scheint er diese Chance zu bekommen. Doch auch sie wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Der Kampf um ihre Liebe wird zum Kampf um Leben und Tod.
R: Robert Benton – B: Nicholas Meyer – K: Jean-Yves Escoffier – D: Anthony Hopkins, Nicole Kidman, Ed Harrsis, Gary Sinise – USA 2003, L: 103 Min

So. 24.02.08 | 11:00 CAMILLE CLAUDEL | Kunst +Künstler
Verfilmung der Lebensgeschichte der Bildhauerin Camille Claudel (1864 – 1943), der Geliebten, Mit-arbeiterin und Muse von Auguste Rodin. Als es ihr nicht gelingt aus dem Schatten des Meisters herauszutreten, verfällt sie dem Alkohol. Sie wird schwermütig und kommt schließlich in eine Nervenheilanstalt. Eine opulent ausgestattete Künstler-Biografie, die um Authentizität bemüht ist. Ein Liebesmelodram, das durch das eindrucksvolle Spiel der beiden Hauptdarsteller Isabelle Adjani und Gérard Depardieu bis zum Ende fesselt.

R: Bruno Nuytten – B Marilyn Goldin und Bruno Nuytten nach einem Buch von Reine-Marie Paris – K: Pierre Lhomme – M: Gabriel Yared – D: Isabelle Adjani, Gérard Depardieu, Laurent Grévill, Madeleine Robinson, Alain Cuny – Frankreich 1988, L:160 Min.

So. 24.02.08 | 15:00 E.T. DER AUSSERIRDISCHE | Zur Oscar-Nacht
Die Geschichte einer außergewöhnlichen Freundschaft zwischen einem kleinen Exterri-torialen und einem 10-jährigen Jungen, der ihm helfen will zurück auf seinen drei Millionen Lichtjahre entfernten Heimatplaneten zu kommen. Diese anrührende Freundschaft wurde zu einem Klassiker der Filmgeschichte . Zur Oscar-Nacht zeigen wir für Jung und Alt einen der beliebtesten Filme aller Zeiten. Dieser trotz aller Rührung auch humorvolle und unvergessliche Film wurde mit 4 Oscars ausgezeichnet, unter anderem in der Kategorie „ Bester Spielfilm“.

R: Steven Spielberg – B: Melissa Mathison – K: Allen Daviau – M: John Williams
D: Dee Wallace, Peter Coyote, Drew Barrymore, Henry Thomas – USA 1982,L: 115 Min

So. 24.02.08 | 17:30 GEGEN DIE WAND | Zur Oscar-Nacht
Als Beitrag für den besten ausländischen Film war der Regisseur Fatih Akin für die heutige Oscar- Nacht mit seiner neuesten Arbeit „ Auf der anderen Seite“ vorgeschlagen. Wir zeigen parallel dazu im Filmforum seinen grandiosen Film von 2004 „ Gegen die Wand“, der bei uns mit Preisen überschüttet wurde. Pralles Kino: bildgewaltig, voller Musik, mit mitreißenden Charakteren und einer Geschichte, die zwischen sympathischem Humor, emotionalen Exzessen und schmerzhafter Tragik von dem Willen zur freien Lebensplanung einer jungen, in Deutschland aufgewachsenen Türkin erzählt. In Berlin erhielt der absolut sehenswerte Film den Goldenen Bär.

R+B: Fatih Akin – K: Rainer Klausmann – D: Bürol Ünel, Sibell Kekilli, Güven Kirac, Catrin Striebeck – Deutschland / Türkei 2004, L: 121 Min.

So. 24.02.08 | 20:00 DEPARTED | UNTER FEINDEN | Zur Oscar-Nacht
Dieses Meisterwerk von Kultregisseur Martin Scorsese erhielt 2007 den Oscar als bester Film. Der junge Cop Billy Costigan (Leonardo DiCaprio) wird als „Maulwurf“ in das Syndikat des Mafia-Paten Frank Costello
(Jack Nicholson) eingeschleust. Sobald er Costellos Vertrauen gewonnen hat, soll er ihn mit Hilfe seines Einsatzleiters (Martin Sheen) hinter Gitter bringen. Gleichzeitig hat sich Colin Sullivan (Matt Damon) in der Ermittlungsspezialeinheit bestens bewährt – niemand vermutet, dass er Costellos „Maulwurf“ ist. Der Film konzentriert sich auf diese beiden Undercover-Existenzen, auf ihr gnadenloses Katz-und-Maus-Spiel, das schließlich in einem großen Duell explodiert. Eine Geschichte um Schuld und Sühne, mit grandiosen Schauspielern fesselnd inszeniert.

R: Martin Scorsese – B: William Monahan – K: Michael Ballhaus – M: Howard Shore
D: Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Martin Sheen – USA 2006 / L: 145 Min.

Mo. 25.02.08 | 20:00 WINTERREISE | Neuer Deutscher Film
„Winterreise“ ist der melancholische Abgesang eines Helden, der nicht mehr in unsere gefühlsautomatisierte Welt passt. Ein schwermütiger Film, aber von unübersehbarer Leuchtkraft. Sepp Bierbichler, der Held, tobt über die Leinwand: er beschimpft alle und alles als Arschlöcher. Die Arschloch-Post mit all den Rechnungen, die Arschloch-Bank, die ihm kein Geld mehr gibt, die Arschloch-Welt, in der ein Handschlag nichts mehr wert ist, und die einen wie ihn nicht mehr versteht. Bei einem Geldgeschäft wird er betrogen, was ihn dazu zwingt, zusammen mit einer Übersetzerin (Sibel Kekilli) nach Afrika zu reisen, um sein vermeintliches Vermögen zu retten Es gleicht der Reise eines Westernhelden, der spürt, das seine Zeit abgelaufen ist, der aber noch einen letzten Auftrag zu erledigen hat und dann seinen Frieden finden kann. Die Reise eines manisch-depressiven Mannes, der im Auto sitzend Schuberts Liederzyklus „Winterreise“ hört: „ Eine Straße muss ich gehen, die noch keiner ging zurück“. Ein großer Film von Regisseur Hans Steinbichler!
R+B: Hans Steinbichler – D: Jofef Bierbichler , Sibel Kekilli, Hanna Schygulla, Phillipp Hochmair, Anna Schudt – Deutschland 2006, L: 95 Min.

So. 02.03.08 | 11:00 2 ODER 3 DINGE, DIE ICH VON IHM WEISS | Dokumentarfilm
Der Film erzählt die Geschichte von Hans Ludin, eines leidenschaftlichen Nazis der ersten Stunde, der den Vasallenstaat Slowakei auf Linie hielt und für die Ermordung der slowakischen Juden die Verantwortung trug. Hanns Ludin wurde 1947 in Bratislava hingerichtet. Bei seinen Recherchen hoffte Sohn Malte Ludin auf Hinweise zu stoßen, die den Vater entlasten. Nichts dergleichen hat er gefunden. Dennoch steht er mit seiner Beurteilung des Vaters im Kreise seiner Mutter und Geschwister alleine da. Es ist eine Geschichte, die den Zuschauer mit dem alltäglichen Wahnsinn der Nachkommen eines deutschen Kriegsverbrechers konfrontiert, mit ihren Lebenslügen und verzweifelten Verdrehungen und Verdrängungen. Der nach dem Tod der Mutter entstandene Film gewährt einen bisher so nicht ermöglichten Einblick in die Familientragödien, die im Nationalsozialismus entstanden sind und bis heute ihre zerstörerische Kraft entfalten.

Deutschland 2007 / L: 85 Min.

So. 02.03.08 | 15:00 KINDER DES HIMMELS | Der iranische Film
Ali verliert beim Einkaufen die Schuhe seiner Schwester Zahra. Das ist sehr schlimm, denn die Familie ist arm und jedes der Kinder besitzt nur ein Paar Schuhe. Die beiden erzählen ihren Eltern nichts davon und teilen sich fortan die Schuhe. Doch das ist keine wirkliche Lösung. Und so will Ali bei einem Laufwettbewerb unbedingt den dritten Preis gewinnen: neue Turnschuhe! Ein Film über Kinderschuhe? Genau! Der Regisseur Majid Majidi entwickelte aus diesem unscheinbar alltäglichen Motiv einen sehr intensiven Film, der sogar für einen Oscar nominiert wurde. Empfohlen für Kinder ab 6 Jahren und deren Eltern!

R+B: Majid Majidi – K: Parviz Malekzaade – M: Keivan Jahanshahi – D: Mohammad Amir Naji, Amir Farrokh Hashemian, Bahara Seddiqi – Iran 1997, L: 84 Min.

So. 02.03.08 | 17:30 DER KREIS | Der iranische Film
Ein Tag im Leben von sechs jungen Frauen in Teheran, die versuchen, aus den frauendiskriminierenden Vorschriften auszubrechen, die schon bei der Geburt beginnen. Die lose verbundenen Schicksale werden unaufdringlich, realitätsnah und emotional fesselnd inszeniert. Erhielt in Venedig den Goldenen Löwen.
R: Jafar Panahi – B: Kambuzia Portovi – K: Bahram Badakshani – D: Maryiam Palvin Almani, Nargess Mamizahde, Fereshteh Sadr Orfai – Iran 2001, L: 90 Min

So. 02.03.08 | 20:00 DER GESCHMACK DER KIRSCHE | Der iranische Film
Ein zum Selbstmord entschlossener Mann mittleren Alters , fährt durch den staubigen Stadtrand von Teheran, auf der Suche nach jemandem, der ihn begräbt – oder ihn zurückholt, wenn ihm der Suizid misslingt. Der minimalistische, aber kraftvolle und ebenso lebensbejahende Film erklärt nie, warum der Mann sein Leben beenden will und ob er am Ende wirklich stirbt. Von großer Eindringlichkeit und Prägnanz. Der Film wurde in Cannes mit der goldenen Palme ausgezeichnet.

R+B: Abbas Kiarostami – K: Homayun Payvar – D: Homayon Eershadi, Abdolrahman Bagheri, Afshin Khorshid Bakhtiari – Iran 1997, L: 95 Min

Mo. 03.03.08 | 20:00 DAS FEST | Mythos Familie
In dem herrschaftlichen Landgasthof eines dänischen Hoteliers treffen sich dessen Familien-angehörige, um seinen 60. Geburtstag zu feiern. Während des Festes enthüllt der älteste Sohn Geheimnisse, die in der Familienversammlung erbitterte Kämpfe auslösen. Eine Tragödie, inszeniert in einem schonungslosen Filmstil und einer betont undurchsichtigen Erzählstrategie: Durchgängig mit grobkörnigen, verwaschenen Handkamera-Aufnahmen gestaltet, erweist sich diese Ästhetik als brillanter Ausdruck einer verletzten Seele. Auch das präzise Drehbuch und die ausdrucksstarken Darsteller belegen die kreative Potenz des DOGMA-95-Programms dänischer Nachwuchsregis-seure. In Cannes erhielt der Film den großen Preis der Jury.

R: Thomas Vinterberg – B: Mogens Rukov – K: Anthony Dod Mantle – M: Morten Holm –
D: Ulrich Thomsen, Henning Moritzen, Thomas Bo Larsen, Paprika Steen, Birthe Neumann, Trine Dyrholm, Therese Glahn – Dänemark 1997, L: 105 Min.

Mo. 10.03.08 | 20.00 LOLITA | Literatur-Verfilmung
Stanley Kubricks Film nach Vladimir Nabokovs skandalösem Roman hält sich eng an die Vorlage: Das Drehbuch verfasste Nabokov selbst. Humbert Humbert, ein alternder Literatur-Dozent auf Wohnungssuche, gerät an die Witwe Haze, zieht in deren heruntergekommene Villa ein und verfällt dort ihrer frühreifen Tochter Lolita. Um der vergötterten Kindfrau nahe zu sein, lässt er sich auf eine Heirat mit der Mutter ein. Damit beginnt eine tragische Liebe zu einer Nymphe, die tödliche Folgen für alle Beteiligten haben wird. Der Film besticht durch die kluge Auswahl der durchweg ausgezeichneten Darsteller und die glänzend entwickelten Dialoge. Die geniale Kamera- und Regiearbeit versteht selbst die realistischsten Ausstattungsgegenstände für die von schwarzem Humor bestimmte Illustration eines surrealen Alptraums zu nutzen. (Nominiert für den Oscar und die Goldene Palme).

R: Stanley Kubrick – B: Vladimir Nabokov – K: Oswald Morris – M: Kraftwerk, Miles Davis, Ricky Nelson – D: James Mason, Shelley Winters, Sue Lyon, Peter Sellers –
Großbritannien 1961, L: 153 Min

So. 16.03.08 | 15:00 KOLYA | Für Menschen ab 6 Jahre
Ein 50jähriger Prager Cellist muss durch eine Scheinheirat die Verantwortung für einen fünfjährigen russischen Jungen übernehmen. Nur allmählich erliegt der vom Leben enttäuschte Mann dem Charme des Kindes und lernt, es zu verstehen und zu lieben. Ein behutsam und warmherzig inszenierter Film, dessen kleine Geschichte die große Weltgeschichte spiegelt. Mit sanfter Ironie und feinsinnigen dramaturgischen Mitteln spricht er sich für die Überwindung von Sprachbarrieren und für Völkerver-ständigung aus und vermittelt eindringlich die Notwendigkeit zum Gespräch und zur Kommunikation. Erhielt den Oscar als bester ausländischer Film! Den Besuch empfehlen wir den Erwachsenen zusammen mit ihren Kindern.


So. 16.03.08 | 17:30 ACCATONE | Zur Karwoche
Die Geschichte eines Jungen in einem römischen Vorstadtviertel, der sich als Zuhälter betätigt, zum Dieb wird und bei der Verfolgung durch die Polizei verunglückt. Ein Meisterwerk des italienischen Films, das durch die Aufrichtigkeit der gesellschaftlichen Beobachtung überzeugt. Die naturalistischen Bilder aus der Welt des Subproletariats fügen sich über ihre Wirklich-keitsnähe hinaus zu einer modernen Passions-geschichte. Der Regisseur Pier Paolo Pasolini: „Eine Tragödie ohne Hoffnung, weshalb ich mir wünsche, dass es einige Zuschauer geben wird, die im Kreuzeszeichen, mit dem der Film schließt, eine Bedeutung von Hoffnung sehen werden.“

R+B: Pier Paolo Pasolini – K: Tonino Delli Colli – M: Johann Sebastian Bach – D: Franco Citti, Silvana Corsini, Franca Pasut, Paolo Guidi, Italien 1961, L: 115 Min.

So. 16.03.08 | 20:00 1. EVANGELIUM / MATTHÄUS-PASSION | Zur Karwoche
Leben, Sterben und Auferstehung Jesu Christi in dem berühmten Film von Pasolini, der viele Rollen mit Freunden und Bekannten und die Rolle der Maria mit seiner Mutter besetzte. Dem Matthäus-Evangelium folgend entwirft er ein getöntes Bild der Heilsgeschichte, in dem besonders der soziale Aspekt der Bot-schaft Jesu herausgearbeitet wird. Ein überaus intensiver Film, dem herkömmlichen Bibelkino geistig wie formal extrem entgegengesetzt.

R+B: Pier Paolo Pasolini – K: Tonino Delli Colli – M: Johann Sebastian Bach / Wolfgang Amadeus Mozart / Sergej Prokofjew – D: Enrique Irazoqui, Margherita Caruso, Susanna Pasolini, Marcello Morante – Italien 1965, L. 136 Min.

So. 30.03.08 | 20:00 CAPOTE | Literatur-Verfilmung
Es muss eine seltsame Gestalt gewesen sein, und damals in den fünfziger Jahren hätte er wahrscheinlich nirgendwo anders er selbst sein dürfen als in Manhattan. Dort war Truman Capote (1924–1984) ein intellektueller Paradiesvogel. Im Film ist Philip Seymour Hoffmann der „Capote“. Die Rolle ist ihm auf den Leib geschrieben worden: Er imitiert ihn nicht, er interpretiert ihn. Sein Auftritt allein ist schon faszinierend genug für zwei Kinostunden. Ihm einfach nur zuzuschauen, wie er diesen Mann aus kleinen Handbewegungen, Blicken, einer zittrigen Fistelstimme entstehen lässt und einen damit in ein emotionales Wechselbad taucht : Ist dieser Mann nun charmant oder nervtötend, selbstbewusst oder eitel? „Capote“ ist Porträt einer Person und einer Gesellschaft gleichermaßen. Es geht um seine Arbeit an dem Dokumentarroman „Kaltblütig“, der gefeiert wurde, als er Mitte der sechziger Jahre endlich fertig war – aber auf der Höhe seiner Kunst hat Capote die Kraft verlassen zu schreiben. Wie sich die Zweifel an sich selbst und der Welt in sein Leben schleichen, davon erzählt dieser Film, der für 6 Oscars nominiert wurde. Philip Seymour Hoffmann erhielt den Oscar als bester Hauptdarsteller.

R: Bennett Miller – B: Dan Futtermann – K: Adam Kimmel – M: Mychael Danna – D: Philip Seymour Hoffmann, Catherine Keener, Clifton Collins, Chris Cooper – USA 2005, L: 114 Min.

Mo. 31.03. 08 | 20:00 YELLA | Neuer deutscher Film
Man sagt, dass den Sterbenden ihr Leben wie ein Film an den Augen vorbeiziehe, auch Yella sieht einen Film. Aber sie sieht nicht ihr gelebtes Leben. Sie will fort aus Wittenberge, dieser im Aufschwung vergessenen Kleinstadt im Osten der Republik. In das andere, erträumte, ungelebte Leben: jenseits der Elbe, im Westen, wo es Arbeit und Zukunft geben soll. Doch immer wieder bricht etwas auf, zieht sie etwas zurück zum Ort, den sie verlassen hat, drängen Bilder, Stimmen Geräusche aus der Vergangenheit in ihr neues Leben. Yella hat Angst, dass sie träumt. Vorstellung und Wirklichkeit, Hingabe und Berechnung durchdringen sich in vielschichtig komponierten Bildern von unsentimentaler Melancholie und zärtlicher Präzision zum Traum einer Liebe in den Zeiten des Risikokapitals.

R+B: Christian Petzold – K: Hans Fromm – D: Nina Hoss, Devid Striesow, Hinnerk Schönemann, Barbara Auer, Christian Redl – Deutschland 2007, L: 98 Min.

STATTDESSEN LIEF:
LICHTER | Neuer deutscher Film
Zwei Länder, zwei Orte, ein Fluss: zwischen Frankfurt in Deutschland und Stubice in Polen fließt die Oder. Mehr als nur zwei Länder trennt sie Welten voneinander. Viele suchen an dieser Trennungslinie ihr Glück, und viele stoßen dabei an unüberwindliche Grenzen. Zum Beispiel Ingo, der hilflose Verlierer, der darum kämpft, sein kleines Geschäft vor der Pleite zu retten, und dabei fast die Liebe seines Lebens übersieht. Oder Kolja, Anna und Dimitri, die für den Weg in den Westen jeden Preis bezahlen würden. Oder der junge Zigarettenschmuggler Andreas, der für eine unerreichbare Liebe zum Verräter wird. Der Regisseur Hans-Christian Schmid zeigt in seinem intensiven Film Menschen die hoffen und verzweifeln, stehlen und betrügen, lieben und helfen, und deren Wege sich auf schicksalhafte Weise in Frankfurt an der Oder kreuzen.
Er erhielt dafür den Deutschen Filmpreis und den Preis der Internationalen Filmkritik.

R+B: Hans-Christian Schmid – K: Bogumil Godfrejow – M: The Notwist – D: Maria Simon, August Diehl, Iwan Shvedoff, Anna Janowskaja – Deutschland 2003, L: 101 Min



APRIL 2008

So. 06.04.08 | 11:00 SCHATTENVÄTER | Dokumentarfilm
Zwölf und siebzehn waren Matthias Brandt und Pierre Guillaume im Jahr 1974, als Willy Brandt als Bundeskanzler zurücktreten musste, nachdem sich herausgestellt hatte, dass sein engster Berater Günter Guillaume ein DDR-Spion war. Fast 30 Jahre später bringt Doris Metz die beiden inzwischen erwachsenen Männer zum Sprechen, über ihre persönliche Wahrnehmung der öffentlichen Väter und vor allem über ihren langen Weg der Emanzipation: zwei Söhne in Deutschland, die durch die Geschichte dieses Landes zugleich verbunden und getrennt sind.

R+B: Doris Metz – K: Sophie Maintigneux – M: Markus Stockhausen – mit Matthias Brandt und Pierre Guillaume – Deutschland 2006, L: 93 Min.

So. 06.04.08 | 15:00 MICHEL IN DER SUPPENSCHÜSSEL | Für Menschen ab 4 Jahre
Michel, der lebhafte Blondschopf, erfindet mehr Streiche, als das Jahr Tage hat. Er versetzt die Bewohner von Lönneberga , einschließlich seiner Eltern, immer wieder in neue Schrecken. So zum Beispiel, als er versucht, den Rest einer leckeren Suppe auszuschlürfen, und mit dem Kopf in der Schüssel stecken bleibt. Oder wie er auf dem Marktplatz ein zügelloses Pferd bändigen will. Ein Abenteuer folgt dem anderen. Als er auf einer Geburtstagsfeier nun auch noch Feuerwerkskörper entdeckt, naht bereits das nächste Unheil...
B: Astrid Lindgren – R: Olle Hellbom D: Jan Ohlsson, Lena Wisborg, Allan Edwall, Emy Storm, Bjoern Gustafsson – Schweden 1971, L:92 Min.

So. 06.04.08 | 17:30 DER SPIEGEL | Andrej Tarkowskij
Ein Mann, Sohn geschiedener Eltern, auf der Suche nach der verlorenen Zeit und nach der eigenen Identität. Das private Schicksal ist verbunden mit den gesellschaftlichen Erschütterungen und Umbrüchen in der Sowjetunion zwischen 1930 und den späten siebziger Jahren. Andrej Tarkowskij folgt in seinem stark autobiografisch bestimmten Film der verschlungenen Struktur eines Bewusstseins und setzt an die Stelle linearer Erzähllogik die poetische Brechung und Reflexion: So gleicht „Der Spiegel“ einem komplexen System sich gegenseitig kommentierender Spiegelbilder, die mit hoher Kunstfertigkeit ineinander gefügt sind. Der sehr sehenswerte Film brachte Tarkowskij in der UdSSR den Vorwurf des Subjektivismus ein.
R: Andrej Tarkowskij – B: Alexander Mischarin und Andrej Tarkowskij – K: Georgi Rerberg –M: Johann Sebastian Bach, Henry Purcell, GiovanniBattista Pergolesi – D: Margarita Terechowa,Alla Demidowa, Ignat Danilzew, AnatoliSoloizyn – UdSSR 1975, L: 105 Min.

So. 06.04.08 | 20:00 OPFER | Andrej Tarkowskij
Ein Intellektueller, der sich auf eine schwedische Insel zurückgezogen hat, zieht angesichts einer angedeuteten atomaren Katastrophe eine radikale Konsequenz. Er bietet sich Gott als Opfer an und zerstört alles, was er besitzt. Eine wort- und bildgewaltige poetische Vision, die dem Materialismus der Welt in der Forderung nach Opferbereitschaft eine von spiritueller Sinnsuche erfüllte Gegen-Welt des Glaubens gegenüberstellt. In Bildern von großer Schönheit und rätselhafter Symbolik gelingt eine Verbindung von poetischer Filmsprache und philosophischem Diskurs. Dieser letzte Film von Tarkowskij entstand 10 Jahre nach „Der Spiegel“ und erhielt den Spezialpreis der Jury in Cannes. Andrej Tarkowskij starb 1986 in Frankreich.

R+B: Andrej Tarkowskij – K: Sven Nykvist – M: Johann Sebastian Bach, schwedische und japanische Volksmusik – D: Erland Josephson, Susan Fleetwood, Valérie Mairesse, Allan Edwall, Sven Wollter – Schweden Frankreich 1985, L: 149 Min.

Mo. 07.04.08 | 20:00 JENSEITS VON EDEN | Mythos Familie
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von John Steinbeck und ist angesiedelt in den Jahren des Ersten Weltkriegs. Ein junger Mann, Sohn eines autoritären und konservativen Großbauern in Kalifornien, kämpft um die Liebe seines Vaters und gegen die Vormachtstellung seines angepassten Bruders. Als er die Aussichts-losigkeit seiner Bemühungen erkennt, zerstört er die Familie, indem er die Vergangenheit seiner ausgestoßenen Mutter aufdeckt. Elia Kazan, der Regisseur, verdichtete die Vorlage zu einem grandios gestalteten Familiendrama, Hauptdarsteller James Dean erlangte mit dieser ersten Filmrolle auf Anhieb den Status eines Massenidols.
R: Elia Kazan – B: John Osborne nach dem Roman von John Steinbeck – K: Ted McCord
M: Leonard Roseman – D: James Dean, Richard Davalos, Raymond Massey, Julia Harris, Burl Ives, Joe Van Fleet – USA 1955, L: 115 Min.

Mo. 14.04.08 | 20:00 FONTANE : EFFI BRIEST | Literaturverfilmung
Theodor Fontanes Roman vom Scheitern einer Ehe in einem beklemmenden Geflecht gesellschaftlicher Zwänge in einer äußerst subtil inszenierten und stilistisch geschlossenen Verfilmung. Regisseur Rainer Werner Fassbinder reflektiert dabei nicht nur auf die gesellschaftliche Situation seiner Figuren, sondern auch auf die des Künstlers, der sie beschreibt. Mit einer hervorragenden Darstellerriege ist ihm ein imposantes Werk gelungen, das mit zahlreichen Preisen bedacht wurde.

R: Rainer Werner Fassbinder – B: Rainer Werner Fassbinder nach dem Roman von Theodor Fontane – K: Jürgen Jürgens – M: Camille Saint-Saëns – D: Hanna Schygulla, Wolfgang Schenck, Irm Hermann, Karlheinz Böhm – Deutschland 1974, L: 141 Min.

Mo. 21.04.08 | 20:00 DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA V. KANT | Theater im Film
Eine erfolgreiche Modeschöpferin , von Männern enttäuscht und verlassen, findet auch in ihren Beziehungen zu Frauen kein Glück: die Liebe erweist sich als Abhängigkeit, Egoismen zerstören die Solidarität. Petra von Kant bleibt allein in ihrem Luxusappartement zurück. Virtuos inszeniertes Melodram und Kammerspiel, von Fassbinder nach einem eigenen Bühnenstück in bewusst künstlich-kitschigem Stil verfilmt.

R+B: Rainer Werner Fassbinder – K: Michael Ballhaus – M: Giuseppe Verdi, The Platters, D: Irm Hermann, Margit Carstensen, Hanna Schygulla, Eva Mattes, Katrin Schaake , Gisela Fackeldey Deutschland 1972, L: 124 Min.

So. 27.04.08 | 11:00 GIACOMETTI | Kunst + Künstler
Am 11. Januar 1966 starb Alberto Giacometti. Über 40 Jahre nach seinem Tod kann sein Einfluss auf die zeitgenössische Plastik kaum überschätzt werden. Unverwechselbar sind seine fragilen, ausgemergelten Figuren. Ein Filmessay sowie ein seltenes zeitgenössisches Filmdokument zeigen den Künstler und Bohemien am Werk. Michel van Zeles dokumentarischer Filmessay rekonstruiert Giacomettis lebenslange Suche nach dem Wesen des menschlichen Hauptes und bringt viele große Köpfe seiner und unserer Zeit zum Sprechen: Sabine Weiss, Balthus, Jaques Dupin, Roger Montandon u.a.-

L: 62 Min./ deutsch eingesprochene Fassung.
Nach einer kurzen Pause folgt ein Filminterview mit Giacometti von Jean- Marie Drot, dem es seinerzeit als Einzigem gelang, den letzten großen Bohemien vor eine Filmkamera zu bekommen. Die Aufnahmen zeigen uns einen besessenen Perfektionisten und geben den Blick frei auf mehr als 180 seiner Werke.

L: 52 Min. / französische Sprachfassung mit deutschen Untertiteln.

So. 27.04.08 | 15:00 PIPI LANGSTRUMPF | Für Menschen ab 4 Jahre
Eines Tages reitet ein kleines , rothaariges Mädchen mit Sommersprossen und abstehenden Zöpfen auf ihrem Pferd „ Kleiner Onkel“ und mit ihrem Affen „Herr Nilson“ in das idyllische Städtchen ein und ergreift Besitz von dem leer stehenden Haus, der „Villa Kunterbunt“. Schnell schließen Tommy und Annika mit Pippi Freund-schaft und für die drei Kinder beginnt ein herrliches Leben voller Abenteuer.

B: Astrid Lindgren – R: Olle Hellbom – D: Inger Nilsson, Pär Sunderberg, Maria Parsson, Margot Trooger, Hans Clarin – Schweden 1970, L:95 Min.

So. 27.04.08 | 17:30 DUNKELBLAU FAST SCHWARZ | Der spanische Film
Der spanische Filmemacher Daniel Sánches Arévalo gewährt uns in seinem mehrfach ausgezeichneten Kinodebüt Einblick in die Träume und Realität eines jungen Mannes. Wie Almodovár versteht sich Arévalo darin, dramatische wie komische Momente ineinander fließen zu lassen. Dunkelblau, fast schwarz sollte der Anzug sein, den der junge Jorge zu einem Vorstellungsgespräch braucht. Jorge hat zwar einen Abschluss in Betriebswirtschaft, doch er hat nie auf diesem Gebiet gearbeitet, da er seit Jahren seinen Vater pflegt, seit dieser einen Hirnschlag erlitten hat. Durch seinen Bruder Antonio , der im Gefängnis sitzt, lernt er Paula kennen. Es ist der Beginn einer ungewöhnlichen Beziehung, denn eigentlich sind Antonio und Paula ein Paar. Spielerisch balanciert der Film zwischen Drama und Komödie und gibt einem dabei das Gefühl, das wahre Leben gezeigt zu bekommen. 3 Goyas erhielt dieser wunderbare Film!
R+B: Daniel Sánchez Arévalo – D: Quim Gutiérrez, Marta Etura, Antonio de la Torre, Eva Pallarés, Héctor Colomé – Spanien 2006, L: 105 Min.

So. 27.04.08 | 20:00 ÖFFNE MEINE AUGEN | Der spanische Film
Nach zehn Jahren Ehe liebt Pilar ihren Mann Antonio immer noch, doch bei seinen regelmäßigen Gewaltausbrüchen empfindet sie nur noch panische Angst. Es wird immer unerträglicher: in Eile packt sie ihre Sachen, weckt ihren kleinen Sohn auf und flieht mit ihm zu ihrer Schwester. Als diese am nächsten Tag weitere Sachen aus der Wohnung holt, stößt sie auf Krankenhaus-unterlagen, die ihr eine gewisse Vorstellung von Pilars Leidensweg geben. Sie drängt Pilar zur Scheidung, verschafft ihr einen Job und zeigt ihr den Weg in ein unabhängiges Leben. Doch Pilar liebt ihren Mann, der nicht müde wird, sie zur Rückkehr zu bewegen. Als er schließlich in eine Therapie einwilligt, gibt ihm Pilar eine letzte Chance. Dieser „zarte Film über die grausame Liebe“ wurde in Spanien mit 7 Goyas (den höchsten Filmpreisen des Landes) ausgezeichnet.

R+B: Iciar Bollain – D: Laia Marull, Louis Tosar, Candela Pena – Spanien 2003, L: 103 Min

Mo., 28.4., 20 Uhr AUF DER ANDEREN SEITE
Reihe : Neuer Deutscher Film

AUF DER ANDEREN SEITE erzählt in drei Episoden von sechs Menschen, deren Wege sich über zwei tragische Todesfälle kreuzen. Der Film beginnt in Bremen, wo der türkische Witwer Ali der türkischen Prostituierten Yeter anbietet, gegen eine monatliche Zuwendung mit ihm zusammenzuleben. Seinem Sohn Nejat, Germanistikprofessor an der Universität Hamburg, missfällt diese Situation. Allerdings steigt Yeter in seiner Achtung, als er erfährt, dass die Frau Geld in die Türkei schickt, um das Studium ihrer Tochter zu finanzieren. Als Ali im betrunkenen Zustand Yeter schlägt, stürzt sie unglücklich und stirbt. Während Ali in die Türkei abgeschoben wird, reist Nejat in die Türkei um Yeters Tochter Ayten aufzuspüren, die jedoch als pro-kurdische Aktivistin nach Deutschland geflüchtet ist . In Hamburg lernt sie die gleichaltrige Studentin Lotte kennen, die ihr anbietet, bei ihr und ihrer Mutter Susanne zu wohnen. Nachdem aber Aytens Asylantrag abgelehnt wird, muss sie zurück in die Türkei, wo sie inhaftiert wird. Lotte gibt alles auf, um ihr nach Istanbul zu folgen. Dort verweben sich die Geschichten dieser Menschen immer mehr miteinander.

Dieses komplexe Drehbuch, von Fatih Akin selbst verfasst, setzt der deutsch-türkische Regisseur in beinahe poetische Bilder um und zeigt dabei ein geradezu schlafwandlerisches Gespür für Timing. Der Film erhielt in Cannes den Drehbuchpreis, wurde von Deutschland für die Oscarnominierung eingereicht und wird jetzt in Berlin bei der Vergabe des Deutschen
Filmpreises mit Sicherheit mehrere Preise bekommen.

R + B: Fatih Akin – D: Baki Davrak, Nursel Köse, Hanna Schygulla, Tuncel Kurtiz, Patrycia Ziolkowska, Yelda Reynaud – Deutschland 9 / 2007, L: 122 Min.

Mo. 05.05.08 | 20:00 UNSER PLANET
FILMTAGE ZUR BIOLOGISCHEN VIELFALT
Die Erde leidet an Umweltstress. Was im öffentlichen Diskurs „Klimawandel“ genannt wird, ist die Folge eines systematischen Raubbaus an den Ressourcen unseres Planeten. Skandinaviens aufwendiger und eindringlicher Dokumentarfilm erzählt vom übergroßen Wachstumshunger der Industrienationen, vom Nachholbedarf der Schwellenländer und vom Schicksal der Osterinseln, deren Gesellschaft sich selbst zerstörte. In 25 Ländern haben die Regisseure gedreht und ein beeindruckendes Aufgebot an Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Gesellschaft befragt. In einer mitreißenden, an Videoclips geschulten Montage konfrontieren sie den Zuschauer mit dem Widerspruch zwischen Bildern von atemberaubender Schönheit und der ökologischen Wirklichkeit.

R: Michael Stenberg, Linus Torell, Johan Söderberg,
Schweden / Norwegen / Dänemark 2006, L: 80 Min.

Mo. 26.05.08| 20:00 WE FEED THE WORLD (ESSEN GLOBAL)
FILMTAGE ZUR BIOLOGISCHEN VIELFALT
Man kann es kaum glauben: Tag für Tag wird in Wien genau so viel Brot vernichtet, wie die Stadt Graz verbraucht. Auf rund 350.000 Hektar - vor allem in Lateinamerika - werden Sojabohnen für die österreichische Viehwirtschaft angebaut, daneben hungert dort ein Viertel der einheimischen Bevölkerung. Jeder Europäer isst jährlich zehn Kilogramm künstlich bewässertes Treibhausgemüse aus Südspanien, wo deswegen die Wasser-Reserven knapp werden.
Erwin Wagenhofer hat sich auf die Spur unserer Lebensmittel gemacht. Sie hat ihn nach Frankreich, Spanien, Rumänien, Brasilien und zurück nach Österreich geführt. WE FEED THE WORLD ist ein Film über Ernährung und Globalisierung, Fischer und Bauern, Fernfahrer und Konzernlenker, Warenströme und Geldflüsse – ein Film über den Mangel im Überfluss. Er gibt in eindrucksvollen Bildern und Gesprächen Einblick in die Produktion unserer Lebensmittel sowie erste Antworten auf die Frage, was der Hunger auf der Welt mit uns zu tun hat.

R: Erwin Wagenhofer
Österreich 2006 , L: 95 M

Mo. 02.06.08 | 20:00 EAT DRINK MAN WOMAN
EIN FILM VON ANG LEE
Für den Witwer Chu steht eines fest: Liebe geht durch den Magen! Deshalb zaubert der Meisterkoch mit großer Hingabe die wunderbarsten Gerichte. Kochen ist für den eher zurückhaltenden Mann der einzige Weg, Gefühle auszudrücken. Daher bekocht er regelmäßig seine drei erwachsenen Töchter, die allerdings das rituelle Essen mit ihrem Vater nur noch als lästige Pflicht wahrnehmen. Sie haben ihre eigene Art entwickelt, gegen das traditionelle Elternhaus zu rebellieren: Jia Jen, die Älteste, flüchtet sich in selbstgewählte Keuschheit, Jia Chen stürzt sich in die Karriere und Nesthäkchen Jia Ning jobbt ausgerechnet in einem Fast-Food-Restaurant. Daher herrscht überwiegend Stille an der Tafel. Doch als Vater Chu während eines dieser Essen bekannt gibt, nicht wie erwartet die Witwe Liang, sondern deren Tochter heiraten zu wollen, kommt heftige Bewegung in das stumme Mahl.....

R: Ang Lee - B: Hui- Ling Wang - K: Jong Lin – M: Mader – S: Tim Squyres - D: Shung Lung, Kuei Mei Yang, Chien-Lien Wu, Yu Wen Wang – Taiwan/USA 1994, L: 119 Min.


Sa. 07.06.08 20:00 VITUS
TASTENSPIELE
Eine Veranstaltung der Städtischen Musikschule im FILMFORUM.
Schon im Kindergartenalter liest Vitus im Brockhaus. Komplizierte Mathematikaufgaben löst er im Vorübergehen, und Klavier spielt er ebenfalls wie ein Wunderkind. Doch Vitus möchte nicht als Wunderknabe vorgeführt werden, sondern ein normaler Junge sein dürfen.
Sein etwas kauziger Großvater (Bruno Ganz ) bietet ihm das gewünschte „normale Leben“ in seiner Schreiner- und Erfinderwerkstatt. Die Mutter will daß Vitus Pianist wird. Als wahrer Glücksfall erwies sich Teo Gheorghiu als Darsteller des zwölfjährigen Vitus. Vor allem in der Schlussszene des Films, wenn er mit dem Züricher Kammerorchester in der Züricher Tonhalle selbst Schumanns Klavierkonzert spielt. VITUS ist ein wunderbar berührender Film, ohne in Sentimentalitäten abzugleiten.

R: Ferdi M.Murer – D: Teo Gheorghiu, Bruno Ganz, Julika Jenkins, Urs Jucker, Fabrizia Borsani, Tamara Scarpellini, Daniel Rohr – Schweiz 2007, L: 120 Min.



Mo. 09.06.08 | 20:00 SINN UND SINNLICHKEIT
LITERATURVERFILMUNG VON ANG LEE
Die Verfilmung des im Milieu des englischen Landadels im ausgehenden 18. Jahrhundert spielenden Romans von Jane Austen über die Geschichte zweier charakterlich gegensätzlicher Schwestern und deren Liebeskonflikte. Ein mit grandiosen Landschaftsaufnahmen und glanzvollen schauspielerischen Leistungen aufwartender Film, der durch ein überzeugendes Buch und die meisterhafte Regie den Geist der Vorlage trifft und auch aktuelle Bezüge herausarbeitet wie den Konflikt zwischen Verstand und Gefühl, den Druck gesellschaftlicher Zwänge und die Bedeutung menschlicher Werte wie Aufrichtigkeit, Selbstlosigkeit und Treue. Der Film erhielt einen Oscar für das beste Drehbuch, 2 Golden Globes, den Goldenen Bär der Berliner Filmfestspiele und viele weitere Auszeichnungen.

R: Ang Lee – B: Emma Thompson nach dem Roman von Jane Austen – K: Michael Coulter –
M: Patrick Doyle – S: Tim Squyres – D: Emma Thompson, Kate Winslet, Hugh Grant,
Alan Rickman, Greg Wise – USA 1995, L: 119 Min.

Mo. 16.06.08 | 20:00 FRIDA KAHLO
AUF VIELFACHEN WUNSCH
Frida Kahlo, die Ausnahmemalerin, und Diego Rivera, der berühmte Freskenmaler und Salon-Kommunist, waren ein schillerndes Paar. Zusammen lebten sie im vergangenen Jahrhundert eine aufregende und absolut ungewöhnliche Liebes- und Lebensgeschichte, eng verbunden mit ihrem künstlerischen Werk, das auch ein Spiegelbild ihres eigenen Lebens ist.
Der Regisseurin gelang eine hochartifizielle Filmkomposition von intensiver Bildkraft. Ihr zur Seite stand ein kongeniales Schauspieler-Ensemble.

R: Julie Taymor- B: Clancy Segal + Diane Lake – K: Rodrigo Prieto – M: Elliot Goldenthal –
S: Francoise Bonnot – D: Salma Hayek, Antonio Banderas, Edward Norton, Geoffrey Rush, Ashley Judd – USA 2001, L: 118 Min.

Mo. 23.06.08 | 20:00 O BROTHER, WHERE ART THOU ?
JOEL & ETHAN COEN
Oh Bruder, wo bist Du? Ein Sträfling in Ketten überredet zwei seiner Leidensgenossen zur gemeinsamen Flucht, die sie durch den Süden der USA führt und deren Ende sie – nach vielen Abenteuern - als Folk-Sänger erleben. Ein auf den ersten Blick minimalistischer Film, der jedoch viele Referenzmöglichkeiten erschließt und in dem die drei unfreiwilligen Helden in diesem schrägen, außergewöhnlichen Film das Abenteuer ihres Lebens erfahren. Eine Odyssee aus Verfolgungsschlachten, Fehlschlägen und Verrat, die das Publikum vom ersten bis zum letzten Moment mit haarsträubenden Irrungen und Wirrungen fesselt und amüsiert. Die Besetzung ist von hohen Graden: nicht nur namentlich, sondern vor allem hinsichtlich ihrer intensiven Spielleidenschaft. Ein wirklich großes Kinovergnügen.

R: Joel Coen – B: Ethan Coen – K: Roger Deakins – M: T-Bone Burnett- S: Roderick Jaynes-
D: George Clooney, John Turturro, John Goodman, Holly Hunter – USA 2000, L: 105 Min.


Mo. 30.06.08 / 20.00 THE BIG LEBOWSKI
JOEL & ETHAN COEN
Anfang der 1990er gerät ein gutmütiger Späthippie , der neben Joints und harten Cocktails nur Bowling im Kopf hat, durch eine Verwechslung in eine Entführungsaffäre, die ihn zum unfreiwilligen Spielball unterschiedlicher Interessen werden lässt. Die Coen-Brüder zeigen ein unerhörtes Sensorium für den übergeschnappten Geist der gegenwärtigen Zeit und inszenieren ihren Film virtuos in einer faszinierend-absurden Bilderflut mit famosen Darstellern und tollen Sounds von Mozart bis Bob Dylan. Auf hohem surrealistischen Niveau wirft THE BIG LEBOWSKI auf das Leben auch den Schimmer albtraumhafter Komik. Man wundert sich nicht, dass der Film schnell zu einem Kultfilm avancierte. .

R: Joel Coen – B: Ethan Coen – K: Roger Deakins – M: Carter Burwell – S: Tricia Cooke – D: Jeff Bridges, Julianne Moore, Phillip Seymour Hoffmann, John Turturro, Ben Gazzara –
USA 1998, L: 112 Min.

MICHAEL - BALLHAUS - RETROSPEKTIVE

Dienstag, 1. Juli 08
Eröffnungsveranstaltung

19:00 Uhr
Michael Ballhaus und Tom Tykwer
im Gespräch über die Magie des Kinos.

20:00 Uhr
DER ZAUBERBERG
Literaturverfilmung nach Thomas Mann

Die Eröffnungsveranstaltung beginnt
bereits um 19:00 Uhr.
Karten im Vorverkauf über
LANDSBERGER TAGBLATT 08191 - 326 101
REISEBÜRO Vivell 08191 - 917 412
und über alle weiteren CTS - Vorverkaufsstellen.
Der Eintrittspreis beträgt 10 Euro.
Die Abendkasse öffnet um 18:00 Uhr.

Alle weiteren Filme beginnen um 20:00 Uhr
Karten an der Abendkasse 30 Min. vor Beginn.
Eintritt 5 Euro



Di. 01.07.08 / 19:00 DER ZAUBERBERG
Literaturverfilmung nach dem Roman von Thomas Mann

Der Hamburger Patriziersohn Hans Castorp besucht seinen lungenkranken Vetter in einem mondänen Sanatorium in dem schweizerischen Bergdorf Davos und verfällt dort der morbiden Faszination dieses Ortes. Obwohl er nicht wirklich krank ist, bleibt er schließlich sieben Jahre lang – bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Thomas Mann hat seinen 1924 erschienenen Roman als großes Zeitbild angelegt, das die seelische und geistige Verfassung einer ganzen Epoche spiegelt. Mit einem für die 80er Jahre ungewöhnlich hohen Budget und internationalen Stars hat Hans W. Geissendörfer zusammen mit Michael Ballhaus eine werknahe Verfilmung des berühmten Buches geschaffen. Bemerkenswert vor allem auf Grund glänzender Schauspielerleistungen und wegen des hohen handwerklichen Niveaus.

Regie: Hans W. Geissendörfer – Buch: Hans W. Geissendörfer nach dem Roman von Thomas Mann – Kamera : Michael Ballhaus – Musik: Jürgen Knieper – Schnitt: Peter Przygodda, Helga Borsche – Ausstattung: Heidi Lüdi, Toni Lüdi – Darsteller: Marie-France Pisier, Flavio Bucci, Christoph Eichhorn, Hans Christian Blech, Rod Steiger – Deutschland / Frankreich / Italien 1981, L: 150 Min.


olgreichen Fernsehsendung. S

Spielzeit 2008/2009


 Programm des Filmforum Landsberg